Haslauer/Rössler bei Festakt: Alpenkonvention als wichtiges Instrument zur Gewährleistung
einer zukunftsfähigen und nachhaltigen Entwicklung des Alpenraums
Salzburg (lk) - Vor 25 Jahren, am 7. November 1991, wurde in Salzburg das Übereinkommen zum Schutz
der Alpen, die Alpenkonvention, unterzeichnet. Erstmals wurde damit ein transnationales Berggebiet als geographische
Einheit und als ein vor gemeinsamen Herausforderungen stehender Kultur- und Wirtschaftsraum angesehen. Anlässlich
dieses Jubiläums fand am 04.11. in der Salzburger Residenz ein Festakt mit Landeshauptmann Wilfried Haslauer
und Umweltreferentin Landeshauptmann-Stellvertreterin Astrid Rössler statt.
Bei der jüngsten Alpenkonferenz am 13.10. in Berchtesgaden wurde der Vorsitz der Alpenkonvention von Deutschland
an Österreich übergeben, das nun die Präsidentschaft für den Zeitraum 2017 bis 2018 innehaben
wird. Damit war die Jubiläumsfeier auch gleichzeitig die feierliche Eröffnungsveranstaltung des österreichischen
Vorsitzes.
"Der Alpenraum mit all seinen natürlichen, kulturellen und auch ökonomischen Reichtümern ist
ein Wert an und für sich. Darüber hinaus ist es im wohlverstandenen Eigeninteresse ganz Europas, dem
Alpenraum jenes Maß an Wertschätzung und ganz konkret auch an Schutz und Unterstützung angedeihen
zu lassen, das dieser Raum braucht, um seinen vielfachen Funktionen für die nachhaltige Sicherung guter Lebensbedingungen
auch weiterhin nachkommen zu können", so Landeshauptmann Wilfried Haslauer.
In seiner Präsidentschaft will Österreich sich auf die folgenden Schwerpunkte konzentrieren: die Rolle
der Frau in Bergregionen, Verkehr und Mobilität, Berglandwirtschaft und Bergwald, Naturschutz, Wasser, Klimawandel,
Energie und Naturgefahren.
"Als einzigartiger Naturraum in Europa bieten die Alpen unzähligen Tier- und Pflanzenarten einen Lebensraum.
Viele davon sind in ihrer Existenz bedroht, darunter auch zahlreiche Pflanzen, die weltweit nur in den Alpen vorkommen.
Die Alpenkonvention ist ein wichtiges Instrument, um diesen einzigartigen Lebensraum länderübergreifend
zu bewahren und zu schützen", so Landeshauptmann-Stellvertreterin Astrid Rössler.
Die Alpenkonvention hat seit jeher das grundlegende Ziel, eine sozioökonomisch und ökologisch ausgewogene
Entwicklung des Alpenraumes von den Seealpen (Frankreich, Monaco) bis zu den östlichen Ausläufern der
Alpen (Österreich) herbeizuführen.
Es handelt sich bei der Alpenkonvention um ein völkerrechtlich verbindliches Vertragswerk, das vor 25 Jahren
in Salzburg von den Umweltministern der Alpenstaaten und der Europäischen Union abgeschlossen wurde. Im mittelpunkt
der Alpenkonvention steht die besondere Bedeutung der Alpen für Europa als Wirtschafts-, Kultur- und Lebensraum,
der aber aufgrund seiner besonderen Lage und der naturräumlichen Gegebenheiten besonders verletzlich ist.
Der Vertragsunterzeichnung waren mehrjährige Vorbereitungsarbeiten vorangegangen, die sich beispielsweise
intensiv mit der Verkehrsplanung im Alpenraum auseinandergesetzt haben. Projekte wie die "Allemagna-Autobahn"
und die damit verbundene Verschärfung der Transitproblematik konnten abgewendet und so die hohe Lebensqualität
im Alpenraum bewahrt werden. Eine eigene Deklaration beschäftigt sich mit dem Thema "Bevölkerung
und Kultur", um auf die spezifischen kulturellen Gegebenheiten im Alpenraum zu verweisen und damit zur Identitätsfindung
für die Bewohnerinnen und Bewohner der Berggebiete beizutragen.
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