Innsbruck (lk) - Tirol übernimmt ab Jänner 2018 die Präsidentschaft der Europäischen Makroregionalen
Strategie (EUSALP). Das wurde am Dienstag beim Exekutivausschuss im slowenischen Izola beschlossen. „Tirol als
Land im Herzen Europas war immer ein Motor der Alpenraumstrategie. Deshalb habe ich auch angeboten, im Jahr 2018
den Vorsitz zu übernehmen. Als Vorsitzland können wir wirkungsvoll an der Umsetzung der Strategie arbeiten
und die Interessen der Alpenländer in der Europäischen Union vorantreiben“, erklärt LH Günther
Platter, einer der maßgeblichen Gründungsväter der EUSALP. „Ich freue mich, dass unsere Partner
in der EUSALP uns das Vertrauen schenken.“
Konkrete Schwerpunkte der Tiroler Präsidentschaft werden neben den Themen Mobilität, Klimawandel und
Naturgefahren unter anderem auch Tourismus, Wasser und Energie sein, kündigt der Landeshauptmann an. „Das
sind Bereiche, die für alle 48 Alpenregionen in der EUSALP von Bedeutung sind.“
Alpenkonvention und EU-Ratspräsidentschaft
2017 und 2018 hat Österreich nicht nur den Vorsitz in der Alpenkonvention inne, sondern übt auch im zweiten
Halbjahr 2018 die EU-Ratspräsidentschaft aus. „Durch das zeitliche Zusammentreffen mehrerer von Österreich
ausgeübten europäischen Leitungsfunktionen ergeben sich für uns viele Chancen, um unsere gemeinsamen
Interessen in Europa zu forcieren“, ist LH Platter überzeugt.
Tirol führt die Action Group Mobilität
Die Europaregion Tirol hat in der EUSALP bereits Verantwortung übernommen und führt seit diesem Frühjahr
die Arbeitsgruppe Verkehr unter der Leitung von Ewald Moser. „Damit sind wir federführend für ein Thema
zuständig, das der Tiroler Bevölkerung besonders am Herzen liegt“, sagt LH Platter. Die Schwerpunkte
der Arbeitsgruppe, die aus VertreterInnen von 22 europäischen Regionen besteht, liegen in der Mautgestaltung
und der Verkehrsverlagerung von der Straße auf die Schiene sowie auf den öffentlichen Verkehr sowie
die Verknüpfung der Verkehrsnetze inklusive der Radwege. Auch an einer überregionalen Tarifgestaltung
wird gearbeitet.
Die EUSALP umfasst neben den 48 Alpenregionen auch die sieben Alpenstaaten Österreich, Deutschland,
Liechtenstein, Schweiz, Frankreich, Italien und Slowenien mit insgesamt 70 Millionen EinwohnerInnen.
Am 28. Juli 2015 hatte die Europäische Kommission die EUSALP angenommen, im Dezember des Vorjahres wurde sie
durch den Europäischen Rat beschlossen. Seither wird die Alpenstrategie mit konkreten Projekten wie den Aktionsgruppen
Mobilität oder Klimawandel mit Leben gefüllt.
Neben dem Ostseeraum, der Donauregion und dem adriatisch-ionischen Raum liegt nunmehr für den Alpenraum die
vierte offiziell anerkannte Makroregionale Strategie der EU vor. Auf Vorschlag von Tirol und Südtirol soll
die Umsetzung und Abwicklung der EUSALP-Agenden in einer Servicestelle erfolgen, die im gemeinsamen Vertretungsbüro
in Brüssel angesiedelt ist.
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