Niederösterreichs Exportwirtschaft:
 Chancen trotz „Brexit“

 

erstellt am
21. 10. 16
10:00 MEZ

Bohuslav: Großbritannien bleibt ein wichtiger Markt für unsere Betriebe
London/Wien/St. Pölten (nlk) - „Großbritannien bleibt – auch nach dem ‚Brexit‘-Referendum – ein wichtiger Exportmarkt für Niederösterreichs Betriebe“, unterstrichen Wirtschafts-Landesrätin Dr. Petra Bohuslav, Wirtschaftskammer Niederösterreich-Präsidentin Sonja Zwazl, Österreichs Wirtschaftsdelegierter in London Dr. Christian Kesberg und ecoplus-Geschäftsführer Mag. Helmut Miernicki bei einem Treffen im Vorfeld des „UK Business Breakfast“ am 20.10. in Wien. Bei dieser Veranstaltung, die von ecoplus International, der Wirtschaftskammer Niederösterreich und der Außenwirtschaft AUSTRIA in Kooperation mit dem UK Trade Department organisiert wurde, informierten Experten über die aktuelle Wirtschaftslage Großbritanniens nach dem Brexit-Referendum, über Marktchancen, Vertriebswege, rechtliche Rahmenbedingungen sowie Investitionsmöglichkeiten.

Die britische Wirtschaft ist eine der bedeutendsten der Welt. Im Ranking der größten Volkswirtschaften lag Großbritannien 2015 auf dem 5. Platz. Unter den wichtigsten niederösterreichischen Exportmärkten mit Warenausfuhren im Wert von 482 Millionen Euro nimmt Großbritannien Platz elf ein. „Im kommenden Jahr ist mit einem Rückgang der britischen Wirtschaftsleistung zu rechnen. Trotzdem wäre es ein Fehler, Großbritannien als Exportmarkt abzuschreiben. Niederösterreichs Exporteure haben auch bei einer Schwächephase der osteuropäischen Wirtschaft einen langen Atem bewiesen. Wichtig ist es, möglichst rasch möglichst klare Entscheidungen auf politischer und institutioneller Ebene zu treffen, denn Unsicherheit ist kein guter Partner im Geschäftsleben und schon gar nicht, wenn es um langfristige Exportgeschäfte geht“, so Bohuslav. Dies sieht auch der Großteil der niederösterreichischen Unternehmen, in einer kürzlich durchgeführten Umfrage des market-Institutes, ähnlich: Jedes zweite befragte Unternehmen ist der Meinung, dass der „Brexit“ „eher weniger“ bzw. „gar keine“ spürbaren Auswirkungen auf die niederösterreichische Wirtschaft haben wird.

Diesen verhaltenen Optimismus prognostiziert auch Wirtschaftskammer Niederösterreich-Präsidentin Zwazl: „Niederösterreichische Firmen vertrauen auf ihre Nischenvorteile. Die Wettbewerbsfähigkeit unserer international erfahrenen und innovativen Exporteuer bleibt bestehen. Das ist auch der Tenor unserer Gespräche mit den Unternehmerinnen und Unternehmern. Grundsätzlich sind Prognosen im Moment sehr schwierig. Wir erachten es daher als sehr wichtig und sinnvoll, entsprechende Vorbereitungen für die Zeit nach dem ‚Brexit‘ zu treffen.“

Dass die britische Wirtschaft vom „Brexit“-Votum betroffen sein wird bzw. es teilweise jetzt schon ist, gilt als sicher. „Derzeit geht man eher von einem ‚hard Brexit‘ aus, das heißt keine Teilnahme am Binnenmarkt. Ein Rosinen-Picken der Briten soll es nicht geben“, so Dr. Christian Kesberg, Österreichs Wirtschaftsdelegierter in London, und einer der Vortragenden beim „UK Business Breakfast“. Daher raten auch Rechtsexperten dazu, bestehende privatrechtliche Verträge bzw. noch länger laufende Verträge von Unternehmen zu prüfen. Neue Verträge sollten jedenfalls entsprechende Klauseln mit Regelungen für den „Brexit“-Fall enthalten.

Doch trotz aller Vorsicht soll kein Exportunternehmen vor Geschäftsbeziehungen zu England zurückschrecken. „Gerade in Sektoren wie Bau, Infrastruktur bzw. Advanced Manufacturing sind in Großbritannien große Investitionen geplant. Davon können auch unsere innovativen Nischenplayer trotz ‚Brexit‘ partizipieren. Im Rahmen der Niederösterreichischen Exportoffensive wird auch ecoplus-International den heimischen Firmen bei ihren Aktivitäten im United Kingdom zur Seite stehen“, so ecoplus-Geschäftsführer Mag. Helmut Miernicki und Dr. Gabriele Forgues, Geschäftsführerin von ecoplus-International.

 

 

 

Allgemeine Informationen:
http://www.ecoplus.at

 

 

 

 

 

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