Eröffnung des ESA-Gründerzentrums in Graz – Weltraumministerium, ESA, Steiermark,
Niederösterreich und Graz investieren gemeinsam über fünf Millionen Euro
Paris/Graz/Wien (bmvit) - Weltraumminister Jörg Leichtfried, der Generaldirektor der Europäischen
Weltraumorganisation ESA, Jan Wörner, Landesrat Christian Buchmann und Bürgermeister Siegfried Nagl haben
am 11.11. das neu gegründete Business Incubation Center Austria (BIC) am Standort Graz eröffnet. Das
ESA-Gründerzentrum unterstützt Start-ups dabei auf Basis von Raumfahrttechnologien Produkte für
den Gebrauch auf der Erde zu entwickeln. In den kommenden fünf Jahren bekommen insgesamt 50 Jungunternehmen
die Chance im Incubation Center zu arbeiten und ihre Ideen umzusetzen. Neben der Forschungsinfrastruktur erhalten
die Start-ups in der Anfangsphase Business Coachings und eine Unterstützung in der Höhe von bis zu 100.000
Euro. Am Hauptstandort Graz werden sechs Jungunternehmen pro Jahr betreut. Weitere vier Start-ups werden jährlich
in gleicher Form im „AplusB-Zentrum accent“ in Wiener Neustadt unterstützt. Über fünf Millionen
Euro investieren Weltraumministerium, ESA, die Steiermark und das Land Niederösterreich sowie die Stadt Graz
in das neue Gründerzentrum, für die Verwertung und Weiterentwicklung von Weltraumtechnologien auf der
Erde.
Das Weltraumministerium investiert jährlich rund 70 Millionen Euro in den österreichischen Weltraumsektor.
Durch die Kooperation mit der ESA erhalten heimische Unternehmen die Möglichkeit, an europäischen Projekten
mitzuarbeiten und sich im Hightech-Segment Raumfahrt zu beweisen. Mit dem Business Incubation Center sollen die
österreichischen Technologien die für die Raumfahrt entwickelt wurden, auch auf der Erde zum Einsatz
kommen. „Wir erforschen das Weltall, weil wir auch hier am Boden was davon haben, etwa Wettervorhersagen, Handyfunk
oder Satellitenfernsehen. Mit dem neuen ESA-Gründerzentrum geben wir Start-ups die Chance, auf Basis von Weltraum-Technologie
neue Ideen und Produkte zu entwickeln, die uns hier auf der Erde das Leben leichter, angenehmer und sicherer machen.
Zum Beispiel ein Fallschirm für Drohnen, der sich mithilfe von Satellitennavigation bei einem Absturz automatisch
öffnet und so Unfälle verhindert“, erklärt Weltraumminister Jörg Leichtfried.
„Wir fördern Fortschritt und Wachstum in dem wir Start-ups dabei unterstützen, neue Geschäftsmodelle
auf Basis von Weltraumtechnologie und Satellitendaten zu entwickeln. Damit tragen die europäischen Weltraumprogramme
dazu bei, das Leben auf der Erde zu verbessern“, begrüßt ESA-Generaldirektor Jan Wörner die Gründung
des neuen Zentrums in Österreich.
Im Rahmen dieses ESA-Programms wurden bereits 15 „Business Incubation Centers“ in ganz Europa eingerichtet. Bisher
wurden über 400 europäische Start-Ups von den Inkubatoren der ESA unterstützt – jährlich sollen
130 dazukommen. „Mit gutem Grund fiel die Wahl für das nächste Zentrum auf die Steiermark“, betont der
steirische Wirtschaftslandesrat Christan Buchmann: „Die Steiermark zählt mit einer Forschungs- und Entwicklungsquote
von 4,8 Prozent zu den innovativsten Regionen Europas. Mit der engen Zusammenarbeit zwischen Universitäten,
Fachhochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen sowie Unternehmen haben wird ideale Voraussetzungen
für Hightech-Start-Ups. Das ‚ESA-Business Incubation’-Zentrum im Science Park Graz ist ein Motor, um neuen
steirischen Unternehmen den Einstieg in den Weltraumsektor zu ermöglichen.“
„Graz ist bereits Österreichs Weltraumhauptstadt, mit der Errichtung des ‚ESA-Business Incubation Center’
wird eine ideale Kombination der Startup-Entwicklung geschaffen. Diese Mischung soll den Zuzug von innovativen
Unternehmen aus der Branche nach Graz weiter absichern“, erklärt Bürgermeister Siegfried Nagl. Dabei
unterstreicht Nagl die Bedeutung der heimischen Universitätslandschaft: „Universitäten stellen – neben
zahlreichen außeruniversitären Forschungseinrichtungen wie ‚Joanneum Research’ und dem Kompetenzzentrum
‚Virtual Vehicle’ die zentrale Basis für Innovation in Graz dar.“
Insbesondere die Technische Universität Graz ist seit Jahren fixer Bestandteil internationaler Weltraumforschung.
Der erste österreichische Satellit im All, TUGSAT-1, wurde an der TU Graz gebaut und getestet. Im Vorjahr
hat sie den Zuschlag für das Nanosatellitenprojekt OPS-SAT bekommen. Auch bei der ESA-Mission JUICE, die 2022
zu den Eismonden des Jupiter ins äußerste Sonnensystem startet, ist die TU Graz an Bord. Rektor Harald
Kainz erklärt: „Das ESA-Zentrum ist ein Meilenstein auf unserem Weg hin zu einer unternehmerischen, von Internationalität
geprägten TU Graz.“
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