Bildungs- und Betreuungsangebote für Kinder und Jugendliche besonders stark gefördert
Wien (bka) - Mit insgesamt 3,84 Millionen Euro wurden im vergangenen Jahr die sechs in Österreich anerkannten
Volksgruppen gefördert. "Ziel der Volksgruppenförderung ist die Sicherung der Sprachen und der Kulturen
der anerkannten Volksgruppen in Österreich und damit eines wichtigen Teils der österreichischen Identität",
so Staatssekretärin Muna Duzdar zum am 04.10. im Ministerrat vorgelegten Bericht über die Volksgruppenförderung
des Bundeskanzleramtes.
Obwohl den Volksgruppen derselbe Betrag wie im Jahr 2014 zur Verfügung stand, kam es zu einem leichten Rückgang
der Fördersumme. Gleichzeitig sind die Förderungen höher als in den Jahren 2013 und 2012. Begründet
ist der leichte Rückgang gegenüber 2014 vor allem darin, dass ein Teil der unter dem Titel "interkulturelle
Projektförderung" vergebenen Mittel nicht abgeholt wurde. Mit 37 Prozent ging der höchste Anteil
dabei an die slowenische Volksgruppe, gefolgt von der kroatischen (29 Prozent), der ungarischen und der Volksgruppe
der Roma (mit je rund 11 Prozent), der tschechischen mit rund 10 Prozent und der slowakischen Volksgruppe mit rund
drei Prozent.
Insgesamt 164 verschiedene Einrichtungen und Vereine erhielten im Jahr 2015 Förderungen durch den Bund. Rund
ein Drittel der Förderungen wurden für Projektförderungen – unter anderem für periodische Medien,
Bildungs- und Kulturprojekte sowie Sportprojekte – verwendet. Zwei Drittel der Förderungen wurden für
Strukturförderungen aufgewandt, also Mittel zum Erhalt der Infrastruktur von Volksgruppenorganisationen. Ein
Großteil dieser Förderungen erging an Organisationen, die vor allem in der Kinder- und Jugendbildung
aktiv sind. "Mit der Förderung von zweisprachigen Kindergärten, der volksgruppensprachlichen Nachmittagsbetreuung
oder der außerschulischen Lernhilfe wird die Sprache als Ausdrucksform von Interkulturalität an den
Nachwuchs besonders unterstützt", betonte Duzdar.
Neben den Förderungen für Bildungsangebote kam es in allen Volksgruppen zu Förderungen von Medienangeboten,
etwa die finanzielle Unterstützung bei der Herausgabe periodischer Zeitschriften. "Medien spielen beim
Sichtbarmachen der Sprache auch im Alltag eine entscheidende Rolle", so Duzdar. Im Bereich der Kultur unterstützte
der Bund vor allem Folkloreaktivitäten, Singwettbewerbe, Theaterprojekte und Ausstellungen. Letztlich kam
es auch zu Förderungen von Sportaktivitäten. "Eine sinnvolle und attraktive Freizeitgestaltung ist
ein sinnvoller Beitrag zum Spracherwerb", erläuterte Duzdar die Förderung.
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