PwC Young Workers Index:
 Österreich wieder auf Platz 3

 

erstellt am
27. 10. 16
10:00 MEZ

Erfolge der OECD-Länder bei der Heranführung junger Menschen an den Arbeitsmarkt – Österreich wie 2014 auf Platz 3
Wien (pwc) - Im neuesten Bericht der PwC-Ökonomen geht es um die Teilnahme junger Menschen am Arbeitsmarkt sowie an Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen. Verglichen wurden 35 Länder:

  • Die Schweiz, Deutschland und Österreich führen 2015 die Liste der erfolgreichsten Länder an, gefolgt von Island, Norwegen und Dänemark.
  • Israel, Luxemburg und Deutschland haben sich seit 2006 am stärksten verbessert. Dagegen hatten die Volkswirtschaften Spaniens, Italiens und Griechenlands Probleme, sich nach der Finanzkrise zu erholen.
  • Gelänge es den OECD-Ländern, den Anteil der 20–24-Jährigen, die sich weder in Beschäftigung noch in Aus- oder Weiterbildung befinden, auf das Niveau Deutschlands zu senken, könnten die meisten von ihnen ihr BIP langfristig und substanziell steigern. Der Zuwachs läge in UK, den USA und Frankreich bei 2-3%, in Spanien, Griechenland und der Türkei sogar bei 7-9%.
  • Insgesamt könnte der wirtschaftliche Vorteil in der OECD durch die Verringerung des NEET-Anteils auf deutsches Niveau langfristig mehr als 1 Billion USD ausmachen.

Die Schweiz, Deutschland und Österreich sind im PwC Young Workers Index erneut die Top 3. Der Index zeigt den Erfolg – oder Misserfolg – von Ländern bei der Entwicklung des Potenzials ihrer unter 25-Jährigen. Die Länder auf den unteren Plätzen könnten allein durch das Aufschließen zur Spitze und indem sie das brachliegende Potenzial ausschöpfen, ihren Volkswirtschaften langfristig Milliarden zuführen.

Der PwC Young Workers Index ist ein gewichteter Durchschnitt von acht Indikatoren zur Abbildung von Arbeitsmarktaktivitäten und der Teilnahme der unter 25-Jährigen an Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen in 35 Ländern der OECD. Bianca Flaschner, Leiterin Human Resource Management im Bereich People and Organisation bei PwC Österreich: „Österreich ist aufgrund des dualen Ausbildungssystems in der glücklichen Lage, bereits früh die richtigen Maßnahmen gegen Jugendarbeitslosigkeit zu setzen. Viele weitere Aktivitäten werden auch weiterhin wichtig sein, um die Attraktivität der dualen Ausbildung für Lehrlinge, Ausbildner und Unternehmen zu steigern und unserer Jugend auch zukünftig adäquate Arbeitsmarktchancen gewährleisten zu können. Letztendlich handelt es sich für beide um eine Win-win-Situation.“

Die drei besten Länder konnten ihre geringe Jugendarbeitslosigkeit nach der globalen Rezession erhalten. Das verdanken sie ihren soliden Bildungssystemen, die Berufsbildung und Lehre fördern und die dafür sorgen, dass möglichst wenige junge Menschen durch das Arbeitsmarktnetz fallen.

Der Bericht nimmt auch eine Schätzung der potenziellen langfristigen finanziellen Vorteile vor, die eine Senkung des Anteils junger Menschen (im Alter von 20–24) ohne Beschäftigung, Aus- oder Weiterbildung (der sogenannten NEETS) auf das Niveau Deutschlands für die OECD-Volkswirtschaften hätte. Wie aus Abbildung 2 ersichtlich, lägen die Zugewinne in den Niederlanden bei 0,1% des BIP, in den USA, UK und Frankreich bei über 2–3% des BIP und in der Türkei, Italien und Griechenland sogar bei 7–9% des BIP. Für alle OECD-Staaten zusammengenommen könnte der BIP-Zuwachs eine Größenordnung von 1,1 Billionen USD erreichen.

Bianca Flaschner, erläutert: „Wir haben bei den Besten in unserem Young Workers Index drei wesentliche Arbeitsmarktmerkmale herausgefiltert. Erstens kann ein duales Ausbildungssystem, das Berufsausbildung mit Schulbildung verbindet, Jugendlichen beim Einstieg in die Arbeitswelt mehr Möglichkeiten bieten. Hilfreich wären eine Verbesserung von Zahl und Qualität in der Lehrlingsausbildung in allen Branchen; ebenso die verstärkte Fokussierung der Schulen auf wichtige übertragbare Qualifikationen in den MINT Fächern. Das sind Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik. Zweitens könnte eine geänderte Wahrnehmung der Jugend durch die Arbeitgeber die Arbeitsmarkteignung und Einbindung junger Menschen verbessern – etwa durch ein frühzeitiges Engagement in den Schulen in Form von Praktika, Karriereberatung, Mentoring und sozialen Aktionen unter Leitung der Jugendlichen. Und drittens würde die Heranziehung von Qualifikationen als Filter viele Barrieren bei der Beschäftigung junger Menschen mit schwächerem sozioökonomischem Hintergrund beseitigen.“

Weiters führt sie aus: „Junge Menschen leisten einen sehr wichtigen Beitrag zum globalen Arbeitsmarkt. Wenn Unternehmen das volle Potenzial dieser Generation ausschöpfen wollen, sollten sie ihre Organisationen so ausrichten, dass diese in der Lage sind, neue, junge Talente anzuziehen und an sich zu binden. Wer mehr in die Lehrlings- und Berufsausbildung junger Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter investiert, wird die Früchte seiner Bemühungen in Form einer höheren Innovationskraft und Produktivität ernten. Die zukünftigen Bedingungen auf dem Arbeitsmarkt und die Suche nach den geeignetsten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von Morgen werden erfolgreichen Unternehmen wenig Alternativen gewähren.“

 

 

 

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