Mikl-Leitner und Pernkopf informierten über Energie-Spar-Gemeinden
St. Pölten (nlk) - Niederösterreich hat im Jahr 2011 ein Energie-Effizienz-Gesetz beschlossen.
In diesem Zusammenhang wurde auch ein Maßnahmen-Paket ins Leben gerufen, um die Gemeinden beim Energiesparen
und beim Einsatz erneuerbarer Energieträger zu unterstützen. Von der Nutzung der Solarenergie bis zu
kommunalen Elektro-Fahrzeugen reichen die Förderungen, die zur Verfügung stehen. Eine Bilanz und einen
Ausblick zu dieser Initiative gaben am 24.10. bei einer Pressekonferenz in St. Pölten Landeshauptmann-Stellvertreterin
Mag. Johanna Mikl-Leitner, Landesrat Dr. Stephan Pernkopf und Gemeindevertreterverband-Präsident Mag. Alfred
Riedl.
„Die 573 Gemeinden sind die Lebensadern in unserem Land und die Gemeinden sind die ersten Ansprechpartner für
unsere Bürger. Wir von Seiten des Landes Niederösterreich investieren jährlich rund 750 Millionen
Euro in die Gemeinden, das Thema ‚Nachhaltigkeit‘ ist uns dabei besonders wichtig“, so Mikl-Leitner. „Wir als Bundesland
Niederösterreich haben im Zuge der Aktion ‚Energie-Spar-Gemeinden‘ bereits 45 Projekte unterstützt, die
ein Investitionsvolumen von 42 Millionen Euro ausgelöst haben“, betonte die Landeshauptmann-Stellvertreterin.
Das zweite Förderinstrumentarium in diesem Zusammenhang seien die Bedarfszuweisungen für die Energie-Spar-Gemeinden,
wodurch „über 1.000 Projekte in den Gemeinden gefördert und unterstützt“ wurden. Dabei gehe es um
die Realisierung von Photovoltaik-Anlagen, um die Schaffung von Solaranlagen, um den Anschluss an Nahwärme-Anlagen,
die Anschaffung von Elektroautos und die Umrüstung bei der Straßenbeleuchtung auf LED-Lampen, führte
Mikl-Leitner aus. „Durch diese Umstellung können die Gemeinden bis zu 70 Prozent ihrer Energiekosten reduzieren,
was etwa 3,6 Millionen Euro jährliche Einsparungen umfasst. Bisher wurden an die 103.400 LED-Lampen ersetzt“,
meinte sie.
„Wir wollen jetzt die Initiative erweitern und die Gemeinden beim Umstieg von Ölheizung und Gasheizung auf
Biomasse bzw. Wärmepumpe unterstützen und den Kommunen helfen, die Klimaziele zu erreichen. Die Finanzsonderaktion
wird bis Ende 2017 verlängert, gleichzeitig wird eine neue Bedarfszuweisung für Energie-Spar-Gemeinden
geschaffen. Wir unterstützen die Gemeinden beim Umstieg von Öl- und Gasheizung auf erneuerbare Energie
mit maximal 30 Prozent der Kosten bzw. einem Maximalbetrag von 10.000 Euro“, kündigte die Landeshauptmann-Stellvertreterin
an.
Landesrat Pernkopf sagte: „Die Gemeinden sind Vorbilder und Vorreiter und die Energieeffizienz ist in den letzten
Jahren zu einem zentralen Thema geworden. Jede Gemeinde hat einen Energiebeauftragten ernannt und die Energiebuchhaltung
ist bereits in 130 Gemeinden im Einsatz.“ Darin seien 5.300 Gebäude erfasst, und man könne feststellen,
wie viel Energie ein Gebäude verbrauche. „Kleine Maßnahmen haben oft eine sehr große Wirkung“,
erinnerte er an die Gemeinde Pfaffstätten, wo man durch die monatliche Ablesung einen Wasserrohrbruch entdeckt
habe. 145 Photovoltaikanlagen seien im Zuge der Aktion „Energie-Spar-Gemeinde“ installiert worden und 78 Gebäude
seien thermisch saniert und an Biomasse-Nahwärmeanlagen angeschlossen worden, hob der Landesrat hervor. „Diese
Projekte nutzen der Wirtschaft, schützen die Umwelt und schaffen Arbeitsplätze“, hielt Pernkopf fest.
Auch im Zuge der Aktion „Energiespar-Pfarren“ seien bereits 71 Projekte in den Pfarren umgesetzt worden. „Wir wollen
weg vom Heizöl und wollen alle Gebäude des Landes Niederösterreich von der Straßenmeisterei
bis hin zum Landesklinikum bis zum Jahr 2020 auf Biomasse etc. umstellen. Wir wollen auch die Elektromobilität
weiter unterstützen, 74 Elektrofahrzeuge in den Kommunen sind bereits angekauft worden“, sagte der Landesrat.
„Die Gemeinden sind die größten öffentlichen Investoren, bauen Schulden ab und können die
Maastricht-Kriterien erfüllen. Wir wissen um unsere Pflichten, und sind auch Vorbild für unsere Bürger“,
sagte Riedl. „Wenn die Gemeinden bei ihren Objekten aktiv werden und die Gebäude dämmen, dann entsteht
auch eine zusätzliche Motivation für die privaten Haushalte“, führte Riedl aus. Insgesamt würden
530 Gemeinden vom Land Niederösterreich begleitet, in Fragen der Potenzialanalyse etc.
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