"Melinda Esterházy – Das Leben hat mir viel geschenkt"

 

erstellt am
17. 10. 16
11:00 MEZ

Schloss Esterházy zeigt Ausstellung zum Leben des letzten Fürstenpaares Melinda und Paul V. Esterházy ab 15.10.
Eisenstadt (esterhazy) - Gleich einer Bühne leitet die Ausstellung in fünf Akten durch das Leben des letzten Fürstenpaares Melinda und Paul V. Esterházy. Die Ausstellung zeigt die Stationen des Lebens einer außergewöhnlichen Frau: Primaballerina / verfolgt & geflüchtet / Neubeginn / bewunderte Landesmutter. Als bürgerliches Mädchen beginnt Melinda Ottrubay Ballett zu tanzen, feiert eine unvergleichliche Karriere am Budapester Opernhaus und heiratet schließlich den begehrtesten Junggesellen der damaligen Zeit, den Fürsten Paul V. Esterházy. Die Ausstellung bietet zum ersten Mal auf eine moderne Weise Einblicke in ein Leben voller Höhen und Tiefen, in eine ambitionierte Karriere und in ein privates Leben abseits der Bühne. Die Nähe zur Protagonistin zu Beginn – als Elevin und Primaballerina Assoluta – wie später zur geliebten Fürstin Esterházy und Landesmutter wird mit Bildern, Filmen und zahlreichen Dokumenten anschaulich und packend dargestellt Die Ausstellung begleitet auch ein Bilderbogen der dramatischen Ereignisse des 20. Jahrhunderts.
Ausstellungsplanung und -gestaltung von buero bauer, Wien

Für die Inszenierung und Gestaltung der Ausstellung setzt buero bauer auf die Metapher der Bühne. Raum für Raum verfolgen die Besucher die Lebensphasen wie in einem Opernstück in Akten mit. Man ist der ehemaligen Primaballerina Assoluta Melinda Ottrubay ganz nahe, wie damals in der Budapester Staatsoper. Parallele Erzählstränge eröffnen unterschiedliche Perspektiven aus der persönlichen Sicht der Fürstin, aus Sicht der Fürsten Esterházy und im Kontext zeitpolitischer Ereignisse. Diese sind visuell unterschiedlich gestaltet und ergeben in der Zusammenschau den Gesamtblick der Ausstellung. So wird ein komplettes Bild der Fürstin Melinda Esterházy aus unterschiedlichen Betrachtungswinkeln dargestellt.

Für die räumliche Inszenierung wird das Motiv der Bühne wieder aufgenommen. Bühnen- und Podestartige Einbauten weisen den Weg durch die Ausstellung. Bühnenvorhänge und von der Decke abgehängte Elemente bilden den Hintergrund. Die Unterschiedlichkeit der Ausstellungsräume wird durch die Einbauten betont und herausgearbeitet, die Phasen Ihres Lebens werden so unmittelbar erlebbar. Das Materialkonzept betont die Bescheidenheit der Fürstin Melinda Esterházy, Holzoberflächen und Textilien stehen im Kontrast zum Kontext des Schlosses, der Familiengeschichte und nicht zuletzt der benachbarten Ausstellung.
Multimediale Inszenierung: Originalobjekte und Originalton

Lebendige Szenenbilder schaffen eine starke persönliche Identifikation der Besucher mit den Lebensabschnitten von Melinda Esterházy. Starke Ton- und Videodokumente faszinieren. Der 360° Film „Rhythmus und Tanz. Die Tanzkarriere von Melinda Esterházy“ der Medienkünstler Peter Koger und Gregor Streng verbindet Tanz, Musik, Film, Performance und Vorträge von Melinda Ottrubay. Unterschiedliche Blickrichtungen in die Tanzkarriere treffen sich auf Augenhöhe, um Neues entstehen zu lassen.

Ein vertiefendes Begleitheft im Stil eines Opernführers erweitert die Inhalte der Ausstellung und bietet eine Nachlese, die auch in der Folge der Ausstellung Wirkung zeigt.

Der 1. Akt (Die Annäherung) entführt in die unterschiedlichen Welten des Fürstenhauses Esterházy und der bürgerlichen Familie Ottrubay. Nach und nach entwickelt sich ein romantisches Märchen, dessen Hauptdarsteller ein junges, talentiertes Mädchen und ein charismatischer Hochadeliger der damaligen Zeit sind.

Im 2. Akt (Die Tanzkarriere) finden sich die Besucher im Zuschauerraum eines Opernhauses wieder. Sie werden Zeugen, wie sich Melinda Ottrubay in die Herzen des Publikums tanzt und zur ersten Primaballerina Assoluta des Königlich-Ungarischen Opernhauses in Budapest aufsteigt.
Der 3. Akt (Dunkle Zeiten) wird auf der politischen Bühne ausgetragen, in Szene gesetzt in einem nachgestellten Budapester Verhörraum der 1940er Jahre. Der Haft folgt die Flucht von Budapest in die Schweiz.
Der 4. Akt (Das Exil) zeigt das Fürstenpaar von seiner privaten Seite und erlaubt einen Blick in ein verhältnismäßig einfaches und fast bürgerliches Leben.

Der 5. Akt (Das Vermächtnis) würdigt die Leistungen von Melinda Esterhazy für die großen historischen Werte und Denkmäler der Esterhazys und für das ganze Burgenland – dann fällt der Vorhang endgültig.

 

 

 

Weitere Informationen:
http://www.esterhazy.at

 

 

 

 

 

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