…bestätigt Einsatz des Landes für Verkehrsverlagerung
Innsbruck (lk) - Mit einem erfreulichen Bericht des Rechnungshofes zur Umsetzung des Bahnprojektes Brennerbasistunnel
hat sich die Tiroler Landesregierung am 11.10. beschäftigt. „Das Prüfungsergebnis ist für das Land
Tirol sehr positiv ausgefallen“, freuen sich LH Günther Platter und LHStvin Ingrid Felipe. „Der Rechnungshof
erkennt die umfangreichen Bemühungen des Landes für den Basistunnel und die Zulaufstrecken sowie für
die Verkehrsverlagerung an. Wir sehen uns in unserem Einsatz für den Bau des BBT bestätigt – immerhin
ist der Tunnel nicht nur eines der wichtigsten Verkehrsprojekte in Europa, sondern er ist unabdingbar für
die Entlastung der Bevölkerung vom Verkehr.“
Im Bericht des Rechnungshofes wird empfohlen, die Verlagerung des Güterverkehrs von der Straße auf die
Schiene weiterhin voranzutreiben. Positiv erwähnt wurde, dass sich Tirol in verschiedenen internationalen
Gremien wie EUSALP-Arbeitsgruppe Mobilität, iMonitraf! oder Scan-Med engagiere. „Wir werden uns auch weiterhin
im Sinne der Bevölkerung mit allen uns zur Verfügung stehenden Möglichkeiten für eine größtmögliche
und effiziente Verlagerung des Güterverkehrs von der Straße auf die Schiene einsetzen“, betonen LH Platter
und LHStvin Felipe. „Allerdings brauchen wir dazu auch den Bund und die Europäische Union als Verbündete.“
Auch die Einführung des sektoralen Fahrverbots mit November 2016 werde dazu beitragen, die Luftqualität
zu verbessern und langfristig Gütertransporte auf die Schiene zu verlagern, so der Rechnungshofbericht, der
in dieser Frage die Unterstützung des Landes Tirol empfiehlt.
Rahmenbedingungen und Zulaufstrecken schaffen
„Der Bau des BBT dauert noch zehn Jahre – in dieser Zeit müssen die Zulaufstrecken in Bayern und Italien noch
ausgebaut werden. Darüber hinaus muss die EU die notwendigen Rahmenbedingungen schaffen, damit der Tunnel
nach der Fertigstellung entsprechend genutzt wird“, forderte LH Platter erneut die Nachbarländer und die EU
zum Handeln auf. Erst dann könne gewährleistet werden, dass der BBT seine volle Wirkung erzielt und die
Zielvorgaben des EU-Weißbuches erfüllt werden, wonach der Schwerverkehr bis 2030 um 30 Prozent und bis
2050 um 50 Prozent reduziert werden soll.
Derzeit wird in Österreich am Baulos Tulfes Pfons und am Baulos Wolf 2 gearbeitet. Insgesamt wurden über
57 Kilometer des gesamten Tunnelsystems ausgebrochen, wobei auf Nordtiroler Seite über 37 Tunnelkilometer
errichtet wurden. Über 600 Bauarbeiter stehen täglich im Einsatz, um mit ihrem Know-how den Tunnel voranzutreiben.
In Kürze wird das bisher größte Baulos „Pfons-Brenner“ ausgeschrieben, welches mit einem Ausschreibungsvolumen
von rund 1,3 Milliarden Euro das größte am BBT sein wird.
„Dieses Herzstück des BBT sieht vor ab 2017 und in den folgenden Jahren - von Steinach am Brenner aus - den
Tunnel in Richtung Süden und Norden vorzutreiben“, berichtete LH Platter. Somit entstehen weitere 36 Kilometer
an Haupttunnel, rund neun Kilometer des Erkundungsstollens, die Nothaltestelle St. Jodok und etliche Querschläge,
welche die beiden Haupttunnelröhren verbinden.
Mit bis zu 250 km/h durch die Alpen
Die prognostizierten Gesamtkosten des BBT belaufen sich auf rund zehn Milliarden Euro. Davon werden 50 Prozent
der Planungskosten sowie 40 Prozent der Baukosten von der EU kofinanziert und der Rest je zur Hälfte von Österreich
und Italien getragen. Der Brenner Basistunnel wird vom Land Tirol mit insgesamt 190 Millionen Euro finanziert.
„Neben seiner verkehrspolitischen Notwendigkeit ist der BBT auch ein gewaltiger Impuls für die Konjunktur“,
streicht LH Platter heraus.
Die Personenzüge werden mit bis zu 250 km/h und die Güterzüge mit 120 bis 160 km/h durch die Alpen
fahren. De Reisezeit von Innsbruck nach Bozen verkürzt sich demnach von jetzt zwei Stunden auf 45 Minuten
und reduziert die Beförderungszeit von Gütern von derzeit drei Stunden auf die Hälfte.
|