Telfs/Innsbruck (tirolwerbung) - Die bisherige Sommersaison hat sich im Tiroler Tourismus positiv entwickelt.
Von Mai bis September 2016 wurden 18,7 Millionen Nächtigungen verzeichnet, das bedeutet eine Zunahme von 4,6
Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Ankünfte haben um 4,8 Prozent auf einen neuen Höchstwert von
etwas mehr als fünf Millionen zugelegt. Die Aufenthaltsdauer ist konstant geblieben und liegt wie schon im
Vorjahr bei 3,7 Tagen.
Mit dieser positiven Zwischenbilanz setzt Tirols Tourismus einen längerfristigen Trend fort: Seit 2009 gehen
die Nächtigungen im Sommer kontinuierlich nach oben. 18,7 Millionen im bisherigen Sommer bedeuten den höchsten
Wert seit 1994, als 18,9 Millionen Übernachtungen von Mai bis September gezählt wurden. Die Nächtigungen
in diesem Zeitraum machen durchschnittlich 90 Prozent der Sommersaison aus, die mit 31. Oktober abgeschlossen wird.
Deutsche Gäste bringen Wachstum
Zu verdanken ist die Steigerung in diesem Sommer zu einem großen Teil den deutschen Gästen, auf
deren Konto rund jede zweite Nächtigung in Tirol geht. Ihre Übernachtungen nahmen um 600.000 (+6,6%)
auf 9,8 Millionen zu, die Ankünfte um 210.000 (+9,5%) auf 2,4 Millionen. Damit wird ein positiver Trend prolongiert:
Nächtigungen aus Deutschland haben im Zeitraum Mai bis September in den vergangenen fünf Jahren um 1,4
Millionen (+16,8%) zugelegt.
Ebenfalls positiv entwickelt hat sich der Heimmarkt. 2,0 Millionen Nächtigungen bedeuten ein Plus von 6,1
Prozent, 720.000 österreichische Gäste eines von 6,4 Prozent. Der niederländische Markt ist um 6,2
Prozent auf 1,5 Millionen Nächtigungen und um 7,5 Prozent auf 340.000 Ankünfte gewachsen. Positiv entwickelt
haben sich außerdem die Schweiz, Belgien sowie Tschechien. Rückgänge gab es aus Italien, Frankreich,
dem Vereinigten Königreich und China.
Mehrheit der Betriebe zufrieden
Laut dem von Tirol Werbung und Wirtschaftskammer Tirol in Auftrag gegebenen Saisonalen Tourismusbarometer zeigen
sich 79 Prozent der Unterkunftsbetriebe mit dem wirtschaftlichen Erfolg in der bisherigen Sommersaison sehr zufrieden
bzw. zufrieden. 14 Prozent sind nicht zufrieden. Auch die regelmäßige Erhebung der Prodinger GFB Tourismusberatung
in der Tiroler 4- und 5-Stern-Hotellerie belegt eine positive Entwicklung. Der durchschnittliche Umsatz pro Nacht
ist im Zeitraum Mai bis August um 5,7 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres gestiegen.
