OÖs bisher größte umweltverträglich geplante Großveranstaltung -
die konkrete Umsetzung
Linz (lk) - Spitzensport und Spannung gehen auch umwelt- und klimafreundlich. Zahlreiche "Green Events"
in Oberösterreich beweisen dies Jahr für Jahr. In einer Woche startet die Karate-WM 2016 als "Green
Event" der besonderen Dimension in der Linzer TipsArena. Von 25. bis 30. Oktober 2016 werden sämtliche
Aktivitäten der WM von der Anreise bis zur Abfallentsorgung, von der Verpflegung bis zur Nachbetreuung umwelt-
und sozialverträglich organisiert. Ermöglicht wird dies durch das besondere Engagement des Organisationsvereins
und die finanzielle Unterstützung des oö. Umweltressorts für die Prozessbegleitung des Ökologieinstituts
und des Klimabündnis OÖ.
Umwelt-Landesrat Rudi Anschober: "Wir freuen uns, dass OÖ als Standort für wichtige Veranstaltungen
ausgewählt wird. Aufgrund der großen Mengen an beanspruchter Ressourcen ist es aber nötig, einen
gemeinsamen Weg mit der Umwelt zu finden. Toll, dass immer mehr Veranstalter/innen daher auf Umwelt- und Klimaschutz,
regionale Wertschöpfung sowie Sozialverträglichkeit achten. Damit zeichnen sich Green Events aus! Ich
freue mich schon auf die erste "grüne" Sport-Großveranstaltung in Oberösterreich: die
Karate-WM 2016 und hoffe auf eine große Vorreiter-Rolle!"
Kriterien Green Events
LR Anschober: "Veranstaltungen jeder Größenordnung leisten einen wichtigen Beitrag für Wirtschaft
und Image unseres Landes, tragen auch zur Lebensqualität jeder/s Einzelnen bei. Gleichzeitig werden dabei
zahlreiche Ressourcen verbraucht, Emissionen ausgeschüttet und somit unsere Umwelt belastet. In Oberösterreich
schaffen wir es mittlerweile bei einer Vielzahl an Veranstaltungen, dass nicht nur Spitzensport, Spannung und Wirtschaftlichkeit
im Mittelpunkt stehen, sondern auch die Umwelt-Aspekte: Mit Green Events feiern wir in OÖ nachhaltig!"
Bei "Green Events" gehen die Veranstalter/innen mit folgenden Bereichen nachhaltig und verantwortungsvoll
um:
- regionale Wertschöpfung und Sozialverträglichkeit (z.B. Unterkünfte)
- umweltschonende An- und Abreise der Gäste statt Verkehrslawinen (Angebote
umweltverträglicher Mobilität und CO2-Reduktion)
- nachhaltige Produkte bei der Versorgung der Gäste statt Müllberge
- regionale, saisonale und Bio-Lebensmittel für Catering und Verpflegung
- ressourcenschonendes Materialmanagement, umweltfreundliche Beschaffung sowie
Technik
- Abfallvermeidung und umweltfreundliche Abfallentsorgung
Mitarbeiter/innen werden speziell zum Einhalten dieser Kriterien geschult, soziale Aspekte berücksichtigt
und Kommunikation groß geschrieben. Besonders honoriert werden etwa auch Angebote für Barrierefreiheit.
Werden alle Kriterien zur Nachhaltigkeit eingehalten, können sich die Veranstalter für das Österreichische
Umweltzeichen für Green Events und Green Meetings bemühen und ihre Veranstaltung damit auszeichnen.
Die Veranstalter der Karate-WM in Linz haben die Auszeichnung bei der bundesweiten Green Event Gala im Juni entgegengenommen.
Nachhaltigkeit beim Land OÖ: Umweltressort lebt "green events" selbst und bietet Unterstützung
und Förderung für externe Veranstalter
Das oö. Umweltressort setzt auf eine Doppelstrategie: Einerseits werden bei konkreten Projekten mit Betrieben,
Gemeinden oder Schulen durch Umweltbewusstsein, Klimaschutz oder Energieeinsparung CO2-Emissionen vermieden. Andererseits
wird ein Lebensstil gefördert, der nicht zu Lasten unserer Zukunft geht.
