Höchster September-Beschäftigtenstand in Kärnten

 

erstellt am
19. 10. 16
11:00 MEZ

LH Kaiser und LHStv.in Schaunig: 212.797 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in einem Beschäftigtenverhältnis
Klagenfurt (lpd) - Bei einer bundesweit hohen Beschäftigung verbleiben aktuell auch die Arbeitslosenzahlen auf hohem Niveau. Nur Kärnten hebt sich positiv von der bundesweiten Entwicklung ab: Bei steigender Beschäftigung, die im September sogar zu einer neuen Rekordhöhe führte, sinkt seit Monaten auch die Zahl der Arbeitslosen. Landeshauptmann Peter Kaiser und LHStv.in Gaby Schaunig betonten am 18.10., dass mit 212.797 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in einem Beschäftigtenverhältnis der höchste September-Beschäftigtenstand in Kärnten verzeichnet werden konnte.

„Gut ausgebildete sowie motivierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind der entscheidende Wirtschaftsfaktor in einer wettbewerbsintensiven Arbeits- und Wirtschaftswelt“, sagte der Landeshauptmann. Bestmögliche Ausbildung sei angesichts der rasant dahinschreitenden Digitalisierung vordringlich. Die Maßnahmenpalette sei sehr breit gefächert, von Beratung und Qualifizierung, Förderung von Beschäftigungsverhältnissen, Arbeitsstiftungen, regionalen Angeboten am Zweiten Arbeitsmarkt, Unterstützungsprogrammen für benachteiligte Zielgruppen sowie Initiativen für Ältere, Langzeitarbeitslose, Frauen und Wiedereinsteigerinnen sowie Migranteninnen und Migranten usw. Die Lösung der Heta werde auch einen Befreiungsschlag bedeuten, sagte der Landeshauptmann.

„Wir investieren in unsere Technologieparks. So ist beispielsweise der High Tech Campus Villach gemeinsam mit dem Lakeside Science & Technology Park, Klagenfurt ein österreichweit einzigartiges Modell mit ganzheitlicher Ausrichtung, eine Verbindung von Forschung, Entwicklung, Ausbildung, Produktion und Dienstleistung an einem Standort“, sagte die Finanzreferentin. Dadurch gewinne Kärnten an Standortbedeutung.

Mit 212.797 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in einem Beschäftigtenverhältnis konnte der bisherige September-Höchstwert aus dem Jahre 2008 um 676 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer übertroffen werden. Gegenüber dem vergleichbaren Vorjahresmonat errechnet sich eine Zunahme um 2.701 Beschäftigte oder 1,3 Prozent. Der deutliche Anstieg ist auf die günstige Arbeitskräftenachfrage in vielen Bereichen der Produktion, aber auch in der Bauwirtschaft und in Teilen des Dienstleistungssektors zurückzuführen. Sowohl bei den Männern (+ 1.311 bzw. + 1,2 Prozent) als auch bei den Frauen (+ 1.390 bzw. + 1,4 Prozent) waren die Beschäftigtenzuwächse beachtlich.

Die größten Beschäftigtenzunahmen wurden in Kärnten in den Bereichen „Unternehmensberatung“ (+ 46,3 Prozent), „Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen“ (+ 39,5 Prozent), „Reparatur und Installation von Maschinen und Ausrüstungen“ (+ 12,7 Prozent), „Sozialwesen“ (+ 9,3 Prozent), „Gebäudebetreuung, Garten- und Landschaftsbau“ (+ 8,2 Prozent), „Forstwirtschaft und Holzeinschlag“ (+ 8,0 Prozent) sowie „Herstellung von pharmazeutischen Erzeugnissen“ (+ 7,7 Prozent) erzielt.

