LH Pröll: „Große wirtschaftliche Bedeutung der Weinwirtschaft“
Jedenspeigen/St. Pölten (nlk) - Im Schloss Jedenspeigen wurde am 05.11. die mittlerweile siebente NÖ
Landesweintaufe vorgenommen. Über den neuen Jahrgang und die Besonderheiten des niederösterreichischen
Weinbaus informierten Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll, der NÖ Weinbaupräsident Franz Backknecht,
der Vizepräsident der Landwirtschaftskammer Niederösterreich Otto Auer sowie Weinpatin und Wetterexpertin
Christa Kummer. Den Segen erhielt der neue Jahrgang mit dem Namen „miraCKulum“ vom Dompfarrer zu Wien-St. Stephan
Toni Faber. Unter den Ehrengästen waren weiters Landwirtschaftskammer-Präsident Ing. Hermann Schultes,
Weinbaupräsident Johannes Schmuckenschlager und Weinbotschafter Mag. Bernhard Lackner, Vorstandsdirektor der
Niederösterreichischen Versicherung.
Landeshauptmann Pröll sagte im Gespräch mit Moderatorin Mag. Birgit Perl, dass die jüngste Studie
des IHS (Institut für Höhere Studien) zur ökonomischen Bedeutung der Weinwirtschaft für Österreich
„wichtige Fakten geschaffen“ habe, denn „sie untermauert die große wirtschaftliche Bedeutung der Weinwirtschaft“.
Dass der niederösterreichische Weinbau 20.000 Arbeitsplätze absichere, zeige, dass die Weinwirtschaft
„eine ordentliche Säule am Arbeitsmarkt“ sei. Die Weinwirtschaft sorge für eine Wertschöpfung zwischen
700 und 800 Millionen Euro, das bedeute „einen ordentlichen Turbo – gerade für die Region Weinviertel“. „Durch
die Weinwirtschaft fließen jährlich rund 60 Millionen Euro an Land und Gemeinden zurück“, so Pröll.
Die Weinwirtschaft habe aber auch eine „unglaubliche Bedeutung und Auswirkung auf die Lebensart“, betonte der Landeshauptmann,
dass Heimatverbundenheit immer wichtiger werde. „Wer auf Du und Du mit der Heimat ist, ist auch mit der Heimat
verwurzelt und nur jemand, der tief verwurzelt ist, kann auch ein entsprechendes Selbstbewusstsein aufbringen und
das brauchen wir im Umgang mit anderen Kulturen“, sagte Pröll, dass es wichtig sei „heimatverbunden und weltoffen“
zu sein. Der Landeshauptmann sprach von einer „qualitativ hochwertigen Weinwirtschaft“: „Wir sind in der Lage die
weltbesten Weine zu präsentieren.“ Er bedankte sich bei den Winzern, sich diese Qualitätsarbeit anzueignen.
„Wir kehren zu den Ursprüngen zurück“, sagte der NÖ Weinbaupräsident Franz Backknecht in seinen
Begrüßungsworten, dass es am Martinstag Brauch gewesen sei, „dass die Winzer in die Keller gehen, um
den Wein zu prüfen“. Mit dem 11. November sei der alte Wein zum Vorjahreswein geworden, denn bis dahin habe
die Reifezeit des jungen Weines gedauert. „Die Landesweintaufe ist ein Zeichen dafür, dass wir stolz auf den
niederösterreichischen Wein und die Lebenskultur sind und sie ist auch ein Erntedank“, erzählte Backknecht,
dass die Idee der Landesweintaufe gemeinsam mit Landeshauptmann Pröll entwickelt worden und dieser erster
Weinpate gewesen sei.
Landwirtschaftskammer-Vizepräsident Otto Auer führte aus, dass der Frost im Frühjahr große
Auswirkungen auf den Jahrgang 2016 gehabt habe. Das Burgenland und die Steiermark seien stark betroffen gewesen,
Niederösterreich sei jedoch „mit einem blauen Auge davongekommen“. Dennoch habe man noch „eine gute Ernte“
bekommen, sagte Auer, dass die Weißweine schöne Säuren hätten und man bei den Rotweinen sehr
hohe Reifen vorfinde.
„Die Natur liefert uns die Früchte, aber wir Menschen haben eine besondere Gabe bekommen – aus Trauben ein
Kunstwerk zu machen. Was uns die Natur liefert und der Mensch daraus macht, ist ein großes Wunder“, erklärte
Weinpatin Christa Kummer, welche Gedanken hinter dem Namen „miraCKulum“ für den Landeswein 2016 stehen. „Miraculum
– das lateinische Wort für Wunder als Dank an den Herrgott, dass der Mensch trotz des Wetters aus dem Jahrgang
2016 etwas machen konnte“. Das „CK“ im Wort steht für die Initialen der Weinpatin.
Im Rahmen der Festveranstaltung wurde Horst Wild, der Präsident des Kärntner Weinbauverbandes geehrt:
Backknecht verlieht ihm für seine Verdienste um die niederösterreichische Weinwirtschaft die Ehrenmitgliedschaft
– „zum ersten Mal an jemanden, der nicht aus Niederösterreich kommt“.
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