Weltraumministerium mit 15,5 Millionen Euro an Mission beteiligt - Österreichische Technologie
von RUAG Space und Siemens an Bord
Wien (bmvit) - Mit „Schiaparelli“ landet am Nachmittag des 19.10. erstmals seit 13 Jahren wieder eine europäische
Sonde auf dem Mars. „Das ist ein Meilenstein für die europäische Raumfahrt. Mit der Landung beginnt nach
einer siebenmonatigen Anreise die intensive Suche nach Leben auf dem Mars“, erklärt Weltraumminister Jörg
Leichtfried. Das Weltraumministerium beteiligt sich mit rund 15,5 Millionen Euro an der Satelliten-Mission. Im
Rahmen des ExoMars-Programms wird erforscht, ob der Planet geologisch aktiv ist und sich auf dem Mars Hinweise
auf Leben finden lassen.
ExoMars ist das gemeinsame Projekt der Europäischen Raumfahrtagentur ESA und der russischen Weltraumbehörde
Roskosmos. Die Mission startete am 14. März dieses Jahres und erreichte den roten Planeten vor wenigen Tagen.
ExoMars besteht aus zwei Teilen:
dem Trace Gas Orbiter (Orbiter für Spurengase, kurz: TGO) als Muttersonde und dem Landemodul „Schiaparelli“,
das heute zur Landung auf der Oberfläche des Planeten ansetzt.
„Wie bei allen wichtigen europäischen Weltraummissionen ist auch bei ExoMars österreichische Technologie
mit an Bord. In Wien entwickelt und gefertigt wurde etwa eine Hülle, die die Muttersonde vor den extremen
Temperaturen im Weltraum schützt “, so der Weltraumminister. Bei ExoMars lieferte RUAG Space Österreich
die Thermalisolierung für die Satellitenplattform sowie optische Oberflächenreflektoren und Teile des
Steuerungssystems. Siemens Convergence Creators entwickelte Testgeräte zur Überwachung der Satellitensignale.
Während die Muttersonde nun mehrere Jahre den Mars umkreisen und Gase in der Atmosphäre analysieren wird,
soll das Testmodul vor allem die Landung erproben und die Oberfläche erkunden. Schiaparelli wird mit einem
Bohrer Bodenproben entnehmen, und zwar in einer Region, die in der Frühzeit des Planeten vor rund vier Milliarden
Jahren mit flüssigem Wasser bedeckt war.
Das ExoMars-Programm umfasst zwei Satelliten-Missionen. Im Jahr 2020 soll ein weiterer Marsrover und eine Landeplattform
mit wissenschaftlichen Instrumenten in Richtung Mars starten. Auch an dieser Mission wird österreichisches
Know-how der Unternehmen RUAG Space Österreich und Siemens Österreich sowie der steirischen Forschungsgesellschaft
Joanneum Research beteiligt sein.
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