Kremser Kamingespräch "Europavisionen"

 

erstellt am
11. 11. 16
10:00 MEZ

Krems-Stein (volkskultureuropa) - Über Europavisionen diskutierten am 09.11. Schauspielerin Katharina Stemberger und Botschafter i.R. Dr. Wolfgang Wolte im Haus der Regionen der Volkskultur Niederösterreich im Rahmen der 21. Staffel der Kremser Kamingespräche. Als Gastgeber begrüßte Dr. Edgar Niemeczek, Geschäftsführer der Kultur.Region.Niederösterreich, die Besucher im Haus der Regionen, Michael Battisti, ORF Niederösterreich führte durch die angeregte Diskussion.

Offene Grenzen, eine gemeinsame Währung, Stabilität und Frieden in Europa sind für viele heute eine Selbstverständlichkeit. Nach den leidvollen Erfahrungen der beiden Weltkriege waren es die Vertreter der jahrhundertelang verfeindeten Länder Deutschland und Frankreich, die den Grundstein für ein einzigartiges Friedensprojekt legten. 1951 stellten Deutschland, Frankreich, Italien und die Beneluxländer ihre Kohle- und Stahlindustrie unter eine gemeinsame Verwaltung, um sie nie wieder kriegerisch gegeneinander einsetzen zu können. Innerhalb weniger Jahrzehnte entwickelte sich daraus eine demokratische Gemeinschaft von 28 Ländern. Es ist ein großer Verdienst dieser Europäischen Union, dass erstmals eine Generation heranwuchs, die keinen Krieg erlebte. Vor diesem Hintergrund bekennen sich sowohl Katharina Stemberger als auch Wolfgang Wolte als leidenschaftliche Befürworter einer intakten EU, überzeugt davon „dass es keinen anderen Weg gibt.“ Auch wenn in jüngster Zeit bereits überwunden geglaubte Nationalismen wieder aufbrechen und zum Teil irrationale Ängste und Panik im Vordergrund stünden. „Natürlich gibt es Defizite und Reformbedarf, aber man darf die großen Errungenschaften wie die friedliche Wiedervereinigung Deutschlands oder mehr als 70 Jahre Frieden in Europa nicht vergessen“, meinte Wolfgang Wolte. Es bräuche starke Demokraten, die diese Werte vermitteln. „Europa braucht Mut und Visionen. Ich wünsche mir, dass alle begreifen, dass sie Teil von etwas Größerem sind und jeder Einzelne etwas tun muss, damit Europa funktioniert“, appellierte Katharina Stemberger an die Verantwortung der Bürger, denn überzogene Egoismen, Nationalismus und Abgrenzung gegenüber dem Anderen habe noch immer zu schrecklichen Auswirkungen geführt.

Die Diskussion wird am Mittwoch, 16. November auf ORF Radio Niederösterreich ab 21.00 Uhr ausgestrahlt. Zum Nachhören gibt es das Gespräch auf http://www.volkskultureuropa.org.

 

 

 

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