Mikl-Leitner präsentierte Projekt „Jobchance“
 gegen Langzeitarbeitslosigkeit

 

erstellt am
28. 09. 16
11:00 MEZ

„Es geht darum, die Glaubwürdigkeit unseres Sozialsystems aufrecht zu erhalten“
St. Pölten (nlk) - Im Rahmen einer Pressekonferenz in St. Pölten präsentierte Landeshauptmann-Stellvertreterin Mag. Johanna Mikl-Leitner am 28.09. gemeinsam mit Mag. Karl Fakler, Landesgeschäftsführer des Arbeitsmarktservice Niederösterreich, das Projekt „Jobchance“, eine Initiative des Landes Niederösterreich in Kooperation mit dem AMS Niederösterreich im Kampf gegen Langzeitarbeitslosigkeit.

Das Thema Arbeit sei „ein ganz großer Schwerpunkt“ ihres Arbeitsprogrammes, das sie Mitte September unter dem Motto „Gemeinsam. Weiter. Vorne.“ präsentiert habe, „weil das das Wichtigste für die Menschen in Niederösterreich ist, da jeder ein selbstbestimmtes Leben führen will“, sagte Landeshauptmann-Stellvertreterin Mikl-Leitner. Dieses Thema sei stark verbunden mit dem Sozialsystem. Man müsse diejenigen, die dieses System ausnutzten, schneller ausfindig machen und ihre Leistungen kürzen. Das sei man jenen Menschen schuldig, die tagtäglich durch ihre Arbeit in dieses System einzahlten und dieses dadurch erst ermöglichten. „Es geht darum, die Glaubwürdigkeit unseres Sozialsystems aufrecht zu erhalten“, betonte die Landeshauptmann-Stellvertreterin.

„Wir haben einen Beschäftigungsrekord mit 604.000 Beschäftigten, es ist uns aber nicht gelungen, den europaweiten Trend der steigenden Arbeitslosigkeit zu wenden“, informierte Mikl-Leitner, dass es derzeit in Niederösterreich 57.123 Arbeitslose gebe – das sei ein Anstieg von 3,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Erfreulich sei, dass die Jugendarbeitslosigkeit um 3,3 Prozent gesunken sei. Eine Gruppe der Arbeitslosen, deren Lage am Arbeitsmarkt angespannt sei, seien die Langzeitarbeitslosen. Das seien „jene Personen, die seit mindestens zwölf Monaten nicht in Beschäftigung sind“, hielt die Landeshauptmann-Stellvertreterin fest, dass das derzeit 12.650 seien und im Vergleich zum Vorjahr eine Steigerung um 36,3 Prozent. Erst im Juni habe man einen Beschäftigungspakt beschlossen, demnach 587,5 Millionen Euro investiert werden, um Menschen wieder in Beschäftigung zu bringen.

Für Langzeitarbeitslose wolle man „zusätzlich weitere Akzente setzen“, betonte Mikl-Leitner, dass der Verein „Jugend und Arbeit“ dafür ein „verlässlicher Partner“ sei und man daher gemeinsam mit diesem und dem AMS Niederösterreich das Projekt „Jobchance – Netzwerk Arbeitsplatz NÖ“ ins Leben gerufen habe. „Wir organisieren Netzwerkveranstaltungen in den einzelnen Bezirken, um Unternehmer mit Langzeitarbeitslosen zusammen zu bringen“, informierte Mikl-Leitner, dass die Langzeitarbeitslosen in Form einer gemeinnützigen Arbeitskräfteüberlassung den Unternehmen für vier bis maximal sechs Monate überlassen werden sollen. Ziel sei es, dass eine vorübergehende Beschäftigung zu einer fixen Anstellung im Unternehmen übergehen solle. „Wir wollen bestimmte Anreize für die Unternehmen schaffen“, hielt die Landeshauptmann-Stellvertreterin fest, dass Lohn- und Lohnnebenkosten zu 60 Prozent gefördert werden (40 Prozent AMS NÖ und 20 Prozent Land NÖ). Die Abwicklung der Förderanträge und das Dienstgeberrisiko liegen beim Verein „Jugend und Arbeit“. 300 Arbeitsplätze stehen im Rahmen dieses Projektes zur Verfügung, für das Jahr 2017 seien das rund 3,25 Millionen Euro. „Wir wollen Arbeitswilligen helfen, sie so rasch wie möglich wieder in den Arbeitsmarkt zu integrieren“, betonte Mikl-Leitner, dass die Teilnahme für alle Langzeitarbeitslosen verpflichtend sei und das helfe, „rasch jene zu identifizieren, die arbeitsunwillig sind“. Als Konsequenz sollen die Sozialleistungen seitens des AMS gekürzt werden. Das sei im Sinne von Fairness und Gerechtigkeit.

AMS NÖ-Geschäftsführer Fakler betonte, dass der Verein „Jugend und Arbeit“ bereits 16.000 Menschen geholfen habe, einen Job zu bekommen. Mit dem Projekt „Jobchance“ wolle man „den Betrieben zeigen, dass es Leute gibt, die arbeiten können und wollen“. Dieses Projekt sei „ein Mosaikstein im Beschäftigungspakt“. Damit werde mindestens 300 Arbeitslosen eine Chance gegeben und den Betrieben ein Signal, es mit diesen zu versuchen. Starten werde das Projekt am 1. Jänner 2017.

 

 

 

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