Wien (deloitte) - Die überwiegende Mehrheit der österreichischen KMU hat die Wichtigkeit der Digitalisierung
für ihren Geschäftsalltag grundsätzlich erkannt. Der Digitalisierungsgrad der einzelnen Unternehmen
ist aber noch sehr unterschiedlich und es besteht häufig Aufholbedarf. Gerade im Rechnungswesen werden viele
Prozesse weiterhin analog und ineffizient abgewickelt. Diese Ergebnisse liefert eine aktuelle Deloitte Umfrage
unter österreichischen Mittelstandsunternehmen.
Die Digitalisierung ist bei den österreichischen KMU angekommen: 95 % halten dieses Thema für wichtig.
Auch gehen fast alle Befragten davon aus, dass Automatisierung und Digitalisierung in zehn Jahren eine sehr große
Rolle spielen werden.
„Die österreichischen Mittelstandsunternehmen haben verstanden, dass die Digitalisierung ihre Geschäftswelt
nachhaltig verändern wird“, erklärt Gerald Vlk, Partner bei Deloitte Österreich. „Diese Erkenntnis
muss nun ihren Niederschlag im unternehmerischen Alltag finden. Gerade im Rechnungswesen gibt es Verbesserungsbedarf.“
Mehr als die Hälfte der Unternehmen druckt beispielsweise bereits digital erstellte Eingangs- und Ausgangsrechnungen
immer noch aus. „Die Vereinfachungen, die die Digitalisierung mit sich bringen kann, werden häufig noch zu
wenig genutzt. Deshalb bewirken vereinzelte digitalisierte Arbeitsschritte heute noch oft Mehraufwand statt Zeit-und
Kostenersparnis“, analysiert Gerald Vlk.
Prozessmodernisierung entscheidend für digitalen Fortschritt
Der effektiven Umsetzung der Digitalisierung muss eine Modernisierung der gesamten Prozesse vorangehen. Einzelne
Modernisierungsschritte allein können zu gegenteiligen Effekten führen. Eine erhebliche Optimierung kann
die E-Rechnung bringen. Darin sehen auch 65 % der Studienteilnehmer das größte Zukunftspotenzial.
Hindernisse bei Digitalisierung
Deloitte identifiziert eine Reihe von Hindernissen, die eine schnellere Digitalisierung im Rechnungswesen behindern.
Die große Auswahl an technischen Lösungen und Systemanbietern macht es schwierig, den Marktüberblick
zu behalten und die richtige Wahl zu treffen.
Das erforderliche (IT-)Know-how ist in den mittelständischen Unternehmen oft noch nicht ausreichend vorhanden.
Die Unternehmen sehen sich mit einem Mangel an qualifizierten Mitarbeitern konfrontiert. „Wir brauchen dringend
eine zeitgemäße Ausbildung für den Bereich Rechnungswesen. Ansonsten scheitert der Fortschritt
bereits an der Basis“, warnt Katrin Demelius, Managerin bei Deloitte Österreich.
Die Gesetzgebung hat auch bisher nur vereinzelt die entsprechenden verpflichtenden Rahmenbedingungen geschaffen.
Gerade bei digitalen Dokumenten herrscht noch viel Rechtsunsicherheit. Investitionsentscheidungen in Zusammenhang
mit Digitalisierung und Automatisierung müssen heute unter mehrfacher Unsicherheit getroffen werden. Da gibt
es vor allem auf EU-Ebene Handlungsbedarf“, so Katrin Demelius.
Vorteile durch digitalisiertes Rechnungswesen
Ein hoher Digitalisierungsgrad kann Wettbewerbsvorteile für die Unternehmen bringen. Durch eine gut durchdachte
Digitalisierung wird ein automatisiertes Rechnungswesen erst ermöglicht. Der Nutzen digitaler Daten ist vielfältig:
Digitale Belege bringen Zeitersparnis und erleichtern Arbeitsprozesse, das Ablagewesen wird vereinfacht und die
Transparenz erhöht. „Die Vorteile liegen auf der Hand, entscheidend sind auf die individuellen Bedürfnisse
der Unternehmen abgestimmte Lösungen“, erklärt Gerald Vlk abschließend.
Über die Studie „Automatisierung und Digitalisierung im Rechnungswesen“
Deloitte Österreich hat mit der Studie erstmals den Stand der Automatisierung und Digitalisierung im Rechnungswesen
österreichischer Mittelstandsunternehmen erhoben. 136 Unternehmen haben im Juli und August 2016 an der Umfrage
teilgenommen. Zusätzlich wurden mit ausgewählten Unternehmen Tiefeninterviews geführt. Die befragten
Unternehmen kommen aus einem breiten Mix an Branchen.
Deloitte Österreich ist der führende österreichische Anbieter von Professional Services. Mit 1.200
Mitarbeitern an zehn Standorten betreut Deloitte Unternehmen und Institutionen in den Bereichen Wirtschaftsprüfung,
Steuerberatung, Consulting und Financial Advisory. Kunden profitieren von der exzellenten Betreuung durch Top-Experten
vor Ort sowie tiefgehenden Branchen-Insights der Industry Lines. Deloitte versteht sich als smarter Impulsgeber
für den Wirtschaftsstandort Österreich und bündelt seine breite Expertise, um aktiv an dessen Stärkung
mitzuwirken. Als Arbeitgeber entwickelt sich Deloitte permanent weiter mit dem Anspruch, "Best place to work"
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