Pühringer: Gesundheitsreferenten der
 Bundesländer treffen wichtige Entscheidungen

 

erstellt am
27. 10. 16
11:00 MEZ

Mindestens 50 Gesundheitszentren bis 2020 – mehr Ausbildungsplätze für Medizinstudent/innen gefordert!
Graz/Linz (lk) - Bei der letzten Konferenz gestern und vorgestern in Graz haben die Gesundheitsreferenten der Bundesländer wichtige Entscheidungen für eine optimale medizinische Versorgung auch in Zukunft beschlossen, betonte Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer.

Mehr Studienplätze für Medizinstudent/innen
Die demografischen Entwicklungen, mit immer mehr hochbetagten Menschen und einer noch nie da gewesenen Pensionierungswelle bei den Allgemeinmedizinern (ca. 60% in 12 Jahren) sowie immer restriktivere Arbeitszeitregelungen für Ärzte machen es notwendig, spürbar mehr junge Ärzte auszubilden, damit die ärztliche Versorgung auch in Zukunft auf hohem Niveau gewährleistet werden kann. Daher haben die Gesund­heits­referenten der Bundesländer in einem Beschluss die Bundesregierung aufgefordert, die derzeit geltenden Obergrenzen für Studienplätze an den medizi­nischen Universitäten und Fakultäten spürbar anzuheben. Pühringer: „Wenn wir wollen, dass es in 5 bis 10 Jahren zu keiner Unterversorgung am medizinischen Versorgungssektor kommt, müssen wir die Weichen jetzt stellen.“

Länder fordern finanzielle Unterstützung des Bundes im Gesundheitsbereich
Die notwendigen Gehaltserhöhungen für Ärzt/innen und den Pflegedienst einerseits und die hohen Mehrkosten andererseits, die sich aus dem Arbeitszeitgesetz für Ärzte ergeben, auf die Länder und Gemeinden keinen Einfluss hatten, überfordern die Länder in einem beachtlichen Ausmaß. Daher verlangten die Gesundheitsreferenten einhellig, dass der Bund zusätzliche finanzielle Mittel im Rahmen des Finanzausgleichs und der Krankenanstaltenfinanzierung zur Verfügung stellt. Pühringer: „Wir stellen nicht nur Forderungen auf, wir haben mit Reformen insbesondere auch in Oberösterreich bewiesen, dass wir zu Veränderungen bereit sind und diese auch durchsetzen. Aber wir können Entwicklungen, auf die wir keinen Einfluss haben, nicht aus dem bestehendem FAG-System finanzieren.“ Dies zu verlangen, ist einfach nicht möglich und hat nichts mit verantwortungsloser „Forderei“ der Länder zu tun.

Mindestens 50 neue Primärversorgungseinheiten in Österreich
Mindestens 50 neue Primärversorgungseinheiten (Gesundheitszentren), so wie in Oberösterreich ein Pilotprojekt in Enns bereits umgesetzt wird, soll es laut Übereinkunft der Landesgesundheitsreferenten mit der Sozialversicherung in der nächsten FAG-Periode bis 2021 geben. Darauf hat man sich mit dem Hauptverband der Sozialversicherungsträger bei der Gesundheitsreferentenkonferenz in Graz geeinigt. Für die grundsätzliche Finanzierung ist die Sozialversicherung verantwortlich, finanzielle Mitfinanzierung an den Mehrkosten und an einmaligen Investitionskosten haben die Länder in Aussicht gestellt. Die Details werden noch vereinbart und sind vor allem projektbezogen vor Ort in jedem Einzelfall zu klären, betonte Pühringer.

 

 

 

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