Polizei in die Planung des neuen Stadtteils involviert
Graz (stadt) - Im Rahmen einer Pressekonferenz wurde in der Raiffeisen-Bankstelle Kaiserfeldgasse das Projekt
„GEMEINSAM.SICHER in der Smart City Graz" vorgestellt. Bei diesem Bauprojekt im Bezirk Eggenberg werden auf
8,2 Hektar Wohnungen für mehrere Tausend GrazerInnen entstehen. Das Bemerkenswerte am Projekt „GEMEINSAM.SICHER"
ist, dass die Polizei gemeinsam mit dem Bauträger Raiffeisen und der Stadt Graz schon intensiv in die Planung
des neuen Stadtteils involviert ist. Damit soll sichergestellt werden, dass die wichtige Thematik der Sicherheit
von Anfang an ausreichend mitbedacht wird.
Bürgermeister Siegfried Nagl strich hervor, wie wichtig dieses Projekt für Graz ist: „Dieses Areal hinter
dem Bahnhof wird nicht mehr wie früher als Industriestandort benötigt. Wir reden auch nicht mehr von
einer Zielgruppe von 2.000 Menschen, die hier Platz finden sollen. Schlussendlich dürften mit allen privaten
Initiativen wohl 6.000 bis 7.000 Menschen in der ‚Smart City‘ eine Heimat finden. Und wir können jetzt schon
im Vorfeld etwas unternehmen, dass sich die Einwohner dort dann auch sicher fühlen."
Auch Nikolaus Lallitsch vom Bauträger Raiffeisen schlug in dieselbe Kerbe: „Umfragen zeigen, wie wichtig das
Thema ‚Sicherheit‘ beim Kauf einer Wohnung ist. Wir wollen die Sicherheit erhöhen, an die Zukunft denken und
alles unternehmen, um einen intelligenten Stadtteil auf die Beine zu stellen."
Ein sicheres Gefühl
Der Generaldirektor für öffentliche Sicherheit im Bundesministerium für Inneres, Konrad Kogler,
beantwortete die Frage, warum sich die Polizei schon im Vorfeld eines solch großen Bauvorhabens einbringt:
„Wir wollen nachhaltig Sicherheit gewährleisten. Das kann nur gelingen, wenn wir schon in der Entwicklung
aktiv mit dabei sind."
Auch auf externe Expertise wurde beim Projekt „GEMEINSAM.SICHER" nicht verzichtet. So merkte Günter Stummvoll,
wissenschaftlicher Projektbegleiter, an: „Architektur kann in der Kriminalprävention eine sehr große
Rolle spielen. Wenn man es schafft, Anonymität in der Nachbarschaft abzubauen und Möglichkeiten für
Begegnungen fördert, ist ein großer Schritt gelungen, um die subjektive Sicherheit zu steigern."
Diese subjektive Sicherheit stehe beim Projekt im Mittelpunkt, meinte Werner Miedl, Landeskoordinator der steirischen
Polizei: „Elektronische und mechanische Sicherheit sind immer wichtig, uns geht es aber noch viel stärker
darum, das Sicherheitsgefühl bei den Bewohnern zu steigern." Um dies zu gewährleisten wird es künftig
unter anderem vermehrt Bürgerversammlungen in diesem Gebiet geben. Schon in der nächsten Woche sollen
außerdem erste Siegerprojekte des Architekturwettbewerbs in „Smart City" vorgestellt werden. Eine Neuerung
für künftige Wettbewerbe der Stadt Graz kündigte Bürgermeister Nagl dabei auch noch an. Künftig
sollen die Erfahungen aus diesem Projekt nämlich gesammelt werden und "bereits in der Ausschreibung zu
weiteren Architekturwettbewerben darauf hingewiesen werden, dass auf das Thema Sicherheit ein besonderes Augenmerk
zu legen ist."
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