5,5% Zuwachs bei den Auslandstöchtern, plus 2% bei auslandskontrollierten Unternehmen
in Österreich
Wien (statistik austria) - Die Anzahl der von österreichischen Wirtschaftseinheiten im Ausland kontrollierten
Tochterunternehmen stieg im Jahr 2014 um 5,5% oder knapp 350 Einheiten. Die aktuelle Zahl liegt damit bei über
6.400 österreichischen Auslandstöchtern. Im gleichen Zeitraum gab es in Österreich rund 10.400 Unternehmen,
die einem nicht-österreichischen Konzern angehörten. Das bedeutet einen Anstieg von zuletzt 2,1% oder
rund 220 Einheiten, wie aktuelle Daten von Statistik Austria zeigen.
Anstieg schlägt sich auch in den Beschäftigtenzahlen nieder
Im Berichtszeitraum stiegen auch die entsprechenden Beschäftigtenzahlen. In den Auslandstöchtern
österreichischer Unternehmen waren im Jahr 2014 rund 1,1 Millionen Personen beschäftigt. Gegenüber
2013 entspricht das einem Anstieg von 2,4% oder mehr als 25.000 Beschäftigungsverhältnissen.
Die auslandskontrollierten Unternehmen in Österreich beschäftigten 2014 mehr als 560.000 Personen (Beschäftigungsverhältnisse),
rund 10.000 mehr als im Jahr davor (+1,8%). Dies entsprach einem Fünftel aller Jobs (19,9%) im marktwirtschaftlich
orientierten Unternehmensbereich in Österreich (ÖNACE 2008-Abschnitte B–N und Abteilung S95). Der Anstieg
der Beschäftigungsverhältnisse im In- wie auch im Ausland ging zu einem guten Teil auf die Entwicklung
im Groß- und Einzelhandel zurück, der in beiden Kategorien stark vertreten ist (34% der auslandskontrollierten
Einheiten im Inland bzw. 23% der Auslandstöchter). Bei den Auslandstöchtern wurden signifikante Rückgänge
bei den Finanzdienstleistungen (Banken und Versicherungen) vor allem durch Zugewinne in der Herstellung von Waren
(insbesondere im Kfz-Bereich) kompensiert. Im Inland traten auch markante Einmaleffekte aufgrund von Übernahmen
großer österreichischer Einheiten (z. B. im Telekom-Bereich) durch ausländische Unternehmensgruppen
auf.
Die Entwicklung der Umsatzzahlen, insbesondere bei österreichischen Auslandstöchtern, ist vor allem auf
die bereits erwähnten Ergebnisse im Groß- und Einzelhandel, aber auch auf die generell schwache Entwicklung
im vorangegangenen Berichtsjahr zurückzuführen.
Deutschland wichtigster Partner bei grenzüberschreitenden Unternehmensbeteiligungen
40% der auslandskontrollierten Unternehmen in Österreich wurden von einer Konzernmutter in Deutschland
kontrolliert. Insgesamt gehörten dreiviertel der österreichischen Unternehmen (74%), die 2014 unter ausländischer
Kontrolle standen, zu einem Konzern eines EU-Mitgliedslandes. Außerhalb der EU erreichten nur Konzernzentralen
in der Schweiz (11%) und den USA (knapp 5%) einen nennenswerten Anteil. Der Beschäftigtenanteil lag bei schweizerisch
bzw. amerikanisch kontrollierten Inlandsunternehmen jeweils etwas unter 10%, bei deutsch kontrollierten Unternehmen
– vor allem aufgrund des hohen Anteils im Einzelhandel – sogar bei fast 50%.
Bei den Auslandstöchtern stellten jene in Deutschland einen Anteil von knapp 14% an allen Auslandstöchtern
österreichischer Unternehmen dar (mit 12,4% der Auslandsbeschäftigten. Es folgten die Nachbarländer
Tschechien und Ungarn mit etwas über 7% der Auslandseinheiten bzw. Tschechien, Rumänien und Ungarn mit
jeweils rund 8% bis 9% der Auslandsbeschäftigten. Etwa ein Drittel sowohl der Auslandseinheiten als auch der
Auslandsbeschäftigten österreichischer Unternehmen befanden sich 2014 in Nicht-EU-Ländern, hier
v. a. in Russland, der Ukraine und den USA.
Der auffallend hohe Anteil von in der Schweiz angesiedelten Auslandstöchtern österreichischer Unternehmen
an den Umsatzerlösen (knapp 25% vom Gesamtwert aller Auslandstöchter) erklärt sich aus den dort
ansässigen Handelstöchtern großer internationaler Rohstoff-, Erdöl- und Erdgas(handels-)konzerne,
die über Regionalzentralen in Österreich verwaltet werden.
Geringe Bedeutung der Steueroasen
Länder, die unter den Begriff Steueroase (Offshore-Finanzzentren) fallen, haben laut Statistik Austria weder
für die Ansiedlung österreichischer Auslandstöchter, noch als Konzernsitz für in Österreich
tätige internationale Unternehmensgruppen eine besondere Bedeutung. Ihr Anteil an den auslandskontrollierten
Unternehmen in Österreich betrug weniger als 4%, bei den Beschäftigten weniger als 2%. Andererseits machten
die rund 140 österreichischen Niederlassungen in diesen Ländern nur etwas mehr als 2% aller Auslandstöchter
aus; der Anteil an den Auslandsbeschäftigten lag bei lediglich 0,5%.
Detaillierte Ergebnisse bzw. weitere Informationen zu den Auslandsunternehmenseinheiten finden Sie hier >.
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