Prämienvolumen weiter rückläufig, aber hohe Solvabilität der Unternehmen
Wien (fma) - Die österreichischen Versicherungsunternehmen mussten im zweiten Quartal 2016 einen Rückgang
des Prämienvolumens um -3,55% auf € 4,05 Milliarden gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres hinnehmen.
Dies war auf einen massiven Rückgang in der Lebensversicherung mit -12,11% auf € 1,46 Mrd. zurückzuführen,
wobei die laufenden Prämien nur geringfügig abnahmen, die Versicherer bei der Zeichnung von Einmalprämien
angesichts des herausfordernden Niedrigzinsumfelds sehr restriktiv waren. Die Sparte Schaden/Unfall legte hingegen
um +1,35% auf € 2,08 Mrd. zu, die Krankenversicherung um +5,25% auf € 507 Mio. Das Prämienvolumen im gesamten
1. Halbjahr sank um -3,67% auf € 9,22 Mrd., wobei die Schaden- und Unfallversicherung um +1,23 % auf € 5,03 Mrd.
zulegte, die Krankenversicherung um +4,84% auf € 1,03 Mrd., die Lebensversicherung ging hingegen um -12,72% auf
€ 3,16 Mrd. zurück. Dies geht aus dem von der Finanzmarktaufsichtsbehörde FMA heute veröffentlichten
Bericht zum 2. Quartal 2016 der österreichischen Versicherungswirtschaft hervor.
Das versicherungstechnische Ergebnis der österreichischen Anbieter verbesserte sich in den ersten sechs Monaten
verglichen mit dem 1. Halbjahr 2015 um +26,7% auf € 421,9 Mio. Das Finanzergebnis legte im gleichen Zeitraum hingegen
mit +0,56% gegenüber dem Vorjahr nur geringfügig zu. Daraus ergibt sich eine Steigerung des Ergebnisses
der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) in diesem Zeitraum um +6,2% auf € 954,4 Millionen. Das
stark verbesserte EGT in der Lebensversicherung (+51%) ist insbesondere auf eine Steigerung des Finanzergebnisses
durch laufende Mitnahmen von stillen Reserven aus Anleihen und Immobilien zurückzuführen. In der Sparte
Schaden/Unfall, dessen EGT in etwa gleich hoch wie im Vorjahresquartal ausgefallen ist, wurde das rückläufige
Finanzergebnis (-12%) durch ein stark verbessertes versicherungstechnisches Ergebnis (+20%) ausgeglichen. Dies
war hauptsächlich auf eine stark verbesserte Schadensquote zurückzuführen.
Die stillen Nettoreserven (Saldo aus stillen Reserven und stillen Lasten) zeigen Ende des abgelaufenen Quartals
eine Erhöhung zum Vorquartal um 4,92% auf € 24,55 Milliarden.
Der Solvabilitätsgrad der österreichischen Versicherungsunternehmen gemäß Versicherungsaufsichtsgesetz
2016 war zur Jahresmitte 2016 zufriedenstellend: Mehr als 50% der Unternehmen hatten einen SCR-Solvabilitätsgrad
von über 200%, verfügten also über doppelt so hohe Eigenmittel als erforderlich. Der Durchschnittswert
(Median) lag bei 214,5%.
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