Wien (statistik austria) – Ende Juni 2016 waren in den 63.375 Ein- und Mehrbetriebsunternehmen (-1,5% im Vorjahresvergleich)
des gesamten Produzierenden Bereichs (Sachgüterbereich und Bau) 925.622 unselbständig Beschäftigte
(+0,7%) tätig, die im 1. Halbjahr 2016 Umsatzerlöse in der Höhe von 121,7 Mrd. Euro (-0,9%) realisieren
konnten. Im Bau wurden von 33.513 Unternehmen (-2,3%) rund 18,1 Mrd. Euro (+4,5%) umgesetzt, wie aktuelle Daten
von Statistik Austria zeigen.
Unternehmen: Plus bei Beschäftigung, jedoch Umsatzrückgang
63.375 Unternehmen (-1,5% gegenüber Juni 2015) mit insgesamt 925.622 unselbständig Beschäftigten
(+0,7%) konnten Ende Juni 2016 im gesamten Produzierenden Bereich (Abschnitte B bis F der ÖNACE 2008) gezählt
werden. Von diesen Unternehmen wurde im 1. Halbjahr 2016 insgesamt eine Brutto-Verdienstsumme (inkl. Brutto-Sonderzahlungen
und Brutto-Abfertigungen) von 18,4 Mrd. Euro aufgewendet, somit um 2,6% mehr als im Vergleichszeitraum 2015. Gleichzeitig
erreichten die Umsatzerlöse 121,7 Mrd. Euro und lagen damit um 0,9% unter dem Niveau der Vorjahresperiode.
Somit setzte ein Unternehmen des Produzierenden Bereichs mit durchschnittlich 15 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern
rund 1,9 Mio. Euro um. Die Exportintensität, definiert als das Verhältnis des Auslandsumsatzes zum Gesamtumsatz,
lag im gesamten Produzierenden Bereich bei durchschnittlich 48,4%.
Der Schwerpunkt der Aktivitäten im Produzierenden Bereich lag im Bereich "Herstellung von Waren"
(inklusive Bergbau), in dem Ende Juni 2016 mit 25.401 rund zwei Fünftel (40,1%) aller Unternehmen und rund
zwei Drittel (612.559 bzw. 66,2%) aller unselbständig Beschäftigten des Produzierenden Bereichs tätig
waren. Diese erzielten in den ersten sechs Monaten des Jahres 2016 mit 85,7 Mrd. Euro auch 70,4% der gesamten Umsatzerlöse.
Die 33.513 Unternehmen im Bau (Abschnitt F der ÖNACE 2008) entsprachen einem Anteil von 52,9% und erwirtschafteten
mit 267.341 bzw. 28,9% der unselbständig Beschäftigten einen Umsatz in der Höhe von 18,1 Mrd. Euro
(anteilig 14,9%).
Betriebe: Plus bei Beschäftigung und Arbeitsvolumen, Rückgang bei Produktion
Produzierender Bereich insgesamt: Beschäftigung +0,6%, Arbeitsvolumen +1,6%, Produktion -0,7% – die 63.971
Betriebe (-1,5% gegenüber Juni 2015) des Produzierenden Bereichs (Sachgüterbereich und Bau) hatten Ende
Juni 2016 insgesamt 924.301 unselbständig Beschäftigte (+0,6%). Den in der Berichtsperiode Jänner
bis Juni 2016 ausgewiesenen Brutto-Verdiensten (inklusive Brutto-Sonderzahlungen und Brutto-Abfertigungen) in der
Höhe von etwa 18,4 Mrd. Euro (+2,6%) stand ein geleistetes Arbeitsvolumen der unselbständig Beschäftigten
von rund 720,4 Mio. Arbeitsstunden (+1,6%) gegenüber. Die im gesamten Produzierenden Bereich auf dem Markt
abgesetzten Güter und Leistungen repräsentierten einen Wert von 119,9 Mrd. Euro und lagen damit geringfügig
unter dem Niveau des Vorjahres (-0,7%).
Oberösterreich erwirtschaftete dabei mit einem Anteil von 17,9% der Betriebe 24,8% der gesamten abgesetzten
Produktion Österreichs, gefolgt von Niederösterreich (18,4% der Betriebe bzw. 16,7% der abgesetzten Produktion),
Wien (13,2% bzw. 16,3%) und der Steiermark (14,7% bzw. 14,8%). Dabei waren in Oberösterreich rund ein Viertel,
in Niederösterreich und der Steiermark je rund ein Sechstel und in Wien rund ein Achtel aller unselbständig
Beschäftigten tätig.
