Architekt Friedrich Kurrent ausgezeichnet

 

erstellt am
04. 11. 16
11:00 MEZ

Schellhorn überreichte Ehrenbecher an das "architektonische Gewissen Österreichs"
Salzburg (lk) - Bei der Veranstaltung "Ein Heimatabend der anderen Art" im "Kulturkraftwerk oh456" in Thalgau überreichte Kulturlandesrat Heinrich Schellhorn am 03.11. den Salzburger Ehrenbecher an Architekt Friedrich Kurrent zur Würdigung seiner Person und seines Lebenswerkes. Anlässlich seines im September begangenen 85. Geburtstages erzählte Kurrent aus seinem Leben und las aus seinem neuen Buch "Einige Projekte, Architekturtexte und dergleichen", erschienen im Müry Salzmann Verlag.

Friedrich Kurrent gilt als das "architektonische Gewissen Österreichs" und als "Aussprecher" für das Ungesagte und Verdrängte. Der 1931 in Hintersee geborene Schüler von Clemens Holzmeister baute im Alter von 25 Jahren die Pfarrkirche in Salzburg-Parsch und zählt seither zu den wichtigsten Architekten Österreichs. Kurrent gilt als Wiederentdecker und "Erretter" der Architektur der Moderne in Österreich und setzte sich etwa für die Rettung des Wagner-Pavillons am Wiener Karlsplatz oder des Wittgensteinhauses ein. Kurrent beteiligte sich in den 50iger Jahren auch maßgeblich an der Wiederentdeckung von vergessenen Architekten wie Adolf Loos.

"Kurrent ist nicht nur Architekt und Schriftsteller. Er ist Aktivist, er ist das 'Greenpeace der Architektur'. Er ist genauer Beobachter und strenger Kritiker. Sein Denken und Handeln ist wichtiger Bestandteil der österreichischen Demokratie. Sein Handwerk ist wichtiger Bestandteil der österreichischen Architektur", betonte Schellhorn.

Der in Wien und Sommerein lebende Architekt und ehemalige Professor an der Technischen Universität München (Lehrstuhl für Entwerfen und Raumgestaltung, 1973-1996) erhielt unter anderem das Österreichische Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse oder den Preis der Stadt Wien für Architektur. Seit 1987 ist er Mitglied der Bayerischen Akademie der Schönen Künste. Eines seiner jüngsten Projekte ist die Teilnahme am Wettbewerb für die Erweiterung des Wien Museums am Karlsplatz.

 

 

 

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