LH Pröll: "Unsere Kirchen sind Oasen des Miteinanders"
Krems/St. Pölten (nlk) - In Verbindung mit dem Erntedankfest wurde am 09.10. der Abschluss der Renovierungsarbeiten
am Dom der Wachau in Krems mit Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll und seiner Gattin Elisabeth, Diözesanbischof
DDr. Klaus Küng, Prälat Dr. Otto Mochti aus Passau, Bürgermeister Dr. Reinhard Resch, Pfarrer Mag.
Franz Richter, Dr. Herwig Hauenschild, Obmann des Pfarrgemeinderats und Obmann des Vereins „Domfreunde“, sowie
zahlreichen weiteren Ehrengästen gefeiert.
Landeshauptmann Pröll sagte in seiner Festrede, dass man die Aufgabe habe, „das, was wir von unseren Vorfahren
verantwortet bekommen haben, so zu hegen und zu pflegen, dass wir es gut weitergeben können“. Er bezeichnete
den Dom der Wachau als „Kunstwerk, das unsere Vorfahren gestaltet haben“ und sagte, dass dieser noch viel mehr
sei – er sei „ein Bauwerk mit Fingerzeig am Weg in die Zukunft“. Pröll sprach von einem „Signal für unseren
verantwortungsbewussten Zugang zu unserem Erbe“.
„Das, was wir ursprünglich gewollt haben, haben wir unter großer Anstrengung geschafft“, betonte der
Landeshauptmann, dass die Kirche eine große Strahlkraft habe. „Was wir heute mehr denn je brauchen, sind
Oasen der Ruhe und des Miteinanders“, sagte Pröll, dass es davon nicht mehr allzu viele geben würde,
und weiter: „Unsere Kirchen sind Oasen des Miteinanders. Sie sind Orte, in denen man die Gemeinschaft pflegen kann.“
Der Dom der Wachau sei „ein klares Bekenntnis zu unseren christlichen Werten“: „Diese haben über Jahrtausende
Bestand und prägen unseren Lebensstil. Etwas, das seit Jahrhunderten und Jahrtausenden Bestand hat, das kann
auch in der heutigen Zeit kein schlechter Ratgeber sein“, betonte Pröll, dass christliche Werte das „beste
Grundgerüst für unser Zusammenleben“ seien: Respekt vor der Schöpfung, Nächstenliebe, Toleranz,
Denken in Generationen.
Der Landeshauptmann bedankte sich bei Bischof Küng und der Diözese „für die exzellente Arbeit“,
bei Pfarrer Richter „für die umsichtige organisatorische Begleitung dieser Renovierungsarbeiten“, bei Bürgermeister
Resch und der Stadt Krems und den vielen Freiwilligen.
Diözesanbischof Küng sprach in seiner Predigt vom Dom der Wachau als einen „Ort, der ausstrahlt und anzieht“.
„Alles strahlt wieder“ und dazu hätten alle mitgeholfen, sagte Küng, dass man das nicht allein deshalb
getan habe, um das Alte wieder strahlen zu lassen, sondern auch „im Blick auf die Gegenwart und die Zukunft“. Am
heutigen Tag stehe die Dankbarkeit im Zentrum.
Im Jahre 1014 wurde die Pfarre Krems-St. Veit durch die Schenkung eines Grundstücks von Kaiser Heinrich II
an den Passauer Bischof Berengar gegründet. Über die Verbindung von Krems und Passau sprach Prälat
Mochti in seinen Grußworten. Es sei eine „große Freude, wenn sich herangewachsene ‚Töchter‘ an
ihre ‚Mutter‘ erinnern“, so der Prälat über das „geistige Band“ zwischen der Pfarre Krems-St. Veit und
dem Bistum Passau. Er überbrachte die herzlichsten Glückwünsche seines Bischofs.
„Krems ist aufgrund seiner tausendjährigen Geschichte reich an Denkmälern“, betonte Bürgermeister
Resch, dass dazu auch die Stadtpfarrkirche zähle. „Seit 400 Jahren prägt der Dom der Wachau das Stadtbild
und das Leben der Menschen“, so Resch, der weiters sagte, dass der Glaube Berge versetze und den stärksten
Glauben Pfarrer Richter gehabt hätte. Er sagte ihm ein „großes aufrichtiges Danke“, dass er die Herausforderung,
dieses Projekt zu meistern, angenommen habe und bedanke sich auch bei Diözesanbischof Küng, Landeshauptmann
Pröll, den Domfreunden und den vielen Spendern, „die zum Gelingen dieses Vorhabens beigetragen haben“.
„Es ist etwas Schönes ‚Danke‘ zu sagen“, so Pfarrer Richter, der sich bei Landeshauptmann Pröll und dem
Land Niederösterreich, Bischof Küng und der Diözese, Bürgermeister Resch und der Stadt Krems
und dem Bundesdenkmalamt bedankte. Gemeinsam habe man einen großen Finanzierungsbeitrag aufgestellt. Er bedankte
sich weiters bei „allen hier tätig gewesenen Firmen und Restauratoren“, es seien 74 an der Zahl gewesen und
er sagte „Danke“ an den Domfreunde-Verein und deren Vorstandsmitglieder, „die sich im Laufe der letzten sieben
Jahre engagiert für diese Renovierung eingebracht haben“, und für die vielen Spendenbeiträge.
„Du bist nicht nach Krems gekommen, um eine Kirche zu renovieren, aber als es notwendig wurde, hast du die Herausforderung
angenommen“, sagte Pfarrgemeinderatsobmann Hauenschild „Danke“ an Pfarrer Richter. Durch sein Einbringen könne
man heute stolz hier stehen und eine „gelungene Renovierung“ feiern, so Hauenschild.
Im Jahre 1616 wurde an der Stelle einer mittelalterlichen Kirche der Grundstein für die heutige Barockkirche
gelegt. Baumeister war der aus Mailand stammende Cypriano Biasino. Errichtet wurde die Kirche in der Zeit von 1616
bis 1630. Die Innenausstattung erfolgte erst 100 Jahre nach Fertigstellung der Kirche. Die Deckenfresken Eucharistie,
Liebe, Glaube und Hoffnung mit der heiligen Cäcilia wurden 1787 von J. M. Schmidt (Kremser Schmidt) geschaffen.
Das Hochaltarbild aus dem Jahr 1734 mit der Darstellung des Martyriums des Pfarrpatrons, dem Hl. Vitus, stammt
von Johann Georg Schmidt (Wiener Schmidt). 400 Jahre gehen selbst an einer Kirche nicht spurlos vorüber, und
damit kam auf die Pfarre die Notwendigkeit einer Generalsanierung zu. Durch das Zusammenwirken von Land Niederösterreich,
Diözese St. Pölten, Bundesdenkmalamt, Stadt Krems und Pfarre Krems-St. Veit konnte diese umfassend in
mehreren Etappen saniert werden.
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