„Leitbranche Tourismus“
Für Landeshauptmann und Tourismusreferent Günther Platter macht das aktuelle Ergebnis die engagierte
Arbeit der Tiroler Touristiker deutlich. Diese Leistung drücke sich nicht nur in einer positiven touristischen
Bilanz aus, sondern mache sich gesamtwirtschaftlich bemerkbar. „Für mich ist und bleibt der Tourismus eine
Leitbranche im Land. Sie generiert Wachstum und hat als einer der Haupttreiber für den Rückgang der Arbeitslosigkeit
in Tirol in den vergangenen Monaten gewirkt“, so Platter. Das gute Ergebnis in diesem Sommer führt der Landeshauptmann
außerdem auf die ausgeprägte Sensibilität der Gäste auf den Nahmärkten zurück: „Reisentscheidungen
werden weiterhin vor dem Hintergrund eines gestiegenen Sicherheitsbedürfnisses getroffen. Davon profitieren
Länder wie Tirol, die als sehr sicher gelten.“ Der gegenteilige Effekt mache sich am chinesischen Markt bemerkbar,
von wo in diesem Sommer erstmals seit Sommer 2009 Rückgänge zu verzeichnen waren. „Hier spüren wir
die Zurückhaltung jener Reisegruppen aus China, die insbesondere die sogenannte Westroute nach den Anschlägen
in Paris und Brüssel zunehmend meiden.“
Für Tirol Werbung-Geschäftsführer Josef Margreiter belegt die Zwischenbilanz, dass der alpine Bergsommer
weiterhin Konjunktur hat. Zu verdanken sei dies auch der Investitions- und Innovationsbereitschaft der heimischen
Touristiker, die eine stetig wachsende Angebotsqualität und damit die Grundlage für derart positive Entwicklungen
bilden. „Nach den alarmierend rückläufigen Sommerzahlen ab Mitte der 1990er-Jahre wurden vermehrt Aktivitäten
für eine Verjüngung des Bergsommerangebots gesetzt, sodass die Nächtigungen in den vergangenen zehn
Jahren wieder um 13,8 Prozent zugenommen haben“, bilanziert Margreiter. Ein Wermutstropfen sei, dass die Aufenthaltsdauer
abgenommen habe und somit wesentlich mehr Gäste für dieses positive Nächtigungsergebnis gewonnen
werden müssen. Lag sie vor zehn Jahren noch bei 4,5 Tagen, so beträgt die durchschnittliche Aufenthaltsdauer
mittlerweile 3,7 Tage. Hier mache sich der weiterhin starke allgemeine Trend in Richtung Kurzreisen bemerkbar.
„Umso erfreulicher ist, dass die Werbe- und Vermarktungsmaßnahmen der Branche zu einem Gästewachstum
von 42,8 Prozent in den vergangenen zehn Jahren geführt haben“, so Margreiter.
Die Tiroler Tourismusbetriebe zeigen sich laut Franz Hörl, Spartenobmann für Tourismus und Freizeitwirtschaft
in der Wirtschaftskammer Tirol, mit der heurigen Sommersaison überwiegend zufrieden. „Die Stimmung unter den
Touristikern ist dennoch nicht rosig, weil die Mehrwertsteuererhöhung ein besseres Ergebnis verhindert hat
und darüber hinaus eine Reihe weiterer Belastungen wirkt. Der Sommer wird immer stärker, dennoch liegt
die Wertschöpfungsspitze unter dem Winter“, macht Hörl deutlich. Und noch etwas bereite ihm Sorgen: „Im
Vergleich zum Vorjahr ist die Investitionsbereitschaft unserer Betriebe gesunken.“
Verhaltene Erwartungen für den Winter
Für die kommende Wintersaison zeigt das Saisonale Tourismusbarometer, dass derzeit 76 Prozent der Tiroler
Unterkunftsbetriebe mit der Buchungslage zufrieden bzw. sehr zufrieden sind. Dieses Ergebnis liegt damit unter
dem Wert des Vorjahres mit 83 Prozent. Am besten ist die Buchungslage bei den deutschen Gästen, mit der 90
Prozent der befragten Betriebe sehr zufrieden bzw. zufrieden sind.
In puncto Umsatz ist die Einschätzung ähnlich dem Vorjahr: 53 Prozent der Betriebe rechnen damit, das
Ergebnis aus dem Winter 2015/16 halten zu können. Rund ein Viertel erwartet eine Steigerung, 14 Prozent befürchten
Einbußen.
Trotz dieser Einschätzung stehen die Vorzeichen für die kommende Wintersaison nicht besonders rosig.
Den Touristikern macht abgesehen von erschwerten Wettbewerbsbedingungen vor allem eine unvorteilhafte Ferienkonstellation
zu schaffen. Neben der ungünstigen Lage eines Teils der Weihnachtsfeiertage und des Neujahrstages an Wochenenden
gibt es in der zweiten Februarhälfte 2017 eine Kollision der bayerischen Weihnachtsferien mit den Krokusferien
in Teilen der Niederlande sowie in Belgien. „Das wird zu Kapazitätsengpässen führen und nicht alle
potenziellen Gäste werden auch eine Unterkunft in Tirol finden“, konstatiert Josef Margreiter. Darüber
hinaus macht es der späte Ostertermin vor allem für tiefer gelegene Regionen schwierig, diese Ferien
noch mitzunehmen.
