Wien (gemeindebund) - „Für 91 Prozent der Gemeinden ist die Energieeffizienz ein wichtiges Zukunftsthema“,
berichtet Gemeindebund-Chef Helmut Mödlhammer. Er legt eine Kurz-Studie vor, die in Zusammenarbeit mit dem
Kommunalverlag und mit Unterstützung durch Siemens Österreich von „Pitters Trendexpert“ durchgeführt
wurde und nun am Tisch liegt. 255 Gemeinden aus ganz Österreich haben sich daran beteiligt. „Diese Ergebnisse
sind für uns hochinteressant, weil sich daraus Leitlinien ergeben, wie wir diesen Weg in den Gemeinden weiter
gehen sollen“, so Mödlhammer.
Der wichtigste Anreiz für Maßnahmen im Bereich der Energieeffizienz sind passende Förderinstrumente.
68 Prozent der Gemeinden sehen das als maßgeblich wichtigen Hebel an, um Maßnahmen in die Wege leiten
zu können. „Aus unseren kommunalen Budgets alleine sind diese Dinge einfach nicht finanzierbar“, weiß
Mödlhammer. Auch Steuervorteile sehen die Kommunen als gute Option an, um in diesen Bereich zu investieren.
Potentiale gibt es in den Kommunen genügend. Der größte Umsetzungsbedarf besteht bei der Optimierung
von Elektroinstallationen (73 %) und der Innenbeleuchtung öffentlicher Gebäude (68 %), sowie in den Bereichen
Gebäudeautomation (65 %) und thermische Sanierung des Gebäudebestands (64 %). Insbesondere im Abfallmanagement
und bei der Optimierung der Straßen- und Parkbeleuchtung waren die Gemeinden in der Umsetzung bereits aktiv:
Jeweils die Hälfte der befragten Gemeinden gibt hier an, in der Vergangenheit Energieeffizienzprojekte abgewickelt
zu haben. Seltener umgesetzt wurden die Optimierung von Elektroinstallationen und Passivhäuser im kommunalen
Wohnbau (jeweils 17 %).
„Ein erheblicher Teil der Gemeinden ist bei der Planung und Umsetzung von Maßnahmen zur Energieeffizienz
auf externe Beratung angewiesen“, sagt Mödlhammer. „Dieses Expertenwissen ist in den wenigsten Gemeinden direkt
in der Verwaltung vorhanden, es ist gescheit, sich hier mit Profis abzustimmen, wenn man so etwas angehen will.“
91 Prozent der Kommunen haben in der Planung solcher Vorhaben auch schon auf Hilfe von außen zugegriffen.
Energy Performance Contracting (EPC) ist in österreichischen Gemeinden weitgehend bekannt: Rund 70 % der Befragten
geben an, dass sie den Begriff kennen. Besonders größere Gemeinden mit über 5.000 bzw. über
10.000 EinwohnerInnen sind mit dieser Projektform zur Steigerung von Energieeffizienzmaßnahmen vertraut (77
% bzw. 90 % Bekanntheitsgrad). Insgesamt haben schon 35 % der befragten Gemeinden bereits zumindest ein EPC Projekt
umgesetzt. „Man muss das natürlich immer im Einzelfall bewerten, aber ich halte Projekte der Zusammenarbeit
mit externen Dienstleistern in vielen Fällen für sinnvoll“, so Mödlhammer. „Da geht es ja nicht
zuletzt auch darum, ob man das gesamte nötige Kapital als Gemeinde selbst aufbringen kann.“
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