Graz wurde als familienfreundliche Gemeinde "bestätigt"
Graz (stadt) - Das Audit "familienfreundlichegemeinde" ist ein kommunalpolitischer Prozess, in
dem durch Workshops und verschiedene andere Aktionen die vorhandenen familienfreundlichen Maßnahmen festgestellt
werden. Unter Einbeziehung sämtlicher Generationen und Fraktionen entwickelt eine Projektgruppe bedürfnisorientierte
Maßnahmen zur Steigerung der Familienfreundlichkeit in einer Gemeinde. Das österreichische Audit gilt
übrigens als Vorzeigeprojekt in Europa.
Deshalb ist es auch besonders erfreulich, dass die steirische Landeshauptstadt im Rahmen dieses Audits nun nach
2013 erneut das Zertifikat familienfreundliche Gemeinde erhalten hat. Am Abend des 18.10. fand die feierliche Übergabe
in der Seifenfabrik statt. Bürgermeister Mag. Siegfried Nagl nahm die Urkunde persönlich aus den Händen
von Familienministerin Dr. Sophie Karmasin und dem Generalsekretär des österreichischen Gemeindebundes
Dr. Walter Leiss entgegen und erklärte: "Graz ist eine junge und dynamische Stadt. Damit das auch in
Zukunft so bleibt, bedarf es zahlreicher Maßnahmen, um den Familien den urbanen Raum so angenehm wie möglich
zu gestalten. Die Schritte die wir dahingehend gesetzt haben, tragen bereits früchte und wir werden unseren
familienfreundlichen Weg auch in Zukunft nicht verlassen."
Grazer familienfreundliche Maßnahmen
Die familienfreundlichen Maßnahmen, die für die Zertifizierung ausschlaggebend waren sind:
- 97 Prozent Versorgungsgrad der Drei- bis Sechsjährigen durch Kindergartenplätze
- 29 Prozent Versorgungsgrad der Null- bis Dreijährigen durch Krippenplätze
- drei neue Volksschulen eröffnet
- Einführung des Talentepasses für Fünf- bis 14-Jährige
- drei neue Jugendzentren
- Kinderparlament und Jugendgemeinderat
- Generationenspielplätze
- "Mama lernt Deutsch"
- LesepatInnen für die Volksschulen
- Generationenwohnen
- Startwohnungen für Jungfamilien
- vier Street-Workout-Parcours
- 23 Urban-Gardening-Anlagen
- Freizeit- und Grillareal Auwiese
Motive für die Teilnahme am Audit
Familienpolitik muss auch auf kommunaler Ebene ernsthaft betrieben werden. Dazu bedarf es des gemeinsamen Willens
und der nötigen Statistiken. Das Zusammenführen aller dafür notwendigen Daten war daher dringend
notwendig. Im Auditprozess ist die Vielfalt familienrelevanter Bereiche, aber auch die große Zahl an Unterstützungsmaßnahmen
erstmals systematisch zusammengestellt worden. Damit wurde auch der Blick frei auf jene Bereiche, die bisher noch
nicht entsprechend wahrgenommen wurden. Gleichzeitig hat diese Zusammenschau die Möglichkeit eröffnet,
das Thema Familie entsprechend öffentlichkeitswirksam zu präsentieren. Projektleiter für Graz ist
VP-Gemeinderat Thomas Rajakovics.
Zahlen und Fakten
- Graz hat 288.000 EinwohnerInnen
- 10.335 Handels- und Gewerbebetriebe
- 3.486 Gastronomiebetriebe
- 224 Kinderbetreuungsstätten
- 107 Schulen
- rund 32.000 Null- bis 14-Jährige
- und rund 30.000 Jugendliche im Alter zwischen 15 und 24 Jahren.
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