Mayr: Investitionen in den Radverkehr bringen doppelten Nutzen
Freilassing/Salzburg (lk) - Das Land hat im Auftrag von Landesrat Hans Mayr eine erste Machbarkeitsstudie
für mögliche Premiumradwege im Großraum der Stadt Salzburg erstellen lassen. Untersucht wurde dabei
auch die Verbindung von Salzburg vom linken Salzachkai ausgehend (S-Bahn-Haltestelle Mülln) entlang der Bahn
bis zum Kreisverkehr beim Bahnhof Freilassing. „Der Premiumradweg Salzburg-Freilassing steht für eine konsequente
Umsetzung des Landesmobilitätskonzepts salzburg.mobil 2025. Durch die gezielte Förderung des Radverkehrs
sollen nicht nur die Verkehrssicherheit erhöht, sondern vor allem auch die Umweltschutz- und Klimaziele erreicht
werden. Die Studie zeigt deutlich, dass Investitionen in den Radverkehr volkswirtschaftlich hoch rentabel sind“,
so Landesrat Mayr am 11.10.
Stadt und Land Salzburg, die Stadt Freilassing und die EuRegio haben nun Möglichkeiten für die Radhauptroute
Salzburg-Mülln bis Freilassing ausarbeiten lassen. Darauf aufbauend hat das Verkehrsplanungsbüro komobile
Gmunden im Auftrag der Stadt eine Potenzialuntersuchung für den Ausbau der Premium-Radroute Salzburg–Freilassing
durchgeführt. Erstmals in Österreich kam dabei eine Kosten-Nutzen-Analyse in Anlehnung an die deutsche
standardisierte Bewertung bzw. die österreichischen Richtlinien und Vorschriften für das Straßenwesen
zur Anwendung. Das Ergebnis: Investitionen in den Radverkehr sind volkswirtschaftlich hoch rentabel – die Nutzen
sind doppelt so hoch wie die Kosten. „Mit diesem Projekt kann ein Meilenstein im Radwegebau der Stadt Salzburg
geschaffen werden. Es fördert den Umstieg auf das Rad und sorgt für eine Entlastung der Münchner
Bundesstraße. Ein wichtiger Schritt, wissenschaftlich fundiert, gegen das alltägliche Stauchaos“ so
Verkehrsplanungs-Stadtrat Johann Padutsch.
Premiumradroute Salzburg-Freilassing im Vollausbau
In den vergangenen Jahren wurden Abschnitte entlang der knapp sieben Kilometer langen Route der Premium-Radverbindung
Salzburg–Freilassing ausgebaut, der Korridor weist jedoch noch entscheidende Lücken auf. Als Kernstück
der Premium-Radroute ist die Errichtung einer Radbrücke über die Saalach in der Nähe der Eisenbahnbrücke
vorgesehen. Die gesamtwirtschaftliche Rentabilität dieser Investition konnte nachgewiesen werden.
Radverkehrsinvestition bringt doppelten Nutzen
Konkreter Anlass der Untersuchung war die Frage, ob der Bau einer neuen Saalachbrücke wirtschaftlich zu rechtfertigen
ist. Dazu wurden die Verlagerungspotenziale vom Autoverkehr auf den Radverkehr bestimmt und der volkswirtschaftliche
Nutzen der Maßnahme den Kosten gegenüber gestellt. Berücksichtigt wurden dabei die Aspekte Verkehrssicherheit,
Umweltschutz, Klimaschutz, Gesundheitskosten, Reisezeiten und Einsparungen bei der Auto-Infrastruktur. Errechnet
wurde ein Nutzen-Kosten-Verhältnis von 2,01, das heißt der Nutzen beträgt mehr als das Doppelte
der Kosten.
Als weitere Vorgehensweise wurde in einem gemeinsamen Gespräch zwischen Land (Landesrat Mayr), Stadt Salzburg
(Stadtrat Padutsch, Stadträtin Barbara Unterkofler), Stadt Freilassing (Bgm. Josef Flatscher), Landratsamt
Berchtesgadener Land und der EuRegio Geschäftsstelle vereinbart, eine Detailplanung gemeinsam zu beauftragen.
In dieser Detailplanung soll unter anderem auch abgeklärt werden, welche Brückenform in welcher Ausführung
aus denkmal- und wasserschutzrechtlicher Sicht zur Ausführung gelangen könnte. Mit den dann detailliert
vorliegenden Kosten und der Möglichkeit einer rund 50-prozentigen EU-Förderung kann dieses gemeinsame
länderübergreifende Stadt–Land-Projekt dann denn zuständigen politischen Gremien zur Beschlussfassung
vorgelegt werden.
Premium-Radrouten
Als Premium-Radroute wird eine qualitativ hochwertige Radverbindung bezeichnet, die eine umwegfreie, zügig
befahrbare, leistungsfähige und sichere Verbindung ermöglicht. Einschlägige Empfehlungen zur Gestaltung
solcher hochwertigen Radverbindungen finden sich bislang in erster Linie in Richtlinien und Leitfäden aus
Deutschland. Diese betreffen vor allem die Breite, Trassierung, Komfort und Sicherheit zur Sicherstellung eines
raschen und weitestgehend störungsfreien Vorankommens nach Möglichkeit kreuzungsfrei und vom Fußgängerverkehr
getrennt.
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