Negativer Produktionstrend im Sachgüterbereich
Gegenüber der Vorjahresperiode ging die Produktion im gesamten Sachgüterbereich (Abschnitte B bis
E der ÖNACE 2008) um 1,6% auf 101,8 Mrd. Euro zurück. Dieses Minus basierte im Wesentlichen auf der negativen
Entwicklung der Abteilungen "Energieversorgung" (-17,3%, absolut 15,0 Mrd. Euro) sowie "Metallerzeugung
und -bearbeitung" (-10,6%, 7,2 Mrd. Euro). Positiv hingegen entwickelten sich die Abteilungen "Herstellung
von elektrischen Ausrüstungen (+12,4%, 5,7 Mrd. Euro), "Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen"
(+8,7%, 7,9 Mrd. Euro) sowie "Herstellung von Holz-, Flecht-, Korb- und Korkwaren (ohne Möbel)"
(+6,6%, 3,9 Mrd. Euro).
Bau mit Produktionsplus
Im 1. Halbjahr 2016 erwirtschafteten die 33.621 Betriebe (-2,2%) der österreichischen Bauunternehmen einen
abgesetzten Produktionswert von 18,1 Mrd. Euro. Das bedeutet ein Plus von 4,6% im Vergleich zur Vorjahresperiode.
Dabei gingen vor allem von den Bausparten "Erschließung von Grundstücken; Bauträger"
(+21,0%), "Sonstiger Hochbau" (+19,7%), sowie "Wohnungs- und Siedlungsbau" (+14,4%) positive
Impuls aus. Die höchsten Rückgänge wiesen hingegen die Bausparten "Tunnelbau" (-53,7%),
"Wasserbau" (-24,3%) sowie "Rohrleitungstiefbau, Brunnenbau und Kläranlagenbau" (-10,4%)
auf.
Die abgesetzte Produktion der Bautätigkeit für den öffentlichen Sektor lag im 1. Halbjahr 2016 mit
2,9 Mrd. Euro um 0,8% unter jener des Vorjahres. Die (absolut gesehen) höchsten öffentlichen Investitionen
gab es dabei in den Teilsparten "Bau von Straßen" (825,0 Mio. Euro), "Sonstiger Hochbau"
(526,7 Mio. Euro) sowie "Wohnungs- und Siedlungsbau" (378,2 Mio. Euro).
Den höchsten Zuwachs im öffentlichen Bereich verzeichnete von Jänner bis Juni 2016 die Bausparte
"Sonstiger Tiefbau anderweitig nicht genannt" (+48,2%). Es folgten die Bausparten "Bauinstallation"
(+36,5%), "Sonstige spezialisierte Bautätigkeiten" (+20,8%) sowie "Wohnungs- und Siedlungsbau"
(+14,7%). Kräftige Rückgänge beim öffentlichen Produktionsvolumen wurden hingegen in den Teilsparten
"Erschließung von Grundstücken; Bauträger" (-90,9%), "Tunnelbau" (-29,7%),
"Wasserbau" (-25,5%) sowie "Sonstiger Ausbau" (-16,5%) verbucht.
Regional betrachtet konnten Tirol (+12,5%), Salzburg (+9,4%), das Burgenland (+7,3%) und Niederösterreich
(+6,7%) den Wert der abgesetzten Produktion im Vergleich zur Vorjahresperiode am meisten steigern, wobei im aktuellen
Zeitraum in keinem Bundesland Produktionseinbußen zu beobachten waren.
Ende Juni 2016 wiesen die österreichischen Baubetriebe (ohne Baunebengewerbe) Auftragsbestände im Ausmaß
von insgesamt 11,5 Mrd. Euro auf. Das entspricht einem Plus von 4,1% gegenüber der vergleichbaren Vorjahresperiode.
Auf Bundesländerebene gab es dabei in Oberösterreich (+14,5%), Wien (+12,8%) und Niederösterreich
(+9,3%) die höchsten Zuwächse. Die höchsten Rückgange hingegen waren in Kärnten (-25,3%),
Vorarlberg (-13,3%) und Tirol (-11,1%) zu beobachten.
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