LH Kaiser und BM Doskozil bei Pionierbataillon 1 – Schrittweiser Personalzuwachs in Kärnten
um bis zu 280 Soldaten und Beschaffungen im Bereich Kampfmittelbeseitigung um 22 Mio. Euro geplant – Infrastrukturlösung
hat für Doskozil oberste Priorität
Klagenfurt (lpd) - Ein Entschärfungsroboter und ein ferngesteuertes Minenräumgerät in Aktion,
die Bergung eines Minenopfers oder der Aufbau einer Pionierbrücke – in einer eindrucksvollen Vorführung
gab das Villacher Pionierbataillon 1 am 06.10. einen Einblick in seine vielfältigen Aufgabengebiete. Anlass
war der Besuch von Verteidigungsminister Hans Peter Doskozil und Landeshauptmann Peter Kaiser am Übungsplatz
bei der Hensel-Kaserne.
Erfreut zeigt sich der Landeshauptmann über die geplante Stärkung des Bundesheeres in Kärnten, die
laut Doskozil u.a. eine personelle Verstärkung um bis zu 280 Soldatinnen und Soldaten vorsieht. Konkret sollen
die Kaderpräsenzeinheiten um bis zu 140 Soldaten bei den Pionieren, dem Jägerbataillon 26 und dem Heereslogistikzentrum
verstärkt werden. Dazu sollen ab 2018 weitere 140 Kadersoldaten das neue Jägerbataillon 7 bilden. Erheblich
– konkret 22,6 Millionen Euro – investiert wird auch in die Kampfmittelabwehr, die einen Schwergewichtsbereich
der Weiterentwicklung der Pioniertruppe darstellt. Dafür werden u.a. Entschärfungsroboter namens TEODor,
Minensuchgeräte, Bodendurchdringungsradars und andere Entschärfungsausrüstungsgegenstände erworben.
„Die personellen, technischen und infrastrukturellen Investitionen in die Stärkung unseres Bundesheeres und
unserer Soldaten sind ein Beleg dafür, welche Bedeutung das Bundesheer für die Politik und für die
Bevölkerung hat. Ich bin froh, dass das Bundesheer in Kärnten derart gestärkt wird“, bedankte sich
Kaiser beim Verteidigungsminister.
Doskozil verwies darauf, dass man dabei sei, das Bundesheer allgemein personell aufzustocken, die Strukturen durch
Regionalisierung und Spezialisierung zu verbessern sowie Aufgaben und Inlandskompetenzen mit dem Innenministerium
genau abzustimmen. „Der Soldatenberuf gewinnt wieder an Attraktivität. Dass es österreichweit um 30 Prozent
mehr Bewerber um den Soldatenberuf gibt und sich auch immer mehr Frauen dafür interessieren zeigt, dass wir
mit unserer Maßnahmen erfolgreich auf dem richtigen Weg sind.“
Weiteres Gesprächsthema war die infrastrukturelle Situation der Villacher Pioniere, wo es Infrastrukturbedarf
gibt. Minister Doskozil sagte, dass die Infrastrukturlösung für die Villacher Pioniere für ihn ein
prioritäres Projekt sei. Er verwies auf das Infrastrukturpaket des Bundesheeres in Höhe von 500 Mio.
Euro bis zum Jahr 2020. Diesen Weg werde man voraussichtlich gemeinsam mit der Bundesimmobiliengesellschaft (BIG)
gehen, wie der Minister erklärte.
Oberst Volkmar Ertl gab als Kommandant des Pionierbataillons 1 eine Einweisung. Das Bataillon setze sich momentan
aus 554 Personen, darunter zehn Frauen und 299 Grundwehrdiener zusammen. Hauptaufgabe sei der Katastrophenschutzeinsatz,
200 Mann würden bereitgehalten und könnten in sechs Stunden in den Einsatz gehen. Jüngst seien die
Villacher Pioniere in Stanz in der Steiermark, im Loibltal und zuletzt eben in Afritz eingesetzt gewesen. In Afritz
haben laut Ertl 75 Pioniere (im Höchststand 100) in 33 Tagen 21.000 Arbeitsstunden geleistet und 80.000 Kubikmeter
Geröll beseitigt. Übernommen habe das Bataillon zudem die Koordination und Verpflegung von 266 Einsatzkräften
und 56 Baggern, LKW, Fahrzeugen – von Feuerwehren, Wildbach- und Lawinenverbauung, Agrarbauhof, Straßenmeistereien,
Rotem Kreuz.
Landeshauptmann Kaiser, dankte den Pionieren zudem für ihren großartigen Einsatz nach der Unwetterkatastrophe
in Afritz. „Ihr habt in Afritz Großartiges geleistet und der Bevölkerung in dieser schwierigen Situation
Mut gegeben“, betonte Kaiser. Dieser Katastropheneinsatz sei Werbung für die Notwendigkeit des Bundesheeres
und werde wohl in der Geschichte des Landes besondere Erwähnung finden. Zur von den Pionieren benötigten
Infrastruktur meinte Kaiser, dass für Kärnten angesichts der Heta-Situation Investitionen des Bundes
besonders wichtig seien. Die Konzentration der Villacher Pioniere an einem Standort würde sicher Vorteile
bringen. Beeindruckt zeigte sich der Landeshauptmann jedenfalls von den Vorführungen: „Es beruhigt, zu sehen,
dass unsere Soldatinnen und Soldaten für vielfältige Herausforderungen, auch im Zusammenhang mit Terrorgefahren,
bestens vorbereitet sind.“
Ebenfalls beim Ministerbesuch anwesend waren der Kommandant der 7. Jägerbrigade, Brigadier Jürgen Wörgötter,
Generalleutnant Franz Leitgeb vom Verteidigungsministerium und Kärntens Landesamtsdirektor Dieter Platzer.
Vom Minister wurden außerdem drei Osttiroler Soldaten vom Jägerbataillon 24 verabschiedet. Sie werden
gemeinsam mit deutschen Kameraden ab Mitte Oktober als die ersten Gebirgsausbilder für afghanische Streitkräfte
eingesetzt sein.
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