Verwaltung 4.0, Smart City, Wissensaustausch und Sicherheit wurden diskutiert
Wien (rk) - Beim diesjährigen informellen Treffen der europäischen MagistratsdirektorInnen in
Wien, das auf Einladung des Wiener Magistratsdirektors Erich Hechtner von 05. bis 07.10. stattfand, wurden die
Themen Verwaltung 4.0, Sicherheit, Smart City und Wissensmanagement diskutiert. Die VertreterInnen von 16 Städten
diskutierten dabei im Rahmen des Austauschs intensiv im Wiener Rathaus, wie sich eine moderne Verwaltung zeitgemäß
im digitalen Zeitalter aufstellt und ausrichtet, welche Sicherheitsfragen im Terrorfall zu berücksichtigen
sind, welche Schwerpunkte eine Smart City auszeichnet und wie die Wissensweitergabe organisationsintern, aber auch
grenzüberschreitend noch gezielter erfolgen kann.
Magistratsdirektor Hechtner wies in seiner Eröffnungsrede darauf hin, dass sich das Rollenbild von MagistratsdirektorInnen
im digitalen Zeitalter weiterentwickelt habe: „Es genügt heutzutage nicht mehr, eine Stadt am Laufen zu halten,
es wird verlangt, dass alles reibungslos funktioniert: kundInnenfreundlich, punktgenau, schnell und auf höchstem
Niveau.“
Neben dem Anspruch, eine zeitgemäße Verwaltung zu sein, in der qualifizierte MitarbeiterInnen im Interesse
der BürgerInnen arbeiten, kämen noch die großen komplexen globalen Probleme, die das Leben der
Verwaltungschefs täglich auf den Prüfstand stellten, so Hechtner.
„Wir alle haben in Europa ähnliche Problemstellungen. Städte sind die Motoren der Wirtschaft und Entwicklung
in ihren Regionen. Städte, wie Wien, sind sehr attraktiv und wachsen stark, das aber bei genereller finanzieller
Ressourcenknappheit. Die Gesellschaft wird diverser, die Erwartungshaltung höher, es gibt den Wunsch nach
mehr Transparenz, während gleichzeitig Themen wie die digitale Disruption oder längere Lebenserwartungen
und andere Lebensmodelle mit massiven Auswirkungen auf den Gesundheits- und Arbeitsmarkt die Politik, die Wirtschaft
und auch die Verwaltung vor neue Aufgaben stellen. Aber auch die „teilende Gesellschaft“ - sharing economy – oder
die Antizipation eines Terrorfalls sind komplexe Herausforderungen, denen wir uns stellen müssen“, hielt Hechtner
im Gespräch mit seinen KollegInnen fest.
So gut wie alle MagistratsdirektorInnen der vertretenen 16 Städte - sie reichten von Amsterdam bis Zürich
– nannten das Thema Partizipation als ganz wesentlich für die Glaubwürdigkeit der Aktivitäten aller
Verwaltungen. Bürgerbeteiligung werde bei vielen Projekten automatisch mitgedacht. Vielmals werde von der
Politik gefordert, im Wettbewerb der europäischen Städte, „kreativer und smarter“ zu sein – im Austausch
untereinander gäbe es mit diesem Treffen der MagistratsdirektorInnen die Möglichkeit, voneinander zu
lernen.
Um die eigenen MitarbeiterInnen bei diesen neuen Entwicklungen mitzunehmen, ist interne Kommunikation ein absolutes
Muss. Großes Interesse rief Wien mit einem Vortrag zum Thema „Wissensmanagement“ – international aber auch
innerhalb der Verwaltung – hervor. Auch die Vernetzung mit Universitäten und Kooperation mit Unternehmen spiele
dabei eine wichtige Rolle, institutionalisierte Abläufe „neu anzudenken“.
Vor diesem Hintergrund präsentierte Univ. Prof. Dr.in Renate Meyer, WU Wien, die neuesten Entwicklungen zum
Thema „Collaborative Governance“. Abschließend einigten sich die Städte auf einen verstärkten Verwaltungsaustausch
mit der Möglichkeit, durch Mitarbeit in anderen Verwaltungen den Blick über den Tellerrand zu machen,
der sich absolut lohne.
Das informelle Treffen der MagistratsdirektorInnen geht auf das Jahr 2011 zurück. Das nächste Treffen
2017 wird in Berlin stattfinden.
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