Mindestens 50 Gesundheitszentren bis 2020 – mehr Ausbildungsplätze für Medizinstudent/innen
gefordert!
Graz/Linz (lk) - Bei der letzten Konferenz gestern und vorgestern in Graz haben die Gesundheitsreferenten
der Bundesländer wichtige Entscheidungen für eine optimale medizinische Versorgung auch in Zukunft beschlossen,
betonte Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer.
Mehr Studienplätze für Medizinstudent/innen
Die demografischen Entwicklungen, mit immer mehr hochbetagten Menschen und einer noch nie da gewesenen Pensionierungswelle
bei den Allgemeinmedizinern (ca. 60% in 12 Jahren) sowie immer restriktivere Arbeitszeitregelungen für Ärzte
machen es notwendig, spürbar mehr junge Ärzte auszubilden, damit die ärztliche Versorgung auch in
Zukunft auf hohem Niveau gewährleistet werden kann. Daher haben die Gesundheitsreferenten der
Bundesländer in einem Beschluss die Bundesregierung aufgefordert, die derzeit geltenden Obergrenzen für
Studienplätze an den medizinischen Universitäten und Fakultäten spürbar anzuheben. Pühringer:
„Wenn wir wollen, dass es in 5 bis 10 Jahren zu keiner Unterversorgung am medizinischen Versorgungssektor kommt,
müssen wir die Weichen jetzt stellen.“
Länder fordern finanzielle Unterstützung des Bundes im Gesundheitsbereich
Die notwendigen Gehaltserhöhungen für Ärzt/innen und den Pflegedienst einerseits und die hohen Mehrkosten
andererseits, die sich aus dem Arbeitszeitgesetz für Ärzte ergeben, auf die Länder und Gemeinden
keinen Einfluss hatten, überfordern die Länder in einem beachtlichen Ausmaß. Daher verlangten
die Gesundheitsreferenten einhellig, dass der Bund zusätzliche finanzielle Mittel im Rahmen des Finanzausgleichs
und der Krankenanstaltenfinanzierung zur Verfügung stellt. Pühringer: „Wir stellen nicht nur Forderungen
auf, wir haben mit Reformen insbesondere auch in Oberösterreich bewiesen, dass wir zu Veränderungen bereit
sind und diese auch durchsetzen. Aber wir können Entwicklungen, auf die wir keinen Einfluss haben, nicht aus
dem bestehendem FAG-System finanzieren.“ Dies zu verlangen, ist einfach nicht möglich und hat nichts mit verantwortungsloser
„Forderei“ der Länder zu tun.
Mindestens 50 neue Primärversorgungseinheiten in Österreich
Mindestens 50 neue Primärversorgungseinheiten (Gesundheitszentren), so wie in Oberösterreich ein Pilotprojekt
in Enns bereits umgesetzt wird, soll es laut Übereinkunft der Landesgesundheitsreferenten mit der Sozialversicherung
in der nächsten FAG-Periode bis 2021 geben. Darauf hat man sich mit dem Hauptverband der Sozialversicherungsträger
bei der Gesundheitsreferentenkonferenz in Graz geeinigt. Für die grundsätzliche Finanzierung ist die
Sozialversicherung verantwortlich, finanzielle Mitfinanzierung an den Mehrkosten und an einmaligen Investitionskosten
haben die Länder in Aussicht gestellt. Die Details werden noch vereinbart und sind vor allem projektbezogen
vor Ort in jedem Einzelfall zu klären, betonte Pühringer.
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