Leicht positive Geschäftsaussichten bis Jahresende – Trend zu mehr Investitionen
Wien (pwk) - „Aus dem aktuellen Kreativwirtschaftsbarometer wird deutlich: Österreichs Kreativunternehmen
gehen mit vorsichtig optimistischen Geschäftsaussichten in das noch ausstehende Jahressdrittel und das kommende
erste Halbjahr 2017. Auch wenn das weiterhin schwierige Umfeld auf Auftragslage und Einschätzung des Wirtschaftsklimas
drückt, zeigt sich eine Aufwärtsbewegung bei Umsätzen, Beschäftigung und Investitionen“, betonte
der Vorsitzende der Kreativwirtschaft Austria, KAT, Gerin Trautenberger.
Konkret fallen per Saldo die Erwartungen zu Umsätzen, Anzahl der Beschäftigten und Investitionen eindeutig
positiver aus. Die Erwartungen zur Auftragslage schwächen sich etwas ab und liegen aktuell deutlich unter
dem Saldo in der Gesamtwirtschaft.
Aus Sicht der Kreativunternehmen trübt sich das Wirtschaftsklima ein, so fallen die Erwartungen zum Wirtschaftsklima
negativer aus als die Einschätzung zur bisherigen Lage.
Die vorsichtige Einschätzung der Geschäftsaussichten der Kreativwirtschaft ist vor dem Hintergrund der
ebenfalls nur eher verhaltenen Dynamik in der Gesamtwirtschaft zu sehen. In der Gesamtwirtschaft zeichnen sich
zwar erste Signale für eine Trendwende ab, die Kreativwirtschaft kann davon jedoch erst zeitlich versetzt
profitieren, wenn sich die positivere Dynamik in der Gesamtwirtschaft festigt.
Gesamtumsätze positiver, besonders Exportumsätze optimistischer
24 % der Kreativunternehmen erwarten steigende Gesamtumsätze und die Hälfte der Kreativschaffenden
eine gleichbleibende Entwicklung ihrer Gesamtumsätze.
Betrachtet man die exportierenden Kreativunternehmen so fällt die Bewertung noch positiver aus: 36 % erwarten
eine Verbesserung der Exportumsätze in den kommenden
12 Monaten. Weitere 53 % gehen von einer konstanten Entwicklung der Exportumsätze aus.
Trend zu mehr Investitionen
Ausgehend von einer angespannten wirtschaftlichen Gesamtlage zeichnet sich in der Kreativwirtschaft eindeutig
eine antizyklische Investitionstätigkeit ab: Es zeigt sich ein leichter Überhang der Unternehmen, die
das Investitionsvolumen aufstocken wollen Während in der Gesamtwirtschaft der Fokus weiter auf Ersatzinvestitionen
liegt, geben 46 % der Kreativunternehmen Neuinvestitionen als Hauptmotiv für ihre geplante Investitionstätigkeit
an. Sie begründen diese Neuinvestitionen vorwiegend mit den steigenden Gewinnerwartungen (53 %) sowie Investitionen
in Innovation und technischen Fortschritt/ Digitalisierung (42 %).
Antizyklisches Investitionsverhalten
„Gerade im Hinblick auf das Investitionsverhalten der Kreativbetriebe zeigt sich: Kreativunternehmen sind selbst
hochinnovativ, tragen aber auch in hohem Maße zu Innovationen in andern Unternehmen bei“, so Trautenberger.
Spezifische Unternehmensbereiche sind Design-, Gestaltungs-, IT- oder Kommunikationsleistungen, die dazu beitragen,
Produkte und Dienstleistungen attraktiver zu gestalten, deren Vermarktung zu fördern, neue Geschäftsmodelle
zu entwickeln und die Digitalisierung in Unternehmen voranzutreiben. Fast die Hälfte der Kreativwirtschaftsunternehmen
unterstützt andere Branchen bei Innovationsaktivitäten. Umso wichtiger ist das derzeit beobachtbare antizyklische
Investitionsverhalten der Kreativunternehmen, die mit positiven Gewinnerwartungen sowie durch Innovationen und
technologischen Fortschritt begründet werden. „Die Zusammenarbeit zwischen der Kreativwirtschaft und anderen
Wirtschaftsakteuren kann somit zu einer Win-Win Situation auf beiden Seiten werden“, unterstreicht Trautenberger,
deshalb sei auch der Kreativwirtschaftsscheck ein wichtiges Instrument, um das „antizyklische Investitionsverhalten“
der Unternehmen zu stärken und zu unterstützen.
„Eine besondere Rolle spielt die Kreativwirtschaftsstrategie des BMWFW, die die Rolle der Kreativwirtschaft als
zentraler Wirtschaftsfaktor und Impulsgeberin für Innovationen unterstützt und damit ein wichtiges Signal
für die Bedeutung der kreativschaffenden Unternehmen in Österreich setzt. Sie muss sukzessive umgesetzt
werden, um den Markt für Kreativleistungen zu verbessern“, betont der KAT-Vorsitzende abschließend.
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