Dabei geht das Land Oberösterreich neben seinem Programm zur Klimarettung auch neue, ungewöhnliche
Wege. Die Initiativen reichen über Green Events hinaus, nämlich zur Initiative Fleischfrei-Tag oder der
Info-Kochshow "Kochtopf statt Mistkübel" bis hin zu einer Vielzahl von Schwerpunktprojekten zum
Klimaschutz, etwa Urban Gardening, Klima:Kultur, Klimabündnis-Partner, FairTrade-Gemeinden, u.v.a.m.
Nachhaltige Veranstaltungen des oö. Umweltressorts
Das Umweltressort des Landes OÖ lebt natürlich auch selbst die nachhaltige Philosophie, etwa bei
den Oö. Umweltkongressen mit hunderten Besucher/innen, die schon seit Jahren entsprechend der Kriterien des
Österreichischen Umweltzeichens als "Green Meetings" durchgeführt werden.
Unterstützung des oö. Umweltressorts für Veranstalter/innen
Immer mehr externe Veranstalter/innen setzen bei ihren kleinen und großen Events auf Nachhaltigkeit -
und bekommen dafür Unterstützung und Beratung des Landes OÖ, durch Unterstützung des Klimabündnis
OÖ. Erfolgreiche Beispiele: Ottensheim Open Air, die Inntöne, Linzfest, Wear Fair & mehr, Ars Electronica
- u19-create your world u.v.a.m.
Die Karate-WM 2016 in Linz - als Green Event
Von 25. Oktober 2016 bis 30. Oktober 2016 findet in der Linzer Tips-Arena die 23. Karate Weltmeisterschaft
statt. Oberösterreich freut sich auf rund 2.500 Sportler/innen und Betreuer/innen aus 135 Nationen. Dazu kommen
hunderte Volontär/innen. Die Veranstalter rechnen mit rund 25.000 Zuseher/innen.
In Linz 2016 findet die 23. WM der allgemeinen Klasse in zwei Disziplinen, nämlich Kata (Form) und Kumite
(Partnerkampf in Gewichtsklassen) und in 16 Kategorien statt.
Außerdem ist Linz 2016 auch Standort der 2. Karate-WM der "persons with disabilities" in der Disziplin
Kata (Form) in den Kategorien Blinde & Sehbehinderte, Rollstuhlfahrer und Menschen mit geistigen Beeinträchtigungen.
Die Veranstalter Hans Werner Streicher und Ewald Roth zu ihrer Motivation, die Karate-WM in Linz als Green Event
auszurichten: "Karate-do als Kampfkunst dient in erster Linie der Ausbildung des Charakters durch geistige
und körperliche Übungen. Der geistige Bereich findet seine Fundamente in einem breiten philosophischen
Konzept, das verschiedene Werthaltungen umfasst. Zu den wichtigsten Werten gehören Respekt und Wertschätzung
gegenüber den Menschen und der Natur. Aus diesem Verständnis heraus gab es bei der Erstellung des WM-2016-Konzeptes
vollkommene Klarheit und Übereinstimmung, dass sich diese Werthaltungen auch in der gesamten Planung und Umsetzung
der Karate-WM 2016 sichtbar manifestieren müssen, was durch die Green Event- Zertifizierung ausgezeichnet
wurde."
Herausforderungen für ein Green Event in dieser Größenordnung
- Komplexität Planungsanforderungen, Entscheidungsstrukturen, usw.
