Die "Ehemaligen" nach 1945: Wie ging es weiter?

 

erstellt am
12. 10. 16
11:00 MEZ

Konferenz NS-Kontinuitäten – Transformationen – Netzwerke
Wien (universität) - Am Donnerstag, 20. und Freitag, 21. Oktober 2016, findet an der Universität Wien eine Tagung über ehemalige NationalsozialistInnen nach 1945 statt. ExpertInnen aus Deutschland und Österreich diskutieren über ideologische Kontinuitäten, aber auch Brüche und Transformationen von ehemaligen NationalsozialistInnen. Die politische Reorganisation der "Ehemaligen" steht im Mittelpunkt der beiden Eröffnungsvorträge von Zeithistorikerin Margit Reiter (Universität Wien) und Kristian Buchna (Stuttgart) am Donnerstag. Die anschließende Diskussion wird von Marianne Enigl (profil) moderiert.

Wie bei jedem radikalen Systemwechsel mussten sich auch 1945 nach Kriegsende die ehemaligen Träger des NS-Regimes neu positionieren. Sie hatten die Wahl zwischen Beibehaltung ihrer ideologischen Überzeugungen einerseits und politischer Umorientierung andererseits. Welche Wahl haben nun die ideologisch überzeugten ehemaligen NationalsozialistInnen getroffen? Sind sie ihrer Gesinnung treu geblieben oder haben sie sich (zumindest partiell) an die neuen Gegebenheiten angepasst? Wie haben sich die "Ehemaligen" politisch reorganisiert und welche persönlichen, beruflichen und informellen Netzwerke haben ihre gesellschaftliche Reintegration erleichtert?

All diesen Fragen gehen namhafte ReferentInnen aus Österreich und Deutschland in der Tagung nach. Anhand von kollektiven und individuellen Nachkriegsbiographien werden die Handlungsspielräume und Handlungsstrategien, ideologischen Kontinuitäten wie Antisemitismus und Antikommunismus und die Anpassungs- und Reintegrationsprozesse von ehemaligen NationalsozialistInnen diskutiert. Durch den angestrebten Vergleich zwischen Österreich und Deutschland sollen Ähnlichkeiten und Unterschiede herausgearbeitet und wechselseitige Impulse für die Zeitgeschichteforschung gesetzt werden.

Die Tagung findet im Rahmen des von Margit Reiter geleiteten FWF-Projektes "Antisemitismus nach der Shoah. Ideologische Kontinuitäten und politische Umorientierung im "Ehemaligen"-Milieu in Nachkriegsösterreich (1945-1960) statt".

Tagungskonzeption und Organisation: Margit Reiter, Linda Erker, Matthias Falter

Programm (pdf): http://homepage.univie.ac.at/margit.reiter/page19/page20/assets/Tagung_Die%20Ehemaligen_20_21_Okt_16.pdf

Tagung: Die "Ehemaligen": NS-Kontinuitäten – Transformationen – Netzwerke nach 1945
Zeit: Donnerstag, 20. Oktober 2016, 18 bis 20 Uhr (mit Eröffnungsvorträgen und Podiumsdiskussion);
Freitag, 21. Oktober 2016, 9 bis 18.30 Uhr
Ort: "Alte Kapelle" am Campus der Universität Wien, 1090 Wien, Spitalgasse 2-4

Freier Eintritt, keine Anmeldung erforderlich

 

 

 

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