EVTZ-Vorstandssitzung auf Schloss Toblino in Trient
Schloss Toblino/Innsbruck (lk) - Am 19.10. fand die Vorstandssitzung des Europäischen Verbunds für territoriale
Zusammenarbeit (EVTZ) der Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino auf Schloss Toblino im Trentino statt. Im Anschluss
präsentierten die drei Landeshauptleute Günther Platter, Arno Kompatscher (Südtirol) und Ugo Rossi
(Trentino) die Ergebnisse.
Die drei Landeshauptleute erteilten dabei in einem Beschluss dem Ausbau der italienischen „Alemagna“-Autobahn eine
deutliche Absage. „Wir sprechen uns klar gegen neue Transitstrecken durch die Alpen aus. Der Ausbau der „Alemagna“
ist der absolut falsche Weg. Wir werden dies mit all uns möglichen Mitteln unterbinden und alle Hebel in Bewegung
setzen“, betonte LH Platter. Durch den Ausbau würde eine neue Transitachse entstehen, die den Verkehr in der
Europaregion massiv steigern würde, insbesondere Osttirol würde vom Transitverkehr überrollt werden.
„Eine solche Maßnahme steht nicht nur im Gegensatz zu unserem Credo von der Entlastung der Bevölkerung
– sie steht auch in Widerspruch zur Alpenkonvention“, hob LH Platter hervor. Stattdessen sei es unabdingbar, alles
für eine Verlagerung des Güterverkehrs von der Straße auf eine leistungsfähige Schieneninfrastruktur
zu tun, die mit dem Brennerbasistunnel gerade in Bau sei, betonte Tirols Landeshauptmann.
„Euregio-Pass“ – App für digitales Reiseticket
Aufgegriffen haben die drei Landeshauptleute auch den Trentiner Vorschlag, wonach sich SchülerInnen und StudentInnen
der Europaregion Tirol, Südtirol und Trentino bald noch einfacher innerhalb der drei Landesteile mit den öffentlichen
Verkehrsmitteln bewegen können. Die Idee dahinter: Über eine mobile App sollen sich Schülerinnen
und Studierende, die bereits im Besitz einer Dauerfahrkarte im eigenen Land sind, eine digitale Fahrkarte ohne
zusätzliche Kosten auch für die anderen Landesteile herunterladen können. Das Projekt befindet sich
in Ausarbeitung, das Ziel ist, „dass die jungen Menschen aus der Europaregion die Landesteile unkompliziert kennenlernen
und erleben können“, erklärte LH Platter.
Kompetenzzentrum für Umwelt, Ernährung und Gesundheit
Weiterer Punkt der heutigen EVTZ-Vorstandssitzung war das Euregio-Projekt „Umwelt, Ernährung und Gesundheit“,
welches im Rahmen der Edmund Mach Stiftung in San Michele im Trentino angesiedelt werden soll. Das damit entstehende
Kompetenzzentrum „One Health“ wurde in Zusammenarbeit der Universitäten Innsbruck und Hall (UMIT), Trient
und Bozen sowie den Sanitätsbetrieben in Trient und Bozen, der Europäischen Akademie (EURAC) in Bozen
sowie dem Land- und Forstwirtschaftlichen Versuchszentrum Laimburg in Südtirol lanciert. Die Europaregion
zeichnet sich durch ein gut funktionierendes öffentliches Gesundheitssystem, einen relativ gesunden Lebensstil
und wissenschaftliche Fortschrittlichkeit im Bereich Umwelt, Ernährung und Gesundheit aus – diese Stärken
sollen künftig genutzt werden, um Ernährungsgewohnheiten und Stoffwechselkrankheiten besser zu erforschen.
Neben einer Machbarkeitsstudie ist eine Arbeitsgruppe mit der strategischen Entwicklung beauftragt.
Entwicklungen und Schwerpunkte 2016
Ebenso wurde Bilanz über die grenzüberschreitenden Projektrealisierungen im Bereich Bildung, Innovation
und Arbeitsperspektiven für Jugendliche gezogen. Auch die Verankerung der Euregio in der makroregionalen Alpenstrategie
EUSALP sowie Schwerpunkte des Arbeits- und Projektprogrammes 2017 standen auf der Tagesordnung.
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