Wien (rk) - Er gilt als einer der bedeutendsten Musiker und Komponisten der Wiener Klassik, der von Falco als
„Superstar“ und „Rockidol“ besungen wurde: Wolfgang Amade Mozart! Sein 260. Geburtstag und 225. Todestag jährt
sich heuer. Rechtzeitig zu diesen Jubiläen hat die Stadt die Restaurierung und Neupräsentation des Mozartgrabes
auf dem St. Marxer Friedhof fertiggestellt.
„Mozarts Ruhestätte auf dem St. Marxer Friedhof ist von großem kulturhistorischem Wert“, betont Wiens
Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny. „Die Restaurierung des Mozartgrabes wird sich in den kommenden Jahren positiv
auf das Gesamtareal auswirken und die Anziehungskraft, die der Genius loci auf die WienerInnen und TouristInnen
ausübt, verstärken“.
Restaurierung Mozartgrab
2016 wurden die Restaurierung des Mozartgrabs und die Verbesserung dessen unmittelbarer Umgebung in Angriff
genommen: Das Grab wurde eingefasst, Rollrasen verlegt, die Wegeführung durch Stahlkanten befestigt, die Wege
selbst wurden mit Kies beschüttet und Ruhebänke aufgestellt. Eine Info-Tafel erläutert Geschichte
und Erscheinungsbild von Mozarts Grabstelle auf dem St. Marxer Friedhof. Bereits anlässlich des Mozartjahres
2006 wurden die abgebrochene Säule sowie der Engel mit der gesenkten Fackel, die das Erscheinungsbild des
Grabes maßgeblich prägen, restauriert – beide Gestaltungselemente sind Symbole für ein zu früh
zerbrochenes bzw. erloschenes Leben.
Text Info-Tafel
„Als Mozart 1791 bestattet wurde, gab es am Friedhof St. Marx überwiegend sog. Schachtgräber, d.
h. einfache Grabhügel, nur gelegentlich mit einem Holzkreuz ausgestattet. Daher war der exakte Bestattungsort
schon wenig später kaum mehr zu bestimmen. Nach eingehender Standortrecherche wurde 1859 schließlich
entschieden, an dieser Stelle ein repräsentatives Grabdenkmal zu errichten, das anlässlich des 100. Todesjahres
Mozarts 1891 auf den Zentralfriedhof versetzt wurde. An der verwaisten Stelle in St. Marx entstand alsbald durch
den damaligen Friedhofswärter Alexander Kugler das bis heute weitgehend unveränderte Grabdenkmal.“
Grabstelle von Josef Madersperger, Erfinder der Nähmaschine
Die Grabstelle von Josef Madersperger befindet sich in der Nähe des Mozartgrabes und war ursprünglich
ebenfalls ein Schachtgrab. Das heute vorhandene schmiedeeiserne Kreuz wurde bereits 2015 nach einem Vandalismusvorfall
restauriert. Josef Madersperger (geb. 06. Okt. 1768, gest. 02. Okt. 1850) stellte 1814 ein Modell einer Nähmaschine
her, für die er eine bronzene Medaille des niederösterreichischen Gewerbevereins erhielt. Seine Erfindung
setzte sich zu seinen Lebzeiten aber nicht durch und er starb verarmt im Bürgerversorgungshaus auf der Landstraßer
Hauptstraße. Das gusseiserne Grabkreuz wurde von der Wiener Schneiderinnung errichtet.
St. Marxer Friedhof
Der St. Marxer Friedhof war einer jener fünf Kommunalfriedhöfe, die 1784 auf Veranlassung Kaiser
Josephs II. aus hygienischen Überlegungen außerhalb der Stadt errichtet wurden. Nach der Eröffnung
des Zentralfriedhofs im Jahr 1874 fanden kaum mehr Begräbnisse auf dem St. Marxer Friedhof statt. Von über
insgesamt 8000 Gräbern sind über 5000 erhalten geblieben, darunter die Grabstellen vieler prominenter
Wienerinnen und Wiener. Allerdings wurden die Leichname der Berühmtesten exhumiert und auf den Zentralfriedhof
transferiert. Auch das 1859 für Mozart geschaffene Ehrengrab wurde 1891 auf dem Ehrengräberhain des Zentralfriedhofs
aufgestellt. Unter den erhaltenen Grabdenkmälern befinden sich jede des Architekten Josef Kornhäusels,
des Malers Peter Fendi, der Schauspielerin Therese Krones und der Sängerin Anna Gottlieb, die bei der Uraufführung
der Zauberflöte die Partie der Pamina sang. Seit dem Jahr 2006 wurden über den Altstadterhaltungsfonds
ca. 490 Grabsteine restauriert. Parallel dazu erfolgten regelmäßige statische Sicherheitskontrollen,
in deren Folge etwa 1.380 Grabsteine gesichert wurden.
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