Wien (statistik austria) - Haushalte in ländlichen Gebieten (Gemeinden bis 10.000 Einwohnerinnen und Einwohnern)
weisen mit ihren im Durchschnitt größeren Haushalten die höchsten Haushaltsausgaben auf. Mit 3.210
Euro liegen sie rund 7% über dem österreichischen Durchschnitt von monatlich 2.990 Euro und ein Fünftel
über den Ausgaben der Wiener Haushalte (2.660 Euro), wie aus Ergebnissen der Konsumerhebung 2014/15 hervorgeht.
Die nach Haushaltsgröße und -zusammensetzung standardisierten Äquivalenzausgaben relativieren diese
Unterschiede: Die durchschnittlichen monatlichen Ausgaben reichen von 1.920 Euro in Gemeinden mit mehr als 100.000
Einwohnerinnen und Einwohnern bis zu 1.990 Euro in ländlichen Regionen. Der Österreichschnitt liegt bei
1.970 Euro pro Monat.
Verkehrsausgaben im ländlichen Raum am höchsten
Innerhalb der Ausgabenstruktur zeigen sich im Bereich "Verkehr" die deutlichsten Unterschiede zwischen
Haushalten in kleinen und großen Gemeinden. Nicht zuletzt aufgrund der höheren Kfz-Dichte geben Haushalte
in ländlichen Gegenden mit 545 Euro etwa doppelt so viel für Anschaffung, Erhalt und Versicherung ihrer
Fahrzeuge aus als Haushalte in Wien (270 Euro). Umgekehrt sind die Ausgaben in der Gruppe "Öffentlicher
Verkehr" mit durchschnittlich 41 Euro pro Monat bei den Wiener Haushalten am höchsten.
Nachvollziehbar wird das bei Betrachtung der Ausstattung der Haushalte mit Kraftfahrzeugen: So verfügen zwar
89% der Haushalte in kleinen Gemeinden, jedoch nur etwas mehr als die Hälfte der Wiener Haushalte über
zumindest ein Fahrzeug. Im Schnitt gibt es in ländlichen Gebieten 1,37 Pkw pro Haushalt, in Wien hingegen
nur 0,66 Pkw. Auch die Fahrradquote ist im ruralen Raum mit 2,04 Fahrrädern pro Haushalt höher als in
Wien (1,25 Fahrräder pro Haushalt).
Des Weiteren weisen Haushalte in ländlichen Regionen höhere Ausgaben für Ernährung und Wohnen
auf, was vor allem auf unterschiedliche Haushalts- bzw. Wohnungsgrößen zurückzuführen ist.
So leben in kleinen Gemeinden im Schnitt 2,41 Personen in rund 120 m2 großen Wohnungen bzw. Häusern,
in Wien hingegen sind es durchschnittlich 1,95 Personen auf rund 74 m2.
Freizeitausgaben im städtischen Raum höher
Im Unterschied dazu sind die Ausgaben für Freizeit in Haushalten, die in großstädtischen Gebieten
leben, am höchsten. In Wien wenden Haushalte durchschnittlich 378 Euro pro Monat für "Freizeit,
Sport, Hobby" auf und damit um rund 16% mehr als Haushalte in Gemeinden bis 10.000 Einwohnerinnen und Einwohnern.
Noch deutlicher wird dies bei Betrachtung der nach Haushaltsgröße und -zusammensetzung standardisierten
Äquivalenzausgaben: Pro Kopf geben Wiener Haushalte mit 269 Euro um rund ein Drittel mehr für Freizeit
aus als Haushalte auf dem Land (198 Euro pro Kopf) - in den Untergruppen "Unterhaltungselektronik, Film-,
Foto und EDV-Geräte" sowie für Urlaub liegen die Pro-Kopf-Ausgaben der Wiener Haushalte sogar um
rund zwei Drittel über denen in Gemeinden bis 10.000 Einwohnerinnen und Einwohnern.
Detaillierte Ergebnisse sowie weitere Informationen zu den Ergebnissen der Konsumerhebung 2014/15, finden Sie hier >
|