LHStv.in Schaunig präsentiert gemeinsam mit AMS und WIFI das Projekt Job-Werkstatt „Junge
Frauen und Männer, die am Arbeitsmarkt benachteiligt sind, erhalten neue berufliche Chancen“
Klagenfurt (lpd) - Mit zahlreichen Initiativen hat sich das Land dem Kampf gegen die Jugendarbeitslosigkeit
verschrieben. Mit Erfolg, wie die Arbeitsmarktzahlen beweisen – bei der Altersgruppe bis 24 Jahre wurde in Kärnten
zuletzt ein Rückgang der Arbeitslosigkeit um 11,3 Prozent verzeichnet. „Damit liegen wir weit besser als der
Österreich-Schnitt“, sagt Arbeitsmarktreferentin LHStv.in Gaby Schaunig.
Bei einer Pressekonferenz stellte sie am 05.10. das Projekt Job-Werkstatt vor, das vom WIFI abgewickelt und vom
Arbeitsmarktservice (AMS) Kärnten, dem ESF (Europäischer Sozialfonds) und dem Land finanziert wird. Zielgruppe
der Job-Werkstatt sind junge Erwachsene, die aus den verschiedensten Gründen – soziale Benachteiligung, fehlende
(Aus-)Bildungsabschlüsse, Orientierungs- und Perspektivenlosigkeit, etc. – Schwierigkeiten haben, einen Zugang
zum Arbeitsmarkt zu finden. „Es ist ganz wichtig, diese jungen Leute rechtzeitig abzuholen und an eine Ausbildung
beziehungsweise einen Berufseinstieg heranzuführen“, sagt Schaunig, und weiter: „Wir können es uns nicht
leisten, auch nur ein einziges junges Talent ungenutzt zu lassen.“
WIFI-Geschäftsführer Andreas Görgei skizzierte die Eckpunkte des Projekts, das insgesamt über
vier Jahre laufen wird. Im soeben abgeschlossenen ersten Jahr haben 36 junge Frauen und Männer teilgenommen.
„Drei Teilnehmer haben bereits eine Lehre begonnen, zehn haben einen Job im ersten Arbeitsmarkt gefunden, fünf
eine Weiterbildung begonnen und zahlreiche weitere Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben bereits Praktikumsplätze.“
Besonders hervorzuheben sei die Drop-out-Quote: „Sie liegt bei null Prozent“, so Görgei, „das bedeutet, es
gab keinen einzigen Kursabbruch.“ Vier Millionen Euro fließen im Gesamtzeitraum von vier Jahren in das Projekt.
Peter Wedenig, stellvertretender AMS-Landesgeschäftsführer, hob die große Bedeutung der Jugendprojekte
hervor. „Jährlich verlassen 1.000 bis 1.200 junge Menschen Kärnten – die meisten kommen nicht wieder.
Daher müssen wir den Jugendlichen hier bessere Perspektiven bieten und sie dabei unterstützen, ihr Potenzial
zu entdecken.“ Nicht immer gebe es einen geradlinigen Bildungs- und Ausbildungsverlauf. 27 Millionen Euro setzt
das AMS Kärnten heuer allein im Bereich der Jugendlichen und jungen Erwachsenen ein. „Wir können jedem
jungen Menschen, der auf Jobsuche ist, einen Platz in einem Programm anbieten“, so Wedenig. Das Motto laute: „Mehr
Bildung, mehr Chancen, mehr Zukunft.“
Die 20-jährige Klagenfurterin Saskia Winkler, Teilnehmerin der Job-Werkstatt, berichtete von ihren Erfahrungen:
„Ich bin seit Mai in der Job-Werkstatt. Nach abgebrochenen Lehren als Friseurin und Köchin – aus gesundheitlichen
Gründen – bin ich durch das AMS hierhergekommen. Ich bin hier sehr gut aufgenommen worden, besonders die Unterstützung
bei der Suche nach Praktika, die Weiterbildung im technischen Bereich und dass die Betreuer immer ein offenes Ohr
haben, gefällt mir sehr gut. Im Oktober absolviere ich mein erstes Praktikum. Mein Traum wäre eine Ausbildung
zur Tätowiererin.“
Für Daniel Spendier (20), ebenfalls aus Klagenfurt, ist es „total wichtig, dass man hier eine Struktur in
seinen Alltag bekommt und in einen Rhythmus findet. Auch dass Schulkenntnisse aufgefrischt bzw. vertieft werden,
ist sehr positiv. Mich haben vor allem die Arbeiten im Metallbereich angesprochen, aber auch den Textilbereich
finde ich spannend. Ich würde sehr gerne im Textil- oder Sportfachhandel tätig sein. Derzeit bemühe
ich mich um Praktikumsplätze, um den nächsten Schritt machen zu können.“
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