Große Sonderausstellung beleuchtet Leben und Werk von 15. März bis 29. November
2017 an vier Standorten in Wien und Niederösterreich.
Wien (schönbrunn) - Das Team der Kuratorinnen und Kuratoren gab am 12.10. anlässlich des Namenstags
der europäischen Regentin am 15. Oktober erste Einblicke in die Themen der Sonderausstellung "300 Jahre
Maria Theresia: Strategin - Mutter - Reformerin". Leben, Familie und politisches Werk Maria Theresias werden
beleuchtet und ihr Mythos hinterfragt.
"Diese Ausstellung hat auch dank der guten Kooperation mit dem KHM-Museumsverband zwei große Stärken",
erklärt Franz Sattlecker, Geschäftsführer der Schloß Schönbrunn Kultur- und Betriebsges.m.b.H.,
einleitend: "Wir zeigen Geschichte mit Originalobjekten an ihren Originalschauplätzen. An vier Standorten
können wir diese spannende europäische Persönlichkeit gleichzeitig in all ihren Facetten beleuchten.
Bei Maria Theresia rechnen wir auch mit großem internationalem Interesse an der Schau", gibt sich Sattlecker
optimistisch.
"Das Leitsujet der Ausstellung ist ein Gemälde von Jean-Étienne Liotard", erklärt Elfriede
Iby, Leiterin der Stabstelle Forschung & Dokumentation der Schloß Schönbrunn Kultur- und Betriebsges.m.b.H.
"Das Portrait Maria Theresias war das Ergebnis eines spontanen Zusammentreffens der Monarchin mit dem Künstler
und legte den Grundstein für zahlreiche Aufträge der Regentin und des Hofadels." Elfriede Iby kuratiert
gemeinsam mit Werner Telesko die Ausstellung im Hofmobiliendepot Möbel Museum Wien.
Unter dem Titel "Familie und Vermächtnis" ist hier nicht nur das mariatheresianische Rokoko am Beispiel
von Schloß Schönbrunn ein Thema. "Wir beschäftigen uns mit der großen Familie von Maria
Theresia, ihrer Heiratspolitik, aber auch mit ihrem Vermächtnis", ergänzt Werner Telesko, Direktor
des Instituts für kunst- und musikhistorische Forschungen der Österreichischen Akademie der Wissenschaften.
"Wenn man sich mit dem Mythos der europäischen Regentin auseinandersetzt, ist die Bildpolitik ein ganz
zentrales Thema."
Die Kaiserliche Wagenburg Wien steht unter dem Motto "Frauenpower und Lebensfreude". "Wir stellen
Maria Theresias Lebensfreude, ihre ebenso opulenten wie publikumswirksamen Feste und ihre aus heutiger Sicht so
besonders faszinierende Selbstdarstellung im Spannungsfeld zwischen weiblicher Identität und ‚männlicher'
Herrschermacht vor", berichtet Monica Kurzel-Runtscheiner, Direktorin der Kaiserlichen Wagenburg Wien. "Denn
zu reiten, zu tanzen oder mit der Kutsche zu fahren war damals zugleich Vergnügen und Statement."
Auf Schloss Hof und Schloss Niederweiden im niederösterreichischen Marchfeld sind "Bündnisse und
Feindschaften" sowie "Modernisierung und Reformen" die Schlagworte.
"Als Politikerin ist Maria Theresia durchaus ambivalent", bilanziert Karl Vocelka, Universitätsprofessor
i. R. des Instituts für Geschichte der Uni Wien: "Kriege, Leid und Intoleranz prägten ihre Regierungszeit
ebenso wie nachhaltig wirksame Reformen und eine zukunftsweisende Modernisierung des Staates", so der Kurator
der beiden Standorte.
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