Erinnerungen wachhalten

 

erstellt am
04. 11. 16
10:00 MEZ

Festakt Graz-Pécs anlässlich des 60. Jahrestages des Ungarnaufstandes
Pécs/Graz (stadt) - Zum 60. Jahrestag der ungarischen Revolution von 1956 wurde ein populärwissenschaftliches Werk mit dem Titel "56er Ungarn-Flüchtlinge: ihr Weg nach Graz. Interviewfragmente" präsentiert, dass aufgrund des Forschungsstipendiums Graz-Pécs 1956/2016 von Máté Zsolt verfasst wurde. Dem zugrunde liegt eine Kooperation der Städte Graz und Pécs sowie deren Universitäten, der Karl-Franzens-Universität Graz und der Universität Pécs.

Am Abend des 03.11. wurde das Buch im Rahmen eines Festaktes im Gemeinderatssaal des Grazer Rathauses der Öffentlichkeit vorgestellt. Aus diesem Anlass waren u. a. der Vizebürgermeister von Pécs, János Girán, der Rektor der Universität Pécs, Prof. Dr. László Lénárd, Gábor Hajas, Gesandter der Botschaft von Ungarn, Honorarkonsul Mag. Rudi Roth und natürlich der Stipendiat und Buchautor Máté Zsolt angereist.

Aus einem anderen Blickwinkel betrachtet
Bürgermeister Mag. Siegfried Nagl empfing die Gäste herzlich und bedankte sich für ein Buch, das Erinnerungen am Leben erhält und ganz bewusst einen anderen Blickwinkel auf die Geschehnisse von 1956 eröffnet.

Das Buch besteht aus fünf Kapiteln und insgesamt 15 Interviews (Oral History), die Zsolt mit unterschiedlichen Perönlichkeiten geführt hat - StudentInnen, ArbeiterInnen, SoldatInnen. Als ZeitzeugInnen berichten sie, wie es ihnen auf der Flucht ergangen ist, wie die Ankunft und Integration in Österreich bzw. in der Landeshauptstadt verlief.

Heute leben in Graz (Stichtag 1.11. 2016) 2.694 UngarInnen mit Hauptwohnsitz. Der Dank des Stadtoberhauptes galt an diesem Abend u. a. Mag. Max Aufischer von der Kulturvermittlung Steiermark, der für die Aufhängung von Plakaten aus der Ausstellung "Ungarn 1956 - Austand, Flucht und neue Heimat" aus dem Jahr 2006 im Stiegenhaus des Rathauses verantwortlich zeichnet sowie Ungarns Honorarkonsul Rudi Roth als engagierten Brückenbauer. "Leben ist das, was dir zustößt, wenn du andere Dinge geplant hast", zitierte Nagl, passend zur Situation von rund 18.000 Menschen, die vor 60 Jahren ihre Heimat verließen und in Österreich bzw. Graz freundliche Aufnahme und Unterstützung fanden.

Der Vizebürgermeister János Girán und Botschaftsgesandter Gábor Hajas lobten unisono das vorliegende Werk von Máté Zsolt und die gute Zusammenarbeit mit Graz: "So bleibt 1956 lebendig und die damit verbundenen Schicksale unvergessen."

Pécs, das im Süden von Ungarn liegt und rund 170.000 EinwohnerInnen zählt ist übrigens seit 1989 eine von insgesamt 13 Partnerstädten der Stadt Graz.

 

 

 

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