Metropolit Arsenios mahnt zur Menschlichkeit bei der Flüchtlingsfrage
Wien (oid) - Bei der heurigen Herbsttagung der Orthodoxen Bischofskonferenz in Österreich haben die
Bischöfe insbesondere das Thema der Flüchtlinge in den Fokus genommen. Mit großer Besorgnis beobachten
die orthodoxen Bischöfe die momentane Lage der Flüchtlinge in den Krisenregionen. Die zunehmenden Kämpfe
haben die Situation der Christen Vorort zusätzlich verschlechtert, so die einhellige Meinung der Bischöfe.
Die katastrophale Versorgungslage in Aleppo beispielsweise drohe eine neue Flüchtlingswelle loszutreten.
Die orthodoxen Bischöfe mahnten im Zusammenhang mit den Flüchtlingen die menschliche Seite der Krise
nicht zu ignorieren. Der Vorsitzende der Orthodoxen Bischofskonferenz, Metropolit Arsenios, sagte hierzu wörtlich:
„Hinter den Zahlen stehen immer Menschen“.
Weiterer Schwerpunkt der Sitzung war das Thema Bildung. Der orthodoxe Religionsunterricht und seine Weiterentwicklung
wurden intensiv diskutiert, wie auch die Notwendigkeit beim Master-Studiengang der orthodoxen Religionspädagogik
einen Abschluss als „Master of Education“ anzuvisieren, der den Studenten einen zusätzlichen Anreiz geben
würde.
Bischof Andrej (Cilerdzic) von der serbischen Kirche berichtete den anderen Konferenzteilnehmern, über
die Große und Heilige Synode auf Kreta, die im Juni stattfand. Die positiven persönlichen Eindrücke,
die Bischof Andrej von der Synode mitgenommen hatte, wurden von den übrigen Mitgliedern der Bischofskonferenz
mit großer Freude aufgenommen. Die Bischöfe waren sich in der Einschätzung einig, dass die Einheit
der Orthodoxie auch in Zukunft durch die Fortführung des Dialogs bei den nächsten Synoden gefestigt werden
wird.
Der orthodoxe Militärseelsorger Erzpriester Alexander Lapin nahm heuer an der dritten internationalen Konferenz
der orthodoxen Militärseelsorger in Warschau teil. Im Oktober hatte der polnisch-orthodoxe Militärbischof
Jerzy Pankowski 35 orthodoxe Militärseelsorger aus 13 Staaten zu einer Konferenz mit dem Thema „Das Flüchtlingsproblem
und die Arbeit der Militärseelsorger“ eingeladen. Neben Erzpriester Alexander Lapin war auch Brigadier General
Roman Fischer Teil der kleinen orthodoxen Militärdelegation aus Österreich. Besondere Wertschätzung
erhielt Brigadier Roman Fischer von den polnischen Gastgebern, da er der Hauptinitiator für die orthodoxe
Militärseelsorge in Österreich war.
Mit großer Freude wurde auch der Bericht von Erzpriester Emanuel Nutu und Diakon Athanasios Buk über
das vergangene Jugendtreffen, dass Anfang Oktober stattfand, von den Bischöfen gewürdigt. Als nächster
Termin für das kommende Pan-orthodoxe Jugendtreffen wurde der 7. Oktober 2017 bestimmt.
Die heurige Herbsttagung der Orthodoxen Bischofskonferenz fand am 12.11. in den Räumen der russisch-orthodoxen
Kirche zum Hl. Nikolai statt.
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