Dreifach-Erfolg österreichischer Projekte beim renommierten Europäischen Energiemanagerpreis
Berlin/Wien (pwk) - EUREM ist ein standardisiertes Trainingsprogramm für Europäische Energie Manager,
das seit Jahren in mittlerweile in 26 Staaten läuft. Österreich ist seit mehr als einem Jahrzehnt höchst
erfolgreich dabei: Der EUREM wurde in Österreich bereits 30 Mal durchgeführt, 687 Europäische Energiemanager
wurden ausgebildet. Ihre Projekte ersparten der österreichischen Treibhausgasbilanz bisher in Summe 560.000
Millionen Tonnen CO2 sowie 1.160.000.000 kWh (1,16 Terawattstunden).
Diese Projekte sind ein wesentlicher Teil der EUREM-Qualifikation. Ziel ist es, dass jeder Teilnehmer ein Projekt
soweit entwickelt, das dann in jenem Unternehmen, das ihn zum Lehrgang entsendet hat, auch gleich umgesetzt werden
kann.
EUREM Award belohnt Projekte aus EUREM-Lehrgängen
Um die Erfolge der Projektinitiatoren aufzuzeigen, wurde der EUREM Award ins Leben gerufen. Heuer wurden insgesamt
31 Energieeffizienz-Projekte von den EUREM-Trainingsanbietern weltweit dafür nominiert, 16 EUREM-Staaten bewerteten
diese Nominierungen je nach Unternehmensgröße.
Beim heurigen Award, der am 25.10. in Berlin verliehen wurde, haben alle eingereichten österreichischen Projekte
gewonnen. Drei von neun ausgelobten Awards gehen nach Österreich:
- Thomas Schmid, Wienerberger Ziegelindustrie GmbH, gewinnt den 3. Platz in der
Kategorie kleine Unternehmen.
- Stefan Buchmayr, Miba Sinter Austria GmbH, erreicht den 2. Platz in der Kategorie
mittlere Unternehmen.
- René Stadler, Mondi Frantschach GmbH, belegt in der Kategorie große
Unternehmen den dritten Platz.
Die Preisträger und ihre Projekte
Thomas Schmid realisierte in der Wienerberger Ziegelindustrie GmbH die Optimierung der Materialaufbereitungsanlagen.
Die Projekt-Eckdaten:
Ziele: Reduktion der spezifischen Energie (kWh Strom/m³) im Bereich der Aufbereitung
Effekte: Durch Reduktion von Leerlaufzeiten kann eine Kosteneinsparung (elektrische Energie) von 1.100 Euro pro
Jahr erzielt werden. Des Weiteren kann durch Erhöhung des Durchsatzes (m³/h) eine Einsparung von mindestens
16.500 Euro pro Jahr erreicht werden (Feldtest 70m³/h möglich).
Stefan Buchmayr, Miba Sinter Austria GmbH, optimiert die thermische Nachverbrennung. Ziele: Ökologische und
Ökonomische Optimierung der thermischen Nachverbrennung und Verbesserung dadurch die Umgebungstemperaturen
für die Mitarbeiter. Ein Prototyp ist Anzufertigen um die Machbarkeit und die Einsparungen darzustellen. Effekte:
Die Optimierung der thermischen Nachverbrennungen von 20 Sinteröfen ergibt eine Einsparung von 125.000 Euro.
Dem steht ein Aufwand von 178.000 Euro gegenüber. Die statische Amortisation beträgt 5 Monate. Darüber
hinaus werden Treibhausgase im Ausmaß von 700 t/a eingespart. Mit August 2016 wurde die Nachrüstung
alle Verbrennungseinheiten abgeschlossen.
René Stadler entwickelte in der Mondi Frantschach GmbH Ziele ein Modell, in dem Verbraucher und Netz miteinander
kommunizieren. So liefert der Abnehmer Regelenergie, wenn dies für die Stabilität der Netze erforderlich
ist. Damit sinken die Kosten für die Allgemeinheit, und das Unternehmen lukriert Preisvorteile. Volkswirtschaftlicher
Effekt: Durch Senkung der Ausgleichsenergiekosten werden Fördergelder frei, die zum weiteren Ausbau der Erneuerbaren
Energie verwendet werden können. Damit kann zusätzliche 4,8 GWh Ökostrom p.a. mehr installiert werden.
Ökologischer Effekt für den Betrieb: Die zu erwartende aktivierte Regelenergie wird im Fall von negativer
Regelenergie Normalstrom mit Ökostrom ersetzen und im Fall von positiver Regelenergie wird zusätzlich
produzierter Ökostrom eingespeist.
Ökonomischer Effekt: Aufgrund der geringen Kosten für die Implementierung amortisiert sich die Maßnahme
praktisch sofort.
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