Österreichweit einzigartiges Projekt für Jugendliche vereint Skirennsport und Berufsausbildung
Innsbruck (lk) - Wie kann man als Jugendlicher an seiner Karriere als Skisportler arbeiten und sich zeitgleich
mit einer Lehre auf einen späteren Berufseinstieg vorbereiten? Dazu präsentierte am 14.10. LH Günther
Platter gemeinsam mit Direktor Günther Schwazer, Werner Margreiter, Präsident des Tiroler Skiverbandes,
Mario Gerber, Fachgruppenobmann der Hotellerie der Tiroler Wirtschaftskammer und Roland Teissl, Lehrlingskoordinator
des Landes Tirol, anlässlich der Eröffnung des Um- und Erweiterungsbaus an der Tiroler Fachberufsschule
(TFBS) für Tourismus und Handel in Landeck ein innovatives Pilotprojekt.
Im Bildungsprojekt „Skirennsport und Lehre“ bietet das Land Tirol in Kooperation mit dem Landesschulrat für
Tirol, dem Tiroler Skiverband und Skipool sowie der Wirtschaftskammer Tirol ein neues Berufs-Entwicklungsmodell
für SpitzenskisportlerInnen an.
„Sportlich ambitionierte und talentierte Jugendliche sind für eine Lehre, insbesondere in Tourismusberufen,
bestens geeignet. Unser Pilotprojekt ‚Skirennsport und Lehre‘ zielt auf die Ausbildung von Sportlerinnen und Sportlern
für den Lehrberuf ‚Hotel- und Gastgewerbeassistent/in‘ ab. Das Projekt ist so ausgelegt, dass es in Zukunft
auch auf andere Lehrberufe ausgeweitet werden kann“, erklärte LH Platter. „Ich danke allen Partnern, dass
dieses Projekt möglich geworden ist.“ Den Weg in Richtung Skisport und Lehre können künftig alle
Jugendlichen mit entsprechender sportlicher Leistung einschlagen: „Die Symbiose dieser zwei Bereiche ist für
skibegeisterte Jugendliche eine hervorragende Alternative. Wie weit die Reise aus sportlicher Sicht auch gehen
mag – das Pilotprojekt ermöglicht es den Jugendlichen, sich ein zweites Standbein zu schaffen“, sagt der Präsident
des Tiroler Skiverbandes Werner Margreiter.
Von der Lehre bis zum Studium
Der Startschuss für den neuen Bildungsweg fällt im Schuljahr 2017/2018: „Das entwickelte Zeitmodell,
welches Lehr-, Wettkampf- und Schulphasen bestmöglich verbindet, führt zu einer Streckung der Lehrzeit
von drei auf viereinhalb Jahre“, betont der Lehrlingskoordinator Roland Teissl. In weiterer Folge sei auch das
Modell „Lehre und Matura“ möglich: „Mit der weiteren Möglichkeit, die Matura in Form der Berufsreifeprüfung
zu machen, können die Jugendlichen direkt in den Beruf einsteigen oder auch ein Studium beginnen“, führte
der Landeshauptmann weiteres aus. „Damit stehen den jungen Menschen alle Türen offen.“ Die Vorbereitungskurse
für die Berufsreifeprüfung einschließlich Lernstudium und Betreuung werden vom Wirtschaftsförderungsinstitut
Tirol organisiert und durchgeführt.
Projekt mit Mehrwert
Neben einer fundierten Ausbildung mit Zukunft sieht LH Platter SpitzensportlerInnen auch als Vorbilder für
die Jugend und die Gesellschaft sowie als wichtige RepräsentantInnen für den Wintertourismus in Tirol.
„Der Skisport ist die Wirtschaftslokomotive unseres Landes, der Wintertourismus Lebensgrundlage vieler Tiroler
Regionen. In den Gesprächen mit Tiroler Tourismusbetrieben hat sich gezeigt, dass das Interesse für
diesen neuen Ausbildungsweg groß und die Resonanz durchwegs positiv“, betonte Hotellerie Fachgruppenobmann
Mario Gerber. „Zudem bekommen die Betriebe mit ausgebildeten SpitzensportlerInnen hochmotivierte und leistungsbereite
Fachkräfte.“
Schulinvestition von 4,95 Millionen Euro
„Das Land Tirol hat 4,95 Millionen Euro in die Sanierungs- und Erweiterungsarbeiten in der Tiroler Fachberufsschule
für Tourismus und Handel investiert. Damit stellen wir den künftigen Fachkräften die beste Infrastruktur
für ihre Ausbildung zur Verfügung“, erläuterte LH Platter. Die Ausführung wurde zu einhundert
Prozent von Tiroler Firmen geleistet. Das Land Tirol investiert in den kommenden fünf Jahren in den Ausbau
und die Modernisierung der Berufsschulen. „Die Tiroler Landesregierung bekennt sich dazu, dass wir den künftigen
Fachkräften die beste Infrastruktur für ihre Ausbildung zur Verfügung stellen“, so LH Platter.
„Die Lehrküche beinhaltet nunmehr 23 Kochstellen, die dem neuesten technischen und hygienischen Standard entsprechen,
ein Unterrichts-Restaurant mit Terrasse und eine Schulungs-Bar sowie die erforderlichen Funktionsräume“, informierte
Schuldirektor Günther Schwazer. Zudem wurde im zweiten Stock noch ein Schulungs-Shopbereich für die Ausbildung
Handel neu gestaltet. „Nach dem Umbau ist unsere Schule für diese zukunftsorientierte Ausbildung bestens geeignet.“
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