Landwirtschaftsschulen bilden Schülerinnen und Schüler zu diplomierten Fleisch- und
Wurstkennern aus
St. Pölten (nlk) - Mit diesem Schuljahr beginnt erstmals die Ausbildung zur diplomierten Fleischkennerin
bzw. zum diplomierten Fleischkenner sowie Wurstkennerin bzw. Wurstkenner für Schülerinnen und Schüler
der niederösterreichischen Landwirtschaftlichen Fachschulen in Kooperation mit der Agrarmarkt Austria (AMA).
Die Jugendlichen können diese Zusatzausbildung während der dreijährigen Fachschule absolvieren und
schließen mit einem Zertifikat ab, das sie als ausgewiesene Expertinnen bzw. Experten in Sachen Fleisch und
Wurst befähigt.
„Die beiden Zusatzausbildungen sind ein wichtiger Schritt zur Professionalisierung der Direktvermarktung der österreichischen
Landwirtschaft, denn der Ab-Hof-Verkauf gewinnt zunehmend an Bedeutung. Die künftigen Hofübernehmerinnen
und Hofübernehmer werden als Experten in Sachen Fleisch und Wurst ausgebildet, um die Erzeugung und Vermarktung
der selbst erzeugen Produkte fachgerecht durchzuführen“, betont Bildungs-Landesrätin Mag. Barbara Schwarz.
„27 Prozent aller Landwirte, das sind 36.000 Betriebe, vermarkten einen Teil ihrer Erzeugnisse selbst und erwirtschaften
damit im Durchschnitt 34 Prozent ihres landwirtschaftlichen Einkommens. Die Zahl der ‚nebenbei‘-Direktvermarkter
nimmt ab, wohingegen die Zahl der ‚Intensiv-Direktvermarkter‘, das sind Betriebe, die mit der Direktvermarktung
durchschnittlich 51 Prozent ihres Einkommens erwirtschaften, steigt“, so Schwarz. „Für die Direktvermarktung
sprechen eindeutig die hohe Wertschöpfung durch faire Preise sowie die Sicherung des Arbeitsplatzes und die
Landwirtschaftsschulen in Niederösterreich leisten dazu einen wichtigen Beitrag.“
„An den Landwirtschaftsschulen wird in der Praxis mit den Schülerinnen und Schülern Fleisch erzeugt und
zu bäuerlichen Produkten veredelt, die an den schuleigenen Ab-Hof-Läden angeboten werden. Mit den beiden
Spezialausbildungen werden weitere Schritte zur Qualitätssteigerung der Ausbildung an den Landwirtschaftsschulen
gesetzt“, betont Schulinspektorin Ing. Agnes Karpf-Riegler.
Den Schülerinnen und Schülern wird neben dem klassischen Fachwissen rund um Fleisch und Wurst eine hohe
Kompetenz in der Aufbereitung, Präsentation und Beratung vermittelt. Sie sollen sämtliche Fleischteilstücke
und -waren bestens zubereiten können und in der Lage sein, Kunden und die Gastronomie in der Auswahl des richtigen
Fleisches bestmöglich zu beraten.
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