Pöggstall (nöwpd) - Jede Landesausstellung erfordert Investitionen, die in Aufträge münden,
von denen sich die regionale Wirtschaft ein mehr oder weniger großes Stück abschneiden kann. Das zeichnet
sich auch bei der NÖ Landesausstellung 2017 in Pöggstall ab, die unter dem Titel „Alles was Recht ist“
steht. Dabei geht es um die Kernfragen des menschlichen Zusammenlebens im Lauf der Jahrtausende. Wie Pöggstalls
Bürgermeisterin Margit Straßhofer dem NÖ Wirtschaftspressedienst berichtet, belaufen sich die beauftragten
Investitionen, die von Firmen im Bezirk Melk durchgeführt werden, auf zirka drei Millionen Euro.
Die Vorbereitungen für die NÖ Landesausstellung 2017 laufen gut, „wir sind im Zeitplan“, sagt die Gemeindechefin.
Zentrum des Geschehens ist Schloss Pöggstall. „Die Fassade ist bereits fertiggestellt“, berichtet sie, „ebenso
wurde bereits vieles im Innenbereich fertig restauriert. Unser besonderes Kulturjuwel ist mit dem Einbau von zwei
Liften barrierefrei erschlossen worden. Durch ihren Branchenmix im Bezirk Melk hat unsere Wirtschaft die große
Chance bekommen, ihre Qualität und Stärke zu zeigen. Jeder Lokalaugenschein ist geprägt durch die
Begeisterung von der professionellen Arbeit der einzelnen Firmen.“
Nicht nur das Handwerk, auch der Tourismus profitiere von der Landesausstellung. Von Schloss Pöggstall aus
locken viele Wege hinaus in die vielschichtige Landschaft des südlichen Waldviertels. Zwischen Donau, Ysper-
und Weitental eröffnet sich eine noch vielfach unbekannte Welt, die einlädt, erkundet zu werden. „Aber
auch die gesamte kulturelle und wirtschaftliche Entwicklung der Region zeigt schon jetzt, wie wir uns mit der Landesausstellung
nachhaltig positionieren können“, erklärt Margit Straßhofer.
Ein großes Gewicht räumt sie dem ein, was der Landesausstellung nachfolgt und was sie Hauptnutzung
nennt. „Das Konzept einer Hauptnutzung ist eines der wichtigsten Kriterien, die mit einem Großereignis wie
der NÖ Landesausstellung einhergehen. Schloss Pöggstall wird künftig das Begegnungsherz und das
kulturelle Zentrum der Region sein“, sagt sie. So wird es im Erdgeschoß des Rondells ein Bistro mit südseitiger
Terrasse geben. Im Obergeschoß sind die Dokumentation sowie eine Ausstellung der Baugeschichte der ehemaligen
Wasserburg untergebracht, vom baulichen Kern im 13. Jahrhundert bis zur Jetztzeit. Im Roggendorfer-Saal, mit Cateringküche,
können diverse Veranstaltungen abgehalten werden. Für Events steht auch der Arkadenhof mit seinen restaurierten
Fresken zur Verfügung. In der spätgotischen Halle mit ihrem Netzrippengewölbe und in weiteren Räumlichkeiten
im Obergeschoß werden eine Dokumentation des Malers und Holzschneiders Franz Traunfellner sowie eine Außenstelle
des NÖ Dokumentationszentrums für moderne Kunst mit abwechselnden Ausstellungen zeitgenössischer
Künstler untergebracht.
Darüber hinaus wird im Südturm eine Hochzeitssuite eingerichtet und auch die Geschichte der Rechtssprechung
dargelegt. Von der damit verbundenen Folterkammer verspricht man sich auch nach der Landesausstellung, das Interesse
neuer Besucher zu wecken. Ein Geschäft mit regionalen Produkten rundet das Angebot ab. „Zudem denken wir an
das Vermieten von Büros und Seminarräumen“ sagt die Bürgermeisterin. Ihre Überzeugung packt
Margit Straßhofer in einen Satz: „Für uns ist die NÖ Landesausstellung 2017 die einmalige Chance,
unsere Gemeinde und die gesamte Region des südlichen Waldviertels in eine positive Zukunft zu führen.“
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