6,9 % Produktionsanstieg, 9,2 % Export-Zuwachs, 3,4 % Importplus
Wien (pwk) - Die ersten sechs Monate 2016 sind für die Österreichische Möbelindustrie erfreulich
verlaufen: Sie erwirtschaftete in diesem Zeitraum ein Produktionsplus von 6,9 %. Insgesamt wurden Möbel im
Wert von 927,8 Mio. Euro gefertigt und abgesetzt. Spitzenreiter waren Laden- und Küchenmöbel mit jeweils
einem Zuwachs von 14,1 % bzw. 12,8 %. Auch der Produktionsanteil von Schlaf-, Ess- und Wohnzimmermöbeln aus
Holz stieg um 10,9 % an. „Dieses Ergebnis zeigt, dass die heimische Branche ihre Hausaufgaben gemacht hat und trotz
turbulenter Zeiten gut im Markt aufgestellt ist“, erklärt Dr. Georg Emprechtinger, Vorsitzender der Österreichischen
Möbelindustrie. „Die Zahlen belegen, dass sich die hohe traditionelle Handwerkskunst, der Sinn für Innovationen
sowie der Qualitätsanspruch von ‚Made in Austria’ bewährt hat. Darüber hinaus hat sich das gute
Image der heimischen Möbel auch im Ausland als erfolgreicher Türöffner für neue Märkte
gezeigt. So konnten wir die Entwicklung der Auftragslage und der Exportbestände messbar verbessern.“
Mit einem erfreulichen Plus von 9,2 % hat die Möbelindustrie in Österreich ihren internationalen Wachstumskurs
konsequent fortgesetzt und konnte die Exporte auf 449,1 Mio. steigern. Nach rückläufigen Ergebnissen
in den ersten Halbjahren von 2011 bis 2014, sind die Ausfuhren im Vergleich zwischen dem ersten Halbjahr 2015 zu
2016 deutlich angestiegen. Im wichtigsten Ausfuhrland Deutschland lag der Export-Zuwachs sogar bei 10,7 %, kletterte
von 169,3 auf 187,4 Mio. Euro und liegt damit weit über den Importwerten. So rangieren bei den Ausfuhren die
Wohnmöbel (+23,2%), die Büromöbel (13,8 %) und die Küchen (+9%) ganz vorn und verzeichneten
erfreuliche Tendenzen. Leicht rückläufig indes war der Bereich „Matratzen/Sprungrahmen“. Die Lieferungen
in die Schweiz, als zweitwichtigstes Exportland, legten um 12 % zu und erwirtschafteten beachtliche 82,3 Mio. Euro.
Einen bemerkenswerten Ausfuhr-Sprung nach oben verzeichnete die Branche in Frankreich. Im Land der Mode legt man
Wert auf Qualität:
Die Exportquote stiegt um knapp 70 % auf 14,2 Mio. Euro. Dafür rutschten die Ausfuhren nach Italien ins Minus
und verloren 11,6 Prozentpunkte. Aktuell stehen sie damit bei 16,7 Mio. Euro. Wichtiger wird indes der polnische
Markt. So lieferten die Österreicher im ersten Halbjahr 2016 insgesamt Möbel im Wert von 25,3 Mio. Euro
nach Polen. Das entspricht einem Plus von 12,2%. Vor allem Wohnmöbel aus dem Mozart-Land sind in Polen gefragt,
der Export konnte um 41 % gesteigert werden.
Ein interessanter Markt zeichnet sich in Indien ab: Dort konnte der Export von Möbeln aus Österreich
im letzten Halbjahr von 502.741 Euro auf knapp 1,4 Mio. Euro zulegen. Auch China (6,9 Mio. Euro) und die vereinigten
Arabischen Emirate (2,4 Mio. Euro) sind stabile Absatzländer, die noch weiteres Potential bieten. Ebenso wie
Kanada:
mit knapp ein Viertel Plus konnten hier Möbel im Wert von 5,7 Mio. Euro umgesetzt werden, während die
Umsätze in den USA zurückgingen.
Auf Importseite legten die Einfuhren im ersten Halbjahr 2016 um 3,4 % zu und stiegen damit auf 890,2 Mio. Euro.
Mit Abstand wichtigster Handelspartner ist Deutschland mit einem Plus von vier Prozent auf 434,6 Mio. Euro. Auf
dem zweiten Platz rangiert Polen mit einem Zuwachs von 20,3 % und Einfuhren im Wert von 85,2 Mio. Euro und stärkt
damit seine Position als Wettbewerber. Drittstärkster Lieferant innerhalb der EU ist Italien. Allerdings gingen
die Importe aus dem Nachbarland und der europäischen Designmetropole im ersten Halbjahr um 12,2 % auf 55,1
Mio. Euro zurück. Auch eine Überschwemmung von Produkten aus China ist nicht zu befürchten: mit
einem kleinen Plus von 0,6 % haben sich die Einfuhr-Werte kaum verändert. Deutlich Federn ließen indes
die Schweizer mit einem Minus von 22,6 %. (PWK741/us)
Die Österreichische Möbelindustrie ist eine Berufsgruppe des Fachverbandes der Holzindustrie und somit
eine Teilorganisation der Wirtschaftskammer Österreich. Zu ihr zählen 53 Betriebe mit rund 6.700 Mitarbeitern.
Die überwiegende Anzahl dieser Unternehmen sind mittelständische Betriebe, die sich in privater Hand
befinden. Österreichische Möbelhersteller stehen mit ihren Produkten für hohe Qualität, traditionelles
Handwerk, modernste Präzisionstechnik, ökologische Verantwortung und ein Möbeldesign, das durch
künstlerische Strömungen im ureigenen Land entstanden ist.
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