Ausbildung und Qualifikation im Vordergrund: Für Landeshauptmann Hans Niessl sind die
Lehrlinge von heute die Facharbeiter von morgen
Eisenstadt (blms) - Eine Ausbildung mit Zukunft, ein Job, der gut bezahlt wird und interessant ist, eine
Ausbildung, die Chancen und Aufstiegsmöglichkeiten bringt - all das ist mit einem Lehrabschluss möglich!
Die Zukunftschancen sind enorm! Nur das Image der Lehre braucht einen „Re-Start“, braucht eine Verjüngungskur.
Seitens des Landes, allen voran Landeshauptmann Hans Niessl, hat man sich deshalb zum Ziel gesetzt, das Image der
Lehre aufzuwerten. Gestartet wurde diese neue Kampagne unter dem Motto "Karriere mit Lehre - Die Lehre bringt`s!"
am 18.10. im Kultur- und Kongresszentrum in Eisenstadt. Insgesamt mehr als 500 Gäste, darunter Landesrat Mag.
Norbert Darabos, Landesrätin Mag.a Astrid Eisenkopf, Landesrat MMag. Alexander Petschnig, Repräsentanten
der Interessensvertretungen, Lehrlingsexpertin Mag. (FH) Petra Pinker, SchülerInnen, PädagogInnen und
Direktoren der 4 Berufsschulen in Eisenstadt, Mattersburg, Oberwart und Pinkafeld, sowie mit DI Leopold Bogner
(Hazet Bau) und Iris Polatschek (Alu Sommer) zwei „Best-Practice-Lehrlinge“, die nach ihrer Lehrlingsausbildung
erfolgreich durchgestartet sind, waren bei dieser Auftaktveranstaltung dabei. „Der Beginn einer Lehre ist und bleibt
eine gute Investition in die Zukunft. Ich vertrete die Ansicht, dass jeder Jugendliche die Chance auf eine Ausbildung
erhalten muss. Diese Veranstaltung soll mit dazu beitragen, dass der Stellenwert der Lehre weiter aufgewertet und
damit eine Renaissance der Lehre eingeleitet wird. Wir sind hier in diesem Bereich mit den burgenländischen
Betrieben auf einem guten Weg, denn wir dürfen nicht zulassen, dass es bei uns zu Verhältnissen wie in
manchen europäischen Ländern kommt, in denen jeder dritte oder sogar jeder zweite Jugendliche ohne Job
dasteht“, betonte Landeshauptmann Hans Niessl.
Jugendarbeitslosigkeit/Beschäftigung/Wirtschaftliche Entwicklung
Erfolgreiche Maßnahmen, wie die Ausbildungsgarantie haben Österreich zu einem europaweiten Vorbild
im Kampf gegen Jugendarbeitslosigkeit gemacht. Die Jugendarbeitslosenquote der Europäischen Union lag im August
2016 im EU-Durchschnitt bei 18,6 %, in Österreich bei 10,8 %, in Italien bei 38,8 %, in Spanien bei 43,2 %
und in Griechenland bei 47,7 %. Von diesen Negativzahlen ist Österreich und auch das Burgenland weit entfernt.