Unabhängig von den Entwicklungen der kommenden Saison betont Landeshauptmann Platter die grundsätzliche
Bedeutung des Wintertourismus für Tirol: „Die Fachveranstaltung theALPS hat in der Vorwoche vor Augen geführt,
wie wesentlich der Wintertourismus für unser Land ist. Daher warne ich davor, dass wir uns diesen Wirtschaftsmotor
schlechtreden lassen.“ Zwei Drittel der touristischen Wertschöpfung in Tirol passieren im Winter. „Wir nehmen
gesellschaftliche und klimatische Veränderungen selbstverständlich ernst. Die heimischen Touristiker
haben schon seit vielen Jahrzehnten erfolgreich bewiesen, dass sie mit Veränderungen umgehen können.“
Die umfassende wissenschaftliche Studie zu theALPS habe dafür wichtige Erkenntnisse geliefert.
Aus betrieblicher Sicht zähle der Mitarbeitermangel zu den größten Herausforderungen, macht WK-Obmann
Hörl deutlich: „Wenn wichtige Positionen nicht mehr besetzt werden können, droht in diesem Bereich ein
Qualitätsverlust und damit ein Imageverlust für den Tiroler Tourismus. Hier müssen endlich Rahmenbedingungen
geschaffen werden, die ein Arbeiten in der Dienstleistungsbranche erleichtern. Darüber hinaus sind auch die
Betriebe gefordert, das Thema ,Mitarbeiter‘ noch stärker in den Fokus zu rücken.“ Großes Potenzial
sieht Hörl bei den Regelungen zu Arbeits- und Ruhezeiten.
Hochfilzen und St. Moritz als Schaufenster
Tirol ist im kommenden Winter Gastgeber für gleich zwei Weltmeisterschaften: der Rodel-WM in Innsbruck-Igls
sowie der Biathlon-WM in Hochfilzen. Letztere wird mit einem weiterentwickelten TirolBerg zur Bewerbung des Landes
genutzt. „Die Veranstaltung in Hochfilzen ist vor allem in Richtung unseres wichtigsten Marktes Deutschland wichtig,
wo Biathlon sowohl bei Medien als auch Publikum enormen Zuspruch genießt“, so Margreiter.
Auch bei der Alpinen Ski-Weltmeisterschaft in St. Moritz präsentiert sich das Land mit dem erweiterten TirolBerg
in umfassender Form, erklärt Landeshauptmann Platter: „Mir war für die Fortsetzung dieser Plattform maßgeblich,
den gesamten Standort zu präsentieren. Darüber hinaus ist nun auch mein Wunsch nach einer mehrjährigen
Kooperation mit den wichtigen Partnern erfüllt.“ Neben den fünf Tourismusverbänden Innsbruck, Ötztal,
Paznaun-Ischgl, St. Anton und Seefeld als Regionspartner wird Leitner ropeways als Premiumpartner in der Schweiz
dabei sein. „Wir wollen diese Plattform bewusst nutzen, wenn sich Tirol nicht nur als Sport- und Tourismusland,
sondern auch als attraktiver Wirtschafts- und Forschungsstandort präsentiert“, erklärt Lukas Emberger,
Geschäftsführer der Leitner GmbH. Daher ist die Unternehmensgruppe nicht nur mit der Marke Leitner ropeways,
sondern auch mit den Marken Prinoth und Demaclenko als Toppartner im TirolBerg vertreten. „Dort können wir
uns mit Partnern austauschen, die Meinung unserer Kunden einholen und neue Kontakte knüpfen“, so Emberger.
Noch zu unterstreichen sei, dass Demaclenko der exklusive Schneeproduzent für die Alpine Ski-WM in St. Moritz
ist.
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