Doskozil: Unsere Soldatinnen und Soldaten verdienen Denkmal – Zentraler Ort des Dankes und
der Anerkennung sowie zentraler Gedenkort für Hinterbliebene
Wien (bmlvs) - „Das Bundesheer der 2. Republik hat ein Denkmal verdient. Unsere Soldatinnen und Soldaten
haben bisher enorm viel für Österreich und bei Friedensmissionen im Ausland geleistet, aber es gibt keinen
zentralen Ort des Dankes und der Anerkennung“, so Verteidigungsminister Hans Peter Doskozil am 20.10.
Die Errichtung einer Gedenkstätte für die Soldatinnen und Soldaten der 2. Republik sei daher längst
überfällig, sagt der Minister. „Sie wird unseren Soldatinnen und Soldaten gewidmet werden. Es soll auch
zentraler Gedenkort für die Hinterbliebenen sein. Unsere Soldatinnen und Soldaten stellen ihr Leben in den
Dienst der Republik Österreich. Alleine 52 Angehörige des Bundesheeres starben bei Auslandseinsätzen.
Diesen und allen anderen gebührt ein zeitgemäßes, würdevolles Gedenken ihrer Leistungen für
Österreich. Dazu stehe ich als Verteidigungsminister“, sagt Doskozil.
„Es ist schade, dass mit der geplanten Errichtung einer Gedenkstätte, noch bevor überhaupt ein Architektenwettbewerb
ausgeschrieben wurde, parteipolitisches Kleingeld gewechselt wird. Ich hätte mir einen sachlichen und seriösen
Zugang gewünscht.“
Die Errichtung des Denkmals soll kommende Woche im Ministerrat beschlossen werden. Noch heuer soll ein Künstlerwettbewerb
für das Projekt initiiert werden. Die Gedenkstätte soll als Identifikationssymbol für alle Soldatinnen
und Soldaten dienen. Im Frühjahr 2017 wird eine Fachjury bestehend aus nationalen und internationalen Künstlern
und Experten über die eingereichten Entwürfe entscheiden. Eine Fertigstellung ist für den Herbst
2018 geplant.
Das Bundesheer der Zweiten Republik erbrachte viele Leistungen für die österreichische Bevölkerung
und in Friedensmissionen im Ausland. Einen zentralen Gedenkort für die Soldatinnen und Soldaten gab es bisher
noch nicht. Nun soll auf Initiative von Verteidigungsminister Hans Peter Doskozil ein Denkmal am Heldenplatz errichtet
werden. Dieser zentrale Gedenkort soll die herausragenden Leistungen der Soldatinnen und Soldaten hervorheben.
Das Österreichische Bundesheer bietet seit seinem Bestehen Schutz und Hilfe für die Bevölkerung.
Neben der militärischen Landesverteidigung leisten unsere Soldatinnen und Soldaten bei Naturkatastrophen und
Großunfällen einen wichtigen Beitrag zur Unterstützung ziviler Behörden.
Kurz nach der Aufstellung musste das Bundesheer bereits seinen ersten militärischen Einsatz bei der Ungarnkrise
bewältigen. Es folgten die Einsätze 1968 (Tschechenkrise/Prager Frühling) und 1991 (Zerfall Jugoslawiens).
Beispielsweise waren im Grenzsicherungseinsatz 1991 rund 7.700 Soldaten für ein Monat an der österreichischen
Südgrenze eingesetzt.
Darüber hinaus unterstützte das Bundesheer andere Behörden zur Aufrechterhaltung von Ordnung und
Sicherheit im Inneren wie beispielsweise beim Grenzeinsatz im Burgenland und beim laufenden Einsatz zur Bewältigung
der Migrationsströme in ganz Österreich.
In 17 Jahren Assistenzeinsatz (1990-2007) an der Ost-Grenze Österreichs haben 334.903 Soldaten ihren Dienst
geleistet. 470 Kilometer Grenze wurden überwacht. Während dieses Einsatzes sind 49 Soldaten gestorben
oder ums Leben gekommen.
Zusätzlich engagiert sich das Bundesheer seit 56 Jahren in Auslandseinsätzen im Dienste der Republik
Österreich. Es gab über 100 Friedens- und humanitäre Einsätze in 70 verschiedenen Ländern.
Dabei haben 52 Soldaten ihr Leben gelassen.
Seit 1960 haben rund 110.000 Österreicher in Friedens- und humanitären Einsätzen im Ausland gedient.
Der längste Einsatz des Bundesheeres ist die Mission United Nations Force in Cyprus, die seit 52 Jahren läuft.
Allein im Kosovo leisten täglich 500 österreichische Soldatinnen und Soldaten ihren Dienst für Frieden
und Stabilität.
Die Unterstützung bei Naturkatastrophen und Großunfällen ist eine wichtige Aufgabe für das
Bundesheer. Einer der größten Katastropheneinsätze war etwa das Jahrhundertwasser 2002, bei dem
bis zu 11.277 Soldaten gleichzeitig gegen die Wassermengen ankämpften. Sie evakuierten 13.000 Menschen, verlegten
195.000 Sandsäcke und sorgten damit für die Sicherheit der Bevölkerung.
In den letzten 10 Jahren (2005 – 2015) haben insgesamt 28.782 Soldatinnen und Soldaten Katastrophenhilfe für
die Bevölkerung geleistet.
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