- Vielzahl von Akteur/innen und beteiligten Institutionen, Unternehmen, etc., damit
verbunden das Problem sicherzustellen, dass Akteure/innen entsprechend Bescheid wissen und handeln
- Zusätzlich nötige Ressourcen bei Planung und Umsetzung
- Erreichen einer nachhaltigen Wirkung
- Bereichsbezogene Herausforderungen bei Event:
- z.B. ausreichende Anzahl an Unterkünften mit entsprechendem Umweltstandard
zu finden;
- bei Lebensmitteln ' Caterer und genügend Produkte in passender Qualität
zu finden (Bio, regional, umweltzeichenzertifiziert);
- Abfallmanagement ' z.B. Mehrweggeschirr, keine Getränkedosen;
- Mobilität ' Klima- und Umweltauswirkungen gemäß "Vermeiden,
Reduzieren, Kompensieren" von CO2-Emissionen gering halten
- Barrierefreiheit hat besonderen Stellenwert
Externe Beratung zur "grünen" Umsetzung der Karate-WM
Für die Ausrichtung der Karate-WM 2016 als Green Event stand von Beginn an ein Beratungsteam - Klimabündnis
OÖ und Ökologie-Institut - zur Verfügung, das mit diversen Aufgaben und dem Leitfaden "Sportgroßevents
go Green" vertraut ist und mithalf, etwa bei der Erstellung einer Nachhaltigkeitsstrategie, der Schulung des
Teams, bei der konkreten Umsetzung, bei den Kommunikationsmaßnahmen u.v.a.m.
Ermöglicht wurden die Leistungen des Beratungsteams durch eine Förderung des Landes OÖ.
Konkrete Umsetzung: Die "Grüne" Karate-WM 2016 - Maßnahmenbeispiele
- Mobilität: Motivation/Information über umweltfreundliche Anreise bereits
im Vorfeld (WM-Bulletin, Homepage, Ticketing, …); bei Event "grüne Flotte" aus alternativbetriebenen
Fahrzeugen und Fahrrädern; Shuttle-Dienste für Aktive; Eintrittskarte als Freifahrtschein für Linzer
Linien sowie als ÖBB-Kombiticket
- Catering/Lebensmittel: Alle Caterer haben Umweltzeichen-Zertifizierung; nahezu
100% Bio-Produkte, regional und saisonal, ausschließlich Mehrweggebinde; Fair Trade Produkte, Energie- und
Ressourcenschonung durch Produktion vor Ort, keine Einwegbecher
- Unterkünfte: Buchung u.a. in den zwei Umweltzeichen-Hotels in Linz
- Kommunikation & Öffentlichkeitsarbeit: Konzept #WeAreKarate, darin eigener
Thementag "Green Event" mit Rahmenveranstaltungen am 27. Oktober; zielgruppenspezifische Information
und Kommunikation schon im Vorfeld und während des Events
- Ticketing: Unterstützung der Bereiche Mobilität/Kommunikation im Vorfeld
der Veranstaltung (Hinweise auf Tickets, etc.); Buchbarkeit ÖV-Fahrscheine/Kombi-Tickets; besondere Berücksichtigung
Menschen mit Beeinträchtigungen; vorrangige Propagierung elektronischer Tickets zur Minimierung Ressourceneinsatz
- Textilien/Bekleidung: T-Shirts für #WeAreKarate aus Bio- und Fair-Stoff
mit GOTS-Zertifikat oder Ökotex-Standard, werden bedruckt bzw. bestickt von zwei sozialökonomischen Initiativen
aus Österreich; mit einigen Karate-Spezialausstattern gab es bereits Gespräche hinsichtlich "Greening"
bzw. Zertifizierung ihrer Produkte;
- Beschaffung, Abfall, Energie: Teppichböden 100% PVC-Frei werden wiederverwendet;
weitestgehender Verzicht auf Merchandising Produkte; Umweltstandards bei Druckwerken; Ausgabe von Mehrweg-Trinkflaschen
an die Volontär/innen; getrennte Sammlung und Entsorgung im gesamten Veranstaltungsbereich; Bühnen-Beleuchtung
LED; tlw. Beheizung der Zelte mit Pelletsheizungen anstelle von Ölheizungen als Pilotprojekt im Eventbereich
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