Ende September 2016 waren bei den Kärntner Arbeitsämtern insgesamt 21.339 Arbeitsuchende vorgemerkt. Damit konnte der Vorjahreswert um 540 Arbeitslose oder 2,5 Prozent unterschritten werden (Österreich: + 0,3 Prozent). Durch die derzeit günstige Arbeitskräftenachfrage im Produktionssektor und in der Bauwirtschaft ergab sich bei den Männern ein Rückgang um 350 oder 3,1 Prozent, bei den Frauen (- 190 bzw. - 1,8 Prozent) fiel der Rückgang etwas geringer aus.

Zusätzlich zu den gemeldeten Arbeitslosen befanden sich Ende September in Kärnten auch noch 3.305 Personen, die nicht zum Kreis der Arbeitslosen gezählt werden, in Schulungsmaßnahmen des AMS. Diese Zahl blieb zum Vorjahr nahezu unverändert (+ 3 bzw. +0,1 Prozent). Fasst man die gemeldeten Arbeitslosen und die in Schulung befindlichen Personen zusammen, so ergibt sich eine Gesamtzahl von 24.664 Beschäftigungslosen. Dieses Arbeitslosenpotential liegt in Kärnten um 2,1 Prozent unter dem Vorjahreswert (Österreich: + 0,1 Prozent).

Im regionalen Vergleich konnten diesmal sechs Bundesländer sinkende Arbeitslosenzahlen vorweisen, wobei die Rückgänge in Tirol (- 7,7 Prozent), in Salzburg (- 3,9 Prozent) und in Kärnten (- 2,5 Prozent) am stärksten ausgefallen waren. Während die Arbeitslosenquote Österreichs im Vergleich zum Vorjahr unverändert geblieben ist, kann Kärnten einen Rückgang von 9,4 Prozent auf 9,1 Prozent vorweisen.

Arbeitslose Jugendliche (von 15 bis unter 25 Jahren) wurden zum aktuellen Stichtag 2.705 gezählt, woraus sich zum Vorjahr eine erfreuliche Abnahme um 343 oder 11,3 Prozent errechnet (Österreich: - 7,5 Prozent). Bei den 6.214 älteren Arbeitslosen (über 50 Jahre) ergibt sich eine Zunahme um 135 oder 2,2 Prozent (Österreich: + 6,5 Prozent). In der Problemgruppe der Langzeitarbeitslosen (mit einer Vormerkdauer von über einem Jahr) wurde eine Anzahl an 3.960 Personen verzeichnet, womit im Vergleich zum Vorjahr ein beträchtlicher Anstieg (+ 19,0 Prozent) erkennbar wird (Österreich: + 32,9 Prozent).

Die Situation auf dem Lehrstellenmarkt ist in den Sommermonaten Juli und August durch die neu in den Arbeitsmarkt einströmenden Schulabgänge gekennzeichnet, weshalb es zu dieser Zeit stets eine Spitze an Lehrstellensuchenden gibt. Bis Ende September hat sich diese angespannte Situation aber deutlich verbessert, der große Überhang an Lehrstellensuchenden konnte stark dezimiert werden. Den 431 Lehrstellensuchenden standen Ende September 299 sofort verfügbare offene Lehrstellen gegenüber. Dies ergibt einen Fehlbestand von 132 Lehrplätzen, um den Bedarf gänzlich abdecken zu können (im Juli betrug der Fehlbestand noch 505 Lehrplätze). Im Vergleich zum Vorjahr konnte die Zahl der Lehrstellensuchenden um 20,6 Prozent verringert werden, wogegen bei der Zahl der offenen Lehrstellen eine Ausweitung um 12,4 Prozent stattgefunden hatte. Die Stellenandrangsziffer zeigt sich somit zu den beiden vorangegangenen Monaten nun auch deutlich verbessert: Ende September betrug sie 1,4 (Lehrstellensuchende auf eine offene Lehrstelle), wogegen sie Ende Juli (3,0) und Ende August (2,9) mehr als doppelt so hoch war. Auch im Vergleich mit dem Bundesdurchschnitt, der eine Stellenandrangsziffer von 1,3 aufweist, kann Kärnten derzeit auf dem Lehrstellenmarkt gut mithalten.

 

 

 

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