Die Gemeinden Krumbach, Krumpendorf am Wörthersee, Ober-Grafendorf
und Götzis sowie der Bezirk Korneuburg und die Region Thayaland wurden vom Klimabündnis Europa mit dem
Climate Star ausgezeichnet.
Frankfurt am Main/Wien (klimabuendnis) - Bereits zum siebenten Mal hat das Klimabündnis Europa die
besten Klimaschutzprojekte von Gemeinden und kommunalen Netzwerken aus ganz Europa ausgezeichnet. Insgesamt wurden
im Schloss Grafenegg in Niederösterreich in 4 Kategorien 15 Projekte aus 7 Ländern vor den Vorhang geholt.
Eingereicht werden konnten laufende oder abgeschlossene Klimaschutzprojekte. Bewertet wurden diese nach den Kriterien
Nachhaltigkeit, Multiplikatoreffekt, Medienwirksamkeit, Innovation und Einbindung der Bevölkerung.
Die Climate Stars aus Österreich
In der Kategorie bis 10.000 EinwohnerInnen gingen drei Climate Stars nach Österreich. Krumbach (Niederösterreich)
machte mit Theaterstücken, Ausstellungen, Pfarrcafes und Kasperlvorführungen ein Jahr lang im Rahmen
des Projektes „lokal für global“ Klimagerechtigkeit greifbar. In Krumpendorf am Wörthersee (Kärnten)
entwickelten zwei syrische Flüchtlinge das Projekt „live smart“, sie geben AsylwerberInnen Energiespartipps
und bilden gleichzeitig KlimabotschafterInnen aus. Ober-Grafendorf (Niederösterreich) richtete in einer Siedlungsstraße
eine Ökostraße ein. Diese verbessert das Mikroklima, spart Regenwasser, entlastet die Kläranlage,
hilft bei Hochwässern und spart der Gemeinde Geld.
In der Kategorie bis 100.000 EinwohnerInnen wurde Götzis (Vorarlberg) ausgezeichnet. Wie man die BürgerInnen
am Weg zur Energieautarkie einbindet zeigt das Projekt „energie.bewusst.götzis“. Es reicht von Bürgerbeteiligungs-PV-Anlagen
über Energiespielplätze, einen Energie-Bonus als Belohnung für energieeffizientes Verhalten bis
zur Erzählwerkstatt und der Energiesparmaus Frederik.
In der Kategorie „Kommunale Netzwerke“ ging ein Climate Star an den Bezirk Korneuburg (Niederösterreich).
19 Gemeinden haben sich beim ISTmobil zusammengeschlossen. Die Erfolgsgeschichte des vom Land Niederösterreich
als Pilotprojekt geführten Mikro-ÖV-Systems in Zahlen: 20.000 Fahrgäste, 800 Sammelpunkte und hohe
Zufriedenheitswerte. Ein weiterer Klimaschutz-Award ging an den Zukunftsraum Thayaland (Niederösterreich).
Kapitel und Energie für das fünf Elektroautos umfassende Angebot „e-mobil Thayaland“ kommen aus der Region.
Investiert wurde in Solarstromanlagen mit einer Leistung von 250 KWp. Drei weitere PV-Anlagen sowie drei E-Autos
werden bald folgen.
Climate Star & Internationale Klimabündnis-Konferenz
Zur Climate-Star-Gala ins Schloss Grafenegg hat das Klimabündnis Europa gemeinsam mit dem Land Niederösterreich
geladen. „Im Klimaschutz braucht es Vorreiter und Vorbilder. Wenige Tage, nachdem das Europäische Parlament
den Weltklimavertrag ratifiziert hat, zeigen die Climate-Star-Preisträger schon, wie die Umsetzung gelingen
kann“, so Niederösterreichs Umweltlandesrat Stephan Pernkopf. „Niederösterreich ist seit einem Jahr in
der Lage 100 Prozent seines Energieverbrauchs aus Erneuerbarer Energie zu decken. Damit stehen wir glaubwürdig
für die Energiewende und gegen den Ausbau der Atomkraft wie etwa in Dukovany. Die Gemeinden und Regionen Europas
sind dabei auf unserer Seite!“
Die Climate-Star-Gala war heuer erstmals in die jährliche Internationale Jahreskonferenz des Klimabündnis
eingebettet. Unter dem Motto „Kultur des lokalen Klimaschutzes - Gute Beispiele erfolgreich verankern“ trafen sich
von 5. bis 8. Oktober in Krems VertreterInnen der mittlerweile 1.700 Klimabündnis-Kommunen aus 26 europäischen
Ländern. Auf dem Programm standen sechs Workshops zu Themen wie partizipative Finanzierungsmethoden, Online-Tools
zur Bürgerbeteiligung oder zur Anpassung an den Klimawandel. Auf dem anschließenden „Marktplatz“ präsentierten
Mitgliedskommunen ihre eigenen guten Praxisbeispiele. Die Grundsatzrede der Konferenz hielt der Nachhaltigkeits-
und Kommunikationsforscher Ilan Chabay vom Institute for Advanced Sustainability Studies in Potsdam. „Klimaschutz
erfordert viel mehr als nur die Reduktion der CO2-Emissionen. Es braucht Veränderung im Lebensstil und es
braucht vor allem eine immer stärkere Zusammenarbeit und Vernetzung. Die ausgezeichneten Projekte machen deutlich,
dass genau diese Veränderungsprozesse sehr stark von der lokalen Ebene ausgehen“, so Markus Hafner-Auinger,
Geschäftsführer des Klimabündnis Österreich.
107 Climate Stars wurden bei den sechs bisherigen Auflagen bereits vergeben. Darunter namhafte Städte wie
Barcelona, Leipzig oder Venedig. Heuer kamen 15 weitere dazu.
Die Climate Stars 2016
Kategorie „bis 10.000 EinwohnerInnen“
ALSÓMOCSOLÁD (HU) – Dorf der Zukunft
KRUMBACH (A) – lokal für global
KRUMPENDORF AM WÖRTHERSEE (A) – live smart
OBER-GRAFENDORF (A) - Ökostraße
SARNTAL (IT) – Holzkraft Sarntal
Kategorie „10.000 – 100.000 EinwohnerInnen“
ESCH-SUR-ALZETTE (LU) – Gemüsegarten
FILDERSTADT (DE) – Ö-E-N-Mentoren/innen
GÖTZIS (A) – energie.bewusst.götzis
KARPOS (MK) – Sanierungsoffensive
PESARO (IT) – Wärmedienstleistung
Kategorie „über 100.000 EinwohnerInnen“
BASEL (CH) – 2000-Watt-Touren
Kategorie „Kommunale Netzwerke“
GOSSAU-ST. GALLEN-GAISERWALD (CH) – energienetz GSG
BEZIRK KORNEUBURG (A) – ISTmobil
NORDRHEIN-WESTFALEN (A) – ALTBAUNEU
THAYALAND (A) – e-mobil Thayaland
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