Aktuell ist auf dem burgenländische Arbeitsmarkt nämlich eine Trendwende zu beobachten: Minus 1,2 % Arbeitslose
im September, gleichzeitig ein Rekord mit 104.000 Beschäftigten und mit 9 % eine deutlich rückläufige
Entwicklung der Arbeitslosigkeit bei den Jugendlichen. Auch im Bereich der Wirtschaft ist das Burgenland die absolute
Nummer 1 – mit dem höchsten Wirtschaftswachstum 2015 mit +2,2 %. Niessl dazu: „Damit wir unseren erfolgreichen
Weg fortsetzen können, braucht das Land, braucht die heimische Wirtschaft aber hochmotivierte und qualifizierte
Facharbeiter, denn qualifizierte Facharbeiter sind das Fundament dafür, dass es qualitativ hochwertige Produkte,
eine daraus resultierende gute wirtschaftliche Entwicklung, eine entsprechende Exportquote und eine verstärkte
Internationalisierung gibt.“
Bildung im Burgenland/ Lehre mit Matura/Lehrlingsoffensive
Das Burgenland ist mit der höchsten Kinderbetreuungs- und Maturantenquote, mit Platz 1 der BIFIE-Überprüfung
und mit der ständig wachsenden Zahl an FH-Studenten aber auch das Bildungsland Nr. 1. Niessl dazu: „Das Burgenland
ist heute das Land der guten Bildung. Das ist ein großartiger Erfolg, mit dem wir uns jedoch nicht zufrieden
geben. Daher habe ich 2016 zum ‚Jahr der Bildung‘ erklärt. Dazu wurden und werden viele Schwerpunkte von der
Elementarpädagogik bis hin zur Erwachsenenbildung gesetzt. Ein Schwerpunkt ist dabei auch die Weiterentwicklung
der Lehrlingsausbildung im Burgenland. Dazu wurde eine Arbeitsgruppe aus Vertretern des Landesschulrates, der Interessensvertretungen
sowie des WIFI und des BFI eingesetzt. Ziel ist einerseits die Optimierung der Lehrausbildung im Burgenland und
andererseits die Beseitigung von Doppelgleisigkeiten sowie die Schaffung von effizienten Strukturen und Schwerpunkten.
Sparen in der Verwaltung und investieren in die Bildung lautet dabei die grundsätzliche Devise. Mit rund 143
Millionen Euro werden wir bis zum Jahr 2020 aber auch in den Infrastrukturausbau des Bildungswesens und somit auch
in die Landesberufsschulen investiert.“
Seit dem Jahr 2009 gibt es im Land auch die Initiative „Lehre mit Matura“. Die Jugendlichen erhalten dabei eine
praxisorientierte Ausbildung mit Reifeprüfungsabschluss. Die Facharbeiterausbildung gepaart mit der Reifeprüfung
ergibt bessere Jobchancen sowie den Zugang zu Fachhochschulen und Studienrichtungen. Bis dato hat das Land Burgenland
insgesamt 1,2 Millionen Euro für dieses Projekt „Lehre mit Matura“ aufgewendet. Ende 2015 wurde „Lehre mit
Matura“ bis Ende 2018 verlängert. Auch die im Februar 2015 gestartete Lehrlingsoffensive des Landes und
der landesnahen Betriebe war ein wichtiger Impuls, um die Lehrlingsausbildung im Land weiter voranzutreiben. Schließlich
wird jede 3. Lehrstelle im Land von der öffentlichen Hand finanziert. Das Land und die landesnahen Unternehmen
sind mit mehr als 1.100 Lehrlingen - inklusive Lehrwerkstätten und Behindertenwerkstätten - Vorbild bei
der Lehrlingsausbildung. Maßnahmen, wie die überbetriebliche Ausbildung sind eine sehr wichtige und
große Unterstützung der burgenländischen Wirtschaft. Das zeigt, dass durch eine gute Zusammenarbeit
mit der Wirtschaft, durch die überbetriebliche Ausbildung, Lehrplätze in der Wirtschaft geschaffen werden.
Für die Jahre 2014/15 wurden für die Lehrlingsausbildung vom Land rund 7 Millionen Euro an Fördergelder
ausbezahlt. „Die Lehrlinge von heute sind die Facharbeiter von morgen. Qualifikation entscheidet über die
Sicherheit des Arbeitsplatzes, über die Perspektiven und Chancen junger Menschen. Ich bin ein Anhänger
des dualen Ausbildungssystems, denn qualifizierte Fachkräfte sind notwendig, damit es eine weiterhin gute
wirtschaftliche Entwicklung gibt, damit wir im Wettbewerb bestehen können. Daher werden wir - nicht nur im
heurigen ‚Jahr der Bildung‘ - weiterhin Lehrlinge ausbilden und in die Qualifikation, in die Ausbildung junger
Menschen investieren, denn ich sehe darin eine ganz wichtige und entscheidende Investitionen in die Zukunft unseres
Heimatlandes“, so Landeshauptmann Hans Niessl.
|