Sozialminister fordert gemeinsame Anstrengungen für Arbeitsmarkt und Armutsvermeidung
Luxemburg/Wien (bmask) - Der EU-Beschäftigungs- und Sozialrat in Luxemburg befasst sich mit der derzeit
laufenden Konsultation über eine "Europäische Säule sozialer Rechte". Dies sollte, so
Sozialminister Alois Stöger, als ein erster Schritt zur Neuorientierung der Politik der EU genutzt werden.
"Die Union hat bisher das Wohlstandsversprechen nicht eingelöst, das heißt für Wachstum und
gute Arbeit für alle zu sorgen, die Armut zu beseitigen und Verteilungsgerechtigkeit herzustellen", so
der Sozialminister. Notwendig dafür seien ein Überdenken der strikten Sparpolitik, mehr öffentliche
Investitionen und die Bekämpfung von Ungleichheiten.
EU-Sozialrat befasst sich mit Verbesserung von Kompetenzen und Bekämpfung von Langzeitarbeitslosigkeit
Die EU-MinisterInnen tauschen sich bei ihrer Tagung auch zu den Themen Verbesserung von Kompetenzen und Bekämpfung
von Langzeitarbeitslosigkeit aus. "Die Digitalisierung führt zu einem massiven Umbruch der Arbeitswelt.
Die Kompetenzen der Erwerbsbevölkerung sind das Um und Auf, wenn es um Innovation und Wettbewerbsfähigkeit
geht, aber auch zentral für eine soziale und politische Teilhabe sowie den sozialen Zusammenhalt", so
Sozialminister Stöger: "In Zukunft wird das Zusammenspiel von Erstausbildung, Weiterbildung und Arbeitsmarktpolitik
noch wichtiger werden." Beim Thema Wiedereingliederung von langzeitarbeitslosen Personen befürwortet
der Minister einen präventiven sehr früh ansetzenden Ansatz, der der Verfestigung von Arbeitslosigkeit
entgegenwirken soll.
Im Rahmen des Treffens unterstützt Sozialminister Stöger den niederländischen Vorstoß zur
weiteren Absenkung der Grenzwerte für krebserzeugende Arbeitsstoffe und fordert die Kommission auf, weitere
Anstrengungen in diese Richtung zu unternehmen. Außerdem stimmt er dem von Griechenland vorgebrachten Punkt
zu, dass Maßnahmen zur Krisenbewältigung keinesfalls zur Schwächung der Sozialpartnerschaft führen
dürfen. Am Rande der Ratstagung trifft Bundesminister Stöger mit den MinisterInnen aus Deutschland, Slowenien
und Malta, das den künftigen Ratsvorsitz stellt, zusammen.
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