LR Pernkopf: 63.680 Unterschriften – klares Bekenntnis gegen die Atomkraft
Dukovany/St. Pölten (nlk) - Wie zu Beginn des Sommers bekannt worden sei, habe Tschechien angekündigt,
„das AKW Dukovany um zwei neue Atomreaktoren ausbauen zu wollen“, informierte Umwelt-Landesrat Dr. Stephan Pernkopf
am 27.09., dass die Betreiberfirma CEZ deshalb die Umweltverträglichkeitsprüfung beim tschechischen Umweltministerium
beantragt habe und, dass man deshalb seitens des Landes Niederösterreich eine kritische Stellungnahme gegen
diesen Ausbau verfasst habe. Darin habe man klar die Haltung dazu zum Ausdruck gebracht: „Die Ausbaupläne
sind aufs Schärfste abzulehnen, denn die Atomkraft ist ein nicht beherrschbares Sicherheitsrisiko“, so Pernkopf.
„Unsere Nachbarn sollen sich ein Beispiel an uns nehmen“, betonte Landesrat Pernkopf, dass Niederösterreich
100 Prozent des Strombedarfs aus Erneuerbaren Energien abdecke. Pernkopf habe die Niederösterreicherinnen
und Niederösterreicher vor drei Wochen aufgerufen, ihn bei seiner Kritik bezüglich des Ausbaus des AKW
Dukovany zu unterstützen, das Ergebnis sei „überwältigend“: „Aus dem ganzen Land sind tausende Unterschriften
eingelangt – aus allen Landesteilen, aus allen Gemeinden, von allen politischen Fraktionen, von Vereinen, Pfarren,
Betrieben und Wirtshäusern und von tausenden Niederösterreicherinnen und Niederösterreichern.“ Als
Beispiele hob er Großschönau im Waldviertel mit 460 Unterschriften bei 1.200 Einwohnern, Pillichsdorf
im Weinviertel mit 200 Unterschriften bei 1.100 Einwohnern, Ertl im Mostviertel mit 150 Unterschriften bei 1.200
Einwohnern hervor.
„Insgesamt haben unsere Stellungnahme 63.680 Menschen unterschrieben. Das ist ein klares Bekenntnis gegen die Atomkraft“,
betonte Pernkopf, dass es so ein Engagement in dieser Form in nur drei Wochen noch nie gegeben habe. Er bedankte
sich bei allen Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern, allen Umweltgemeinderätinnen und Umweltgemeinderäten,
allen Jugendgemeinderätinnen und Jugendgemeinderäten sowie allen Zivilschutzbeauftragten. Er sagte Danke
„an die Pfarren, die Unterschriften am Pfarrfest gesammelt haben, an die Wirte, die die Liste in den Gasthäusern
aufgelegt haben, an die Privatpersonen, die die Initiative in Eigenregie unterstützt haben und auch an die
tausenden Personen, die via Sozialer Medien unterstützt haben“.
63.680 Unterschriften seien „ein klares Signal für die Europäische Energiewende“ und „ein klarer Auftrag,
Druck nach Tschechien zu machen“, informierte der Landesrat, dass die Unterschriften in den letzten Stunden von
der zuständigen Fachabteilung protokolliert und an die tschechische Behörde weitergeleitet werden. Pernkopf
habe dem tschechischen Umweltminister Richard Brabec bereits einen Brief mit der Bitte um einen Termin geschickt.
Sein Appell: „Tschechien muss die Ausbaupläne überdenken und die Energiewende einleiten.“ Seitens des
Landes Niederösterreich helfe man gerne dabei.
Als nächste Schritte nannte Pernkopf, dass man sich auf die fachlich sehr fundierte Stellungnahme im UVP-Verfahren
„klare fachliche Antworten auf unsere Sicherheitsbedenken“ erwarte. 63.680 Unterschriften seien „ein politisch
beeindruckendes Statement“. Als aktuell Vorsitzender der Landesumweltreferentenkonferenz hat er dazu auch einen
einstimmigen Beschluss aller österreichischen Umweltlandesräte herbeigeführt, wonach jene europäischen
Länder, die weiter auf die Atomkraft setzen, keine EU-Regionalfördermittel mehr erhalten sollen. „Hier
ist die Bundesregierung mit Bundeskanzler Kern an der Spitze gefordert, Druck zu machen“, so Pernkopf.
„Diese Unterschriftenaktion war mir persönlich sehr wichtig“, so Umweltgemeinderätin Dr. Doris Polgar
aus der Gemeinde Breitenfurt. Es gehe darum, sich gemeinsam gegen die Atomkraft auszusprechen, die eine Gefahr
darstelle und zum anderen sei sie davon überzeugt, „dass das Engagement für die Umwelt die Menschen näher
zusammenbringt“, diese Erfahrung habe sie in Breitenfurt gemacht.
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