Wien (öaw) - Der Todestag von Gottfried Wilhelm Leibniz jährt sich heuer zum 300sten Mal. Die Österreichische
Akademie der Wissenschaften widmet gemeinsam mit drei weiteren Akademien einem der bedeutendsten Philosophen seiner
Zeit vom 3. bis 4. November 2016 ein internationales Symposium. Im Mittelpunkt stehen sein Wirken in Wien und die
Aktualität seiner Philosophie für die Gegenwart.
Gottfried Wilhelm Leibniz (1646–1716) war vieles: Mathematiker, Diplomat, Historiker, politischer Berater und Erfinder.
Vor allem aber war er einer der bedeutendsten Philosophen seiner Zeit. Mit seinen Werken leistete er zentrale Beiträge
zum Verständnis unserer Welt und für das Fundament der modernen Wissenschaft. Heuer, am 14. November,
jährt sich sein Todestag zum 300sten Mal.
Die Österreichische Akademie der Wissenschaften (ÖAW) begeht das Leibniz-Jahr 2016 mit einem zweitägigen
internationalen Symposium. „Leibniz heute lesen: Wissenschaft, Geschichte, Religion“ befasst sich am 3. und 4.
November 2016 mit dem Denken und Wirken der europäischen Geistesgröße. Dabei wird das Vermächtnis
der Leibnizschen Philosophie für die Gegenwart und aktuelle Debatten etwa rund um Individualität, Moral
und Interreligiösität in den Blick genommen aber auch die Zeit, die Leibniz in Wien verbrachte.
Vier Akademien, ein Symposium
Denn Leibniz ist zwischen 1688 und 1714 insgesamt sieben Mal nach Wien gereist, wo er enge Kontakte zum kaiserlichen
Hof und zu Prinz Eugen von Savoyen knüpfte. Drei wichtige Werke wurden hier von ihm ausgearbeitet und er entwickelte
in Wien auch die Idee zu einer „Sozietät der Wissenschaften“, einer fächerübergreifenden Gelehrtengesellschaft.
Auch wenn sein Plan nicht unmittelbar verwirklicht werden konnte, so geht die heutige ÖAW dennoch auf die
Entwürfe von Leibniz zurück ebenso wie die Wissenschaftsakademien in Berlin, Leipzig und Moskau.
Das Symposium versammelt Vortragende aller dieser Akademien nun gemeinsam in Wien, darunter Jürgen Mittelstraß
von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Pirmin Stekeler-Weithofer von der Sächsischen
Akademie der Wissenschaften, Abdusalam Guseynov und Victoria Lysenko von der Russischen Akademie der Wissenschaften,
Herta Nagl-Docekal von der ÖAW sowie Wenchao Li von der Leibniz Universität Hannover.
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