Festakt im vollen Hörsaal 1 mit Wegbegleitern, Freunden und Partnern
Linz (jku) - Die Johannes Kepler Universität wurde an ihrem 50. Geburtstag am 08.10. von Prominenz
aus Wissenschaft, Politik, Wirtschaft und Gesellschaft gefeiert. Als besondere Gratulanten stellten sich die Gründungsprofessoren
Ernest Kulhavy und Friedrich Fürstenberg ein. "Die unverzichtbare Universität" stand im Mittelpunkt
der Festrede von Thomas Henzinger, Präsident des Institute of Science and Technolgy (IST) Austria in Gugging.
Mehr als 500 Gäste konnten im Hörsaal 1 (Raiffeisensaal) begrüßt werden.
"Die Leistung und die Erfolge der letzten 50 Jahre können sich mehr als sehen lassen", erklärte
Rektor Meinhard Lukas in seiner Ansprache. Sie seien gleichzeitig Auftrag für die Zukunft, weiter Potenziale
zu heben und den Campus-Gedanken zu Ende zu bringen, erinnerte er an den Architekturwettbewerb zur Neugestaltung.
Lukas erinnerte an die "Lebensleistung unzähliger MitarbeiterInnen": "Sie haben die Geschichte
dieser Universität geschrieben." In einem Land ohne namhafte Bodenschätze sei der technologische
Fortschritt von existenzieller Bedeutung, betonte der Rektor. Gerade eine breiter aufgestellte Hochschule wie die
JKU sei dafür prädestiniert, einen ganzheitlichen Ansatz zu verfolgen und damit künftigen Herausforderungen
zu begegnen.
Der Vorsitzende des Universitätsrates, Generaldirektor Heinrich Schaller, betonte in seinen Grußworten,
die Notwendigkeit der Unterstützung aus der Wirtschaft für die Universität. Wichtig sei, dass die
JKU nicht nur nach vorne blicke, sondern die Zukunft auch beeinfluss, so Senatsvorsitzender Michael Mayrhofer.
Gerhard Stürmer, Präsident der Kepler Society, strich die Botschafter- und Meinungsbildnerfunktion des
Absolventenvereins hervor.
Motor der Transformation und Metamorphose
"Die Johannes Kepler Universität war stets ein Motor der Transformation und der Metamorphose",
betonte der Linzer Bürgermeister Klaus Luger in seiner Ansprache. Ihre Gründung bezeichnete er als "klares
Signal eines politischen Schulterschlusses zwischen Stadt und Land. Die JKU habe viele bereichert - auch die Stadt
in ihrer Struktur, die ohne sie heute nicht derart modern, weltoffen und ökonomisch wäre - und für
eine gedeihliche Weiterentwicklung einer ganzen Region gesorgt. Sie sei zudem eine starke Partnerin dessen, was
man als Zivilgesellschaft bezeichnet. Luger schloss mit einer Bitte: Wenn es darum gehe, die Zukunft zu gestalten,
sei großes Engagement nötig. "Wir stehen vor enormen Herausforderungen, wir brauchen die Kräfte
der Innovation", beschwor der Bürgermeister den "Geist des Fortschritts".
Symbol für Innovation und Weltoffenheit
Landeshauptmann Josef Pühringer erinnerte daran, dass Politik und Wirtschaft gemeinsam mit engagierten
Wissenschaftern "den beschwerlichen Weg auf sich genommen" haben, der schließlich zur Gründung
der Johannes Kepler Universität geführt hat. Die JKU sei "ein Symbol für Innovation und Weltoffenheit
- und zwar von Anfang an" mit zahlreichen Leuchttürmen, zuletzt die Medizinische Fakultät als "riesengroße
Chance für den Forschungs- und Wirtschaftsstandort". "In diesen fünf Jahrzehnten haben viele
an diesem Erfolg gearbeitet", blickte Pühringer zurück und legte namens der Landespolitik ein klares
Bekenntnis zum Reformprogramm von Rektor Lukas ab. "Wir leben in Zeiten riesiger Herausforderungen",
erklärte der Landeshauptmann. Zur Bewältigung brauche es eine starke Universität, die mutig vorangehe
und den Weg weise.
JKU war immer "Pionier-Unversität"
"Linz macht vieles anders", erklärte Wissenschaftsminister Vizekanzler Reinhold Mitterlehner
in seiner Rede und nannte die Gründung der Hochschule und die Einmütigkeit von Stadt und Land, den Campus
der Universität und die Konstruktion der Fakultäten als Beispiele. Die JKU sei immer eine "Pionier-Universität"
gewesen - nicht nur inhaltlich, sondern auch im persönlichen Umgang - und sei gut aufgestellt. Mit dem LIT
(Linz Institute of Technology) werde die große Kompetenz im technischen Bereich weiter gestärkt, davon
profitiere langfristig sowohl die Universität als auch die Industrie, betonte Mitterlehner. "Die erfolgreiche
Entwicklung der JKU ist auch eine Bestätigung für den großen Einsatz der Landespolitik, die damit
zur Wettbewerbsfähigkeit des Innovationsstandortes Oberösterreich beigetragen hat", so der Vizekanzler.
Eine vibrierende Stadt und der Zauber des Anfangs
"Die Stadt Linz hat nahezu vibriert", erinnerte sich Gründungsprofessor Ernest Kulhavy an den
8. Oktober 1966. Sein Kollege Friedrich Fürstenberg berichtete von der "großen Aufgeschlossenheit
der Menschen". "Der Zauber des Anfangs ist schon ein erheblicher Reiz an sich", erklärte mit
Nicole Rotter eine der jüngsten JKU-ProfessorInnen, zuständig für die Professur für Hals-,
Nasen- und Ohrenkrankheiten an der neuen Medizinischen Fakultät. Elke Schüßler, seit kurzem Professorin
am Institut für Organisation, hob die "sehr große Aufbruchsstimmung" hervor.
Investition in Bildung
"Eine rationale Gesellschaft kann niemals zu viel in ihre Universitäten investieren", betonte
Thomas Henzinger, Präsident der Forschungseinrichtung IST (Institute of Science and Technology) Austria. Aktuell
sei die größte Gefahr, dass nicht mehr zwischen Fakten und Fiktion unterschieden wird. Es gehe darum,
immer die besten Köpfe auszuwählen, am IST seien Professoren Forscher und Betreuer und keine Manager,
so Henzinger. Er hat selbst an der JKU Informatik studiert und ist 1966 als Vierjähriger ebenfalls nach Auhof
gezogen, wie er augenzwinkernd berichtete.
Geschichte und Gegenwart, Gestaltung der Zukunft
Die JKU wurde am 8. Oktober 1965 bewusst als Hochschule neuen Typs gegründet, die sich visionär den
Herausforderungen der Gegenwart stellen soll. Sie ist eine vergleichsweise junge Universität - umso beachtlicher,
was in diesen fünf Jahrzehnten, aufgebaut, geleistet, geforscht und gelehrt wurde. Heute arbeiten und lernen
an der JKU rund 3.000 MitarbeiterInnen und 20.000 Studierende. Sie folgen mit ihrer Neugierde und ihrem Gestaltungswillen
dem Namensgeber der Universität, Johannes Kepler, der von 1612 bis 1627 in Linz lebte und wirkte. So verbindet
die JKU Geschichte und Gegenwart und gestaltet als Oberösterreichs größte Forschungs- und Bildungseinrichtung
die Zukunft.
Auch im Internet wird auf 50 Jahre Johannes Kepler Universität zurückgeblickt: http://50.